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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Baum beseitigt - Unfallwagen übersehen ![]() | 74 Beiträge | ||
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 787624 | ||
Datum | 26.04.2014 12:26 MSG-Nr: [ 787624 ] | 15354 x gelesen | ||
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Ich glaube nicht dass man mit dem reinen Führungskreislauf weiter kommt, um alle solche kleinen Einspieler abzufangen. Denn irgendwo muss man dann trotzdem Grenzen ziehen, alleine räumlich bei der Erkundung. Hier liegt der PKW 30m weiter, der nächste schafft vielleicht 50m, der nächste braucht 100m, mit dem passenden Auto und Fahrstil sind auch 150m drin, oder 200m... Dazu dann noch Regionen, wo du in den 200m auch mal gerne 150m oder mehr Höhenunterschied haben kannst, oder mit Motorrädern, da gibts Berichte von 300m+. Man stelle sich diese Unfälle vor, unter ansonsten gleichen Bedingungen (dunkel, nachts, wenig/keine Anzeichen am Ort des Abflugs, wenig/keine Zwischenlandungen von Einzelteilen...). Wo hört der Führungskreislauf auf, und wo fangen Zufälle und Glück an? Ohne letztere wird unsere Arbeit nie funktionieren. Daran sollte man nicht unbedingt denken, wenn man sich fragt wie genau und detailiert (oder ob überhaupt) man den Führungskreislauf abarbeitet, aber das sollte man stets im Hinterkopf haben, gerade wenn es dann trotzdem mal (für Außenstehende) dumm läuft. Denn das hier war nicht der erste Fall, wo eine Feuerwehr irgendwas "übersehen" hat. Beispiele, wo man nach Unfällen z.B. Opfer übersehen hat, weil sie weiter weg lagen (z.B. Köln 2011), findet man immer wieder, oder dieser Fall (Bergung von 2 Personen aus LKW-Führerhaus, eine dritte wurde erst übersehen), oder abseits der Unfalleinsätze z.B. Wohnungsbrände, wo Opfer erst später gefunden wurden. Zu einer guten Führungskraft gehört für mich neben dem Beherrschen des Führungskreislaufs auch das simple Akzeptieren, dass die Trickkiste der Realität der von unserer Arbeit am Ende doch immer wieder mal überlegen sein wird. Man kann nur (mit eben dem Führungskreislauf) versuchen, diesen Abstand möglichst klein zu halten. "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013) | ||||
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