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Thema | Rettungsschere | 39 Beiträge |
Autor | Feli8x H8., Hannover / Niedersachsen | 790036 |
Datum | 09.06.2014 12:22 MSG-Nr: [ 790036 ] | 8966 x gelesen |
Hallo Christian,
Geschrieben von Christian S. Wie soll das bei einem Schnitt gehen?
Rein werkstofftechnisch geht das sogar "ziemlich einfach".
Die B-Säule besteht ja bei den meisten Herstellern schon seit Jahren aus hochfesten Stahllegierungen. Daniel hat außerdem schon erwähnt, dass die beübte B-Säule ein neues hochfestes Rohr enthalten hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich dabei um einen sogenannten TRIP-Stahl handelt. Diese besondere Stahlsorte hat nämlich ziemlich gute Festigkeitseigenschaften (Zugfestigkeit im Bereich von 1,1GPa, wenn ich mich richtig an die letzte Werkstoffkundevorlesung erinnere...) gepaart mit einer relativ hohen Verformbarkeit. Heißt im Klartext: Das Ding ist nicht nur hart, sondern kann sich auch noch verformen.
An so einen Werkstoff setzten wir jetzt unsere Schere mit "Messern aus einer Speziallegierung" (was das genau ist weiß natürlich nur der Hersteller, sonst würde es ja bald jeder machen...) an. Die Messereinsätze sollten nun am besten härter sein als es die B-Säule ist. Sind sie ziemlich sicher auch (sonst käme die Schere nicht auf die auf der Herstellerwebsite angegebenen Schneidwerte). Dummerweise handelt es sich bei den Scherenmessern aber wahrscheinlich nicht um einen TRIP-Stahl (der sich nicht auf "herkömmlichem" Wege härten lässt und auch sonst noch die eine oder andere Tücke hat). Nehmen wir also mal an, die Scherenmesser sind um den Faktor 1,5 härter. Das hat zur Folge, dass ihre Duktilität weitaus geringer ist als die der B-Säule (weil der Messerstahl wahrscheinlich auf der klassischen "Stahlbanane" liegt).
Der Messerwerkstoff ist also, bei gleicher Belastung (denn er wird ja beim Schnitt, idealisiert, nur mit den Schnittkräften, die den maximal "ertragbaren" Kräften der Säule entsprechen, belastet), spröder. Das heißt dann am Ende, dass er früher bricht als unser Säulenwerkstoff, obwohl er ihn bis zu einem gewissen Grad schneiden kann. Je nach "Unterschied" in Duktilität und Härte (und noch ein paar anderen Parametern, die aber so eine "generelle" Betrachtung überfordern) und der Dicke und Konstruktion der B-Säule kann es dann auch passieren, dass mehrere Messer zu Schaden kommen, ehe der Schnitt fertig ist.
Gruß
Felix
P.S. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich, sonst fragt gerne nach!
Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!
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| 09.02.2011 02:22 |
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., Schmelz | |