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Berufsfeuerwehr
Persönliche Schutzausrüstung
RubrikFeuerwehr-Historik zurück
ThemaWassergasse43 Beiträge
AutorHans8wer8ner8 K.8, Sebnitz, OT Ottendorf / Sachsen778673
Datum10.12.2013 19:20      MSG-Nr: [ 778673 ]9238 x gelesen
Infos:
  • 19.12.13 Die Luftschutzeinheiten der Luftwaffe
  • 04.12.13 FW-Forum Wassergasse/Wasserförderung über lange Wegestrecken

  • Hallo,
    Gedanken zu Wassergasse und Feuersturm.
    Ich habe auch etwas Bauchschmerzen "Feuersturm" und "Wassergasse" schnell zu verheiraten
    Ein paar Gedanken dazu:
    M.M. hat die "W." nur in einigen, wenigen unter besonders günstigen Bedingungen zum Erfolg geführt.
    Der "F." war ab 1942 kein Zufall mehr bei den Flächenbombardements der RAF und USAF. Man hatte es begriffen, wie es geht in den dichtbebauten Innenstädten: Die erste Welle mit den Sprengbomben um die Dächer und Etagen aufzubrechen, dann viele Brandbomben in der nächsten Welle in die offenen Häuser. Das waren die Mittel die Stadtbrände vorhergehender Jahrhunderte als "Peanuts" abzuschreiben.
    Nicht wie die berechenbare Flammenfrontgeschwindigkeit alter Erfahrungen, wurde jetzt ein schneller Zusammenschluß vieler Einzelherde geschaffen. Alte Quellen (Büttner, K. "Conflagration Heat WW2", 1950 auch zitiert von Richter, K.-H.:"Hitze, Biologische Wirkungen ", 1966) standen so nach 30min nicht nur Straßenzüge, sondern ganze Stadtteile in Vollbrand!
    Mal ganz ehrlich: welche BF (oder voralarmierte andere Kräfte) wäre in der Lage eine W. in entsprechender Größe in dieser Zeit selbst unter heutigen Ausrüstungs- und Wissensvorsprung aufzubauen und zu betreiben?

    Nächste Frage: was kann eine "W." gegen einen "F."? besser was muß sie?
    Der "F." erzeugt einen erzwungenen Zuluftstrom um das thermisch bedingte Abluftvolumen zu ersetzen. Da die Luft von "außen" kommt ist sie Sauerstoffreich und rel. kühl. Also bis hierher kein Fluchthindernis und auch keine Gefahr wenn man sehr tief zum Feuer (z.B. im Keller) sitzt. Allerdings werden Windgeschwindigkeiten von 22m/s und mehr berichtet (Das kann man aus der Abbrandmasse und Zeit auch einigermaßen berechnen. Man hat es an Tankbrandversuchen in Apolda (Richter) auch nachweisen können. Das sind dann Windstärken im Bereich Bf 10 12!!! Dagegen kommen nicht mehr Alle an!

    Das nächste Problem beim "F." ist die Strahlungswärme. Ein Straßenzug beidseitig in Vollbrand erzeugt etwa 35kW/m^2. Man beachte das ist nur der Strahlungsanteil! und vergleiche die Aufenthaltsdauer unter den Bedingungen mit moderner PSA, welche die "armen Schweine", weder von Fw, Luftschutz noch die Zivilbevölkerung hatte. Unter leichter Bekleidung ergibt sich hier aber nur eine "Vorschmerzzeit" weniger Sekunden und die "Hoffnungszeit" (bis zum Hitzekollaps) liegt unter 4min.

    Fassen wir zusammen: wie stabil ist die "W." gegen Orkanstärken und wie gut kann sie IR-Strahlung absorbieren? Beides ist in einem gewissen Umfang gegeben, bleibt die Restfrage: wer baut sie unter solchen Bedingungen aber auf?

    Es ist wohl eher wahrscheinlich, das solche Rettungen in der "Nachglühphase" erfolgt sind. Hierbei ist die Windgeschwindigkeit deutlich geringer als auch die Strahlungsintensität. Auch die Entfaltungsfristen der Rettungskräfte scheinen hier realer, da ein Nachlassen des "F." i.d.R. ab 90min nach dem Angriffs zu verzeichnen war. Die Überlebenschancen im "F." selbst waren so schlecht nicht, da genug Sauerstoff herangebracht wurde, bei o.g. Geschwindigkeiten wesentlich mehr als das Feuer selbst verbrauchen konnte. Zum Anderen reagieren Feuer viel empfindlicher auf O2-Mangel, als es der Mensch zum Überleben braucht.
    Bricht der "F." zusammen, wird es aber auch in den Kellern gefährlich. Sekundärbrände und CO/CO2-Emissionen größeren Umfangs entstehen. Jetzt muß man raus und es ist ein Vorteil, wenn man Draußen von jemanden erwartet wird, egal mit wie viel Wasser an wie viel Rohren...?
    und die Erlebnisse werden im "Zeitraffer" zusammengefügt, aber wenigstens überlebt!

    mkg hwk

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