Zu den Inhalten haben Peter und Ralf schon gutes geschrieben. Wichtig ist, und das wird glaub ich auch aus ihren Beiträgen deutlich, dass man das Wörtchen "theoretische" nicht zu ernst nimmt. Das meiste, was sinnvoll ist, in jährlichen Schulungen (dazu später mehr) speziell den AGT wiederholt zu vermitteln, berührt deren praktischen Einsatz, da müssen Handgriffe sitzen. Das erreicht man nicht mit Präsentationen, Unterweisungen im klassischen Stil. Alle AGT der Gemeinde in den größten Saal geladen, und vorne unterweist dann einer, dann wird dokumentiert und es heißt "Bis zum nächsten Jahr".
Man merkt, das Wörtchen "jährliche" stört mich auch. Ich lese die DV7 so, dass, wie bei der UVV ja auch, die Unterweisung mindestens jährlich erfolgen muss. Das ist aber keine jährliche Traditionspflichtveranstaltung, sondern eine absolute Mindestangabe. Wie die UVV auch, unterweise ich am Standort daher auch die AGT "dauerhaft", das heißt jede Übung die Atemschutz als Thema berührt ist ein Teil der regelmäßigen Unterweisung.
Dokumentiert, wie auch die UVV, wird dies mit den Anwesenheitslisten der Übung, die dann, und das ist halt für viele erstmal abschreckend, nicht mehr aus Ankreuzlisten eines Schriftführers oder des Häuptlings bestehen, sondern für jede Übung gibts eine Unterschriftsliste. Darauf werden neben dem Übungs- bzw. Dienstthema dann besondere UVV- oder FwDV-Inhalte genannt, ansonsten auch nur mal ein einfaches Kreuzchen ins Kästchen "UVV-Pflichtinhalte" bzw. "AGT-Pflichtinhalte".
Gemeindeweit rufen wir auch schonmal alle AGT in den größten Saal... aber nicht jährlich, sondern bei Anlässen wie
- neue WBK
- neue Konzepte
- neue Kleidung
- neue PA...
Das wird dann natürlich in der Folge an den Standorten intensiviert und legt nur einen einheitlichen Grundstock, ansonsten bringen solche "jährlichen" Unterweisungen nichts und enden regelmäßig mit der Erkenntnis: "Das müsste man öfter machen". Und im nächsten Jahr fängt man bei 0 wieder an, und die Kräfte die sich noch ans letzte Jahr erinnern, sind auch unzufrieden.
Ausbildungsabläufe, die nicht im 12-Monats-Rhytmus laufen, sondern regelmäßig aufeinander aufbauen, mit Basics-Einstreuung an sinnvollen Stellen, das ist für mich das Mittel der Wahl. Nicht diese einfachste Erfüllung der Mindestvorgabe, "jährlich".
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |