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RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaAktuelle Erfahrungen mit automatisierten Schaltgetrieben im Einsatz104 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin792552
Datum26.07.2014 17:20      MSG-Nr: [ 792552 ]33031 x gelesen

Geschrieben von Lüder P.Damals war alles anders...
Überhaupt nicht. Sisu verkauft immer noch mit Fuller RTO (für die Fahrer, die den Mercedes-Automaten nicht leiden können), und Du kannst sicher sein: Man fährt damit genauso an die Kreuzung wie mit einem Büssing 1970. Immer mit passendem Gang drin, fertig zum Durchstarten. Oder man blamiert sich.


Geschrieben von Lüder P.Früher waren die Bremsen nicht ganz so toll, oftmals Einkreisysteme, oder hydraulisch/ DruckluftKombinationen, oft ohne Federspeicher, meist nur Trommelbremsen. Drehzahlmesser waren unüblich.
Drehzahlmesser unüblich? Keine Federspeicher? In welcher Welt soll das gewesen sein? Von Deutschland in den 70ern/80ern (oder später) redest Du jedenfalls nicht. Und die einzigen Fahrzeuge, die hydraulisch/Druckluft gehabt haben könnten, waren unsere Ford Cargo, da bin ich mir nicht mehr
ganz sicher. Ansonsten Fehlanzeige. Kleinfahrzeuge < 7.5t, das könnte sein, aber da gibt's auch heute noch hydraulische Bremsen.


Geschrieben von Lüder P.Da war es unabdingbar, dass immer ein passender Gang bergauf oder bergab geschaltet war. Alleine schon, damit man den Motor als begrenzendes Bauteil und bremsendes Bauteil zur Verfügung hatte.
Das ist auch heute so. Fahr mit 40 Tonnen ausgekuppelt einen richtigen Berg runter. Gut: Etwas größere Distanz bis zur Erkenntnis, daß Du Dich für's Ableben entschieden hast.


Geschrieben von Lüder P.Dann wurde die Schaltstrategie massiv verändert: Weniger Zugkraftunterbrechnung durch Schalten, weniger Verschleiß durch häufiges Runterschalten, Rollen im großen Gang, weiterfahren im Großen Gang. Plötzlich galt auch der alte Satz "den Berg runter im selben Gang wie den Berg hoch" nicht mehr
Das ist nicht korrekt dargestellt. Eine Änderung der Schaltstrategie hätte bei dem Fahrzeug, das ich an manchen Wochenenden Berlin - Deventer - Berlin fuhr, genau nichts bewirkt. Auch heute würde sie genau nichts bewirken. Einfach, weil Du Dir bei 260 PS für 40 Tonnen die Strategie nicht aussuchen kannst.

Voraussetzung für das Nachdenken über Schaltstrategien war ein größerer Motor.

Mit dem man übrigens keineswegs schneller den Berg hinunterkam. Mit einem Mitte der 80er nagelneuem MAN bin ich noch artig im Weserbergland mit 40 km/h abgefahren. Dies änderte sich erst mit...

Geschrieben von Lüder P.Retarder, Wirbelstrombremsen etc...
Genau. Damit kamen dann auch Fahrer, die nicht zum Kunden der Feuerwehr werden mochten, schneller den Berg runter.


Geschrieben von Lüder P.Dieses Wissen bringt uns nur heute nicht mehr soviel...
Im Gegenteil: Es hat sich nichts geändert. Denn ich schrieb ja nicht über die Schaltstrategie am (Straßen-)Berg, sondern darüber, daß man mit unsynchronisiertem Getriebe (und das gilt genauso für einen Sisu Polar Baujahr 2014) immer mit angepaßtem Gang an Kurven, Einmündungen und dergleichen heranfährt. Weil man sonst mit Gangsucherei bestraft wird. Daß es deshalb nicht überraschend ist, wenn dem Computer in der MAN Tipmatic das gleiche passiert, weil der Computer die Kurve oder die Einmündung nicht sehen kann. Das muß so.


Geschrieben von Lüder P.Von daher ist jedes System, was uns als Feuerwehr Arbeit abnimmt positiv.
Es muß aber auch wirklich uns was abnehmen.

Genau an der Stelle bin ich mißtrauisch.

Mechanische Getriebe für LKW in Deutschland werden mittlerweile nur noch von ZF, Eaton, Volvo und Scania hergestellt, die meisten von ZF. ZF liefert 5 Schaltschemata. Alle Eaton-Getriebe entsprechen ebenfalls einem dieser 5 Schemata. Das gilt auch für 8-Gang-Getriebe aus Skandinavien. Nur die 12-Gang-Getriebe aus Skandinavien bieten eine zusätzlich Variante.

Das ist schon einmal sehr übersichtlich. In der Praxis kommt hinzu, daß für 95% der neu ausgelieferten Feuerwehr-LKW nur 3 dieser Schemata in Frage kommen.

Bei automatisierten Getrieben dagegen gibt es unendlich viele Varianten. Mit oder ohne Offroad-Modus, mit oder ohne manueller Schaltbarkeit, mit oder ohne Schnellschalt-Modus, und mit sehr unterschiedlichem Verhalten beim Rangieren.

Ich traue mir zu, jedes aktuell verbaute manuelle Getriebe nach einem gründlichen Blick auf den Schalthebel zu fahren. Für den Automaten will ich eine Bedienungsanleitung. Und zwar eine Anleitung für genau den Automaten, der in genau diesem Fahrzeug verbaut wurde.

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