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Thema | Das Bewertungssystem in der Praxis: Die Welt als Geisel 02/14 # | 15 Beiträge | ||
Autor | Klau8s S8., München / Bayern | 800725 | ||
Datum | 21.12.2014 18:32 MSG-Nr: [ 800725 ] | 3157 x gelesen | ||
Geschrieben von Klaus B. etzt wird es etwas "o.t", aber ich habe immer etwas, saß ich mit FW-Leuten zusammen als unangenehm empfunden: Mir war gerade danach, so wie ich dich einschätze ,kennst du das alles, wenn ja , hole es aus dem Regal , staube es ab und blättere drin und lese mal wieder. Das Teufelskreis-Modell Sobald zwei Menschen in Kontakt treten, reagieren sie aufeinander. Eine Aktion der einen Partei wird aufgenommen und verarbeitet und erzeugt eine Reaktion, die wieder aufgenommen und verarbeitet wird und so weiter. Es kommt zu einem stetigen Hin und Her von Äusserungen und Antworten, von Aktion und Reaktion. Eingefuhrt wurde dieser Teufelskreis-Gedanke von WATZLAWICK. Später hat SCHULZ VON THUN das Modell mit zwei weiteren, inneren Stationen ausgebaut. Er unterscheidet die äusserlich sichtbaren Verhaltensweisen (Äusserungen) und innere Interpretationen, Gedanken, Gefuhle (Innerungen). Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Jede Person sieht ihre eigene Handlung als Reaktion auf eine Aktion des Gegenubers. Zur Veranschaulichung dient hier das Lehrbuchbeispiel der nörgelnden Frau von WATZLAWICK: Die Frau beklagt sich, dass ihr Mann so oft weg ist. Der Mann wiederum sagt er sei so oft weg, weil die Frau immer nörgelt. Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Er spricht dabei von der sog. Kreisförmigkeit der Kommunikationsabläufe. Sachinformation Beim Sachinhalt geht es lediglich um die sachliche Information die vom Sender einer Nachricht vermittelt wird. Die Sachinformation sollte im Vordergrund stehen, wenn es um die Sache als solches geht. Selbstkundgabe/Selbstoffenbarung Auf der Seite der Selbstkundgabe werden vom Sender Informationen zur eigenen Persönlichkeit vermittelt. Diese psychologisch interessante Seite einer Nachricht umfasst sowohl die gewollte Selbstdarstellung als auch die unfreiwillige Selbstenthullung. Der Sender ubermittelt seine Art der Gedankenentwicklung und seine Prioritätenwahl. Des Weiteren können der Seite der Selbstkundgabe Informationen uber innere Befindlichkeit und Fähigkeiten entnommen werden. Beziehung Ansprache und Inhalt einer Nachricht lassen Ruckschlusse auf die Beziehung des Senders zum Empfänger zu. Aus diesem Aspekt geht hervor, wie der Sender zum Empfänger steht und was er von ihm hält. Insbesondere kommt dies in der gewählten Formulierung, im Tonfall oder anderen nonverbalen Begleitsignalen zum Ausdruck. Im Wesentlichen sind der Beziehungsseite zweierlei Botschaften inhärent. Auf der einen Seite gibt der Sender zu verstehen, was er vom Empfänger seiner Botschaft hält und auf der anderen Seite gibt der Sender Informationen uber seine Interpretation der Beziehung zum Empfänger der Nachricht preis. Ein Praktikant wurde sich in aller Regel nicht anschicken, seinen Vorgesetzten mit alter Kumpel anzusprechen. Appell Die Appellseite bringt zum Ausdruck, was der Sender einer Nachricht beim Empfänger bewirken möchte. Der Sender hat praktisch immer die Intention, beim Empfänger etwas zu bewirken. Der Empfänger soll veranlasst werden, bestimmte Dinge zu tun oder zu unterlassen, zu denken oder zu fuhlen. Der Versuch der Einflussnahme auf den Empfänger kann dabei offen oder versteckt erfolgen. In letzterem Fall kann auch von Manipulation gesprochen werden. Die freie Wahl des Empfängers Aus der Empfänger-Sicht betrachtet, ist die Empfangstätigkeit je nach dem auf welche Seite der Empfänger besonders hört, eine andere. Das Gespräch nimmt so je nach vorrangigem Ohr einen anderen Verlauf. Das Ganze wird dadurch kompliziert, dass der Empfänger im Grunde die freie Wahl hat, mit welchem Ohr er hören und somit auf welche Seite der Nachricht er reagieren will. Genau durch diese freie Auswahl kommt es oft zu Störungen in der Kommunikation etwa dann, wenn der Empfänger auf eine Seite reagiert, auf die der Sender gar keinen Wert legen wollte, wenn also der eingesetzte Schnabel nicht zum auf Empfang geschalteten Ohr passt. Vorgeschichte Die Vorgeschichte ist wichtig, weil menschliche Begegnungen und Gespräche meistens nicht spontan und ohne Absicht, sondern aufgrund einer Verabredung oder Einladung stattfinden. Im Vorfeld eines Treffens (z.B. einer Sitzung) sind Anlässe gegeben und Kräfte wirksam. Nur dadurch kommt das Treffen uberhaupt zustande. Folgende Fragen kann man sich zum Beispiel im Vorfeld eines Treffens stellen: Warum wird ein Treffen abgehalten? Was hat vor dem Treffen bereits stattgefunden? Thema Die zweite Einflussgrösse ist die thematische Struktur. Sie wirft z.B. folgende Fragen auf: Um was geht es? Weshalb kommen die Teilnehmer uberhaupt zusammen? Wenn das Thema nicht mit dem Anlass und der Zielsetzung ubereinstimmt, stimmt etwas nicht. Das Thema kann manchmal eine verdeckte Ruckseite haben. Diese muss erkannt werden, um den Gehalt der Situation erfassen zu können. Bsp.: In einem Unternehmen soll es Umstrukturierungen geben. Die verdeckte Ruckseite dieses Themas ist von menschlicher Brisanz: Wen braucht es nicht mehr? Wer muss schrumpfen? Hilfreich kann auch sein, zur Förderung eines gemeinsamen und präzisen Situationsverständnisses darauf hinzuweisen, was nicht Thema des Treffens sein soll. Zwischenmenschliche Konstellation Mit der zwischenmenschlichen Konstellation eines Treffens ist z.B. gemeint: Wer ist anwesend? Weshalb? In welcher Funktion? Ist die Zusammensetzung stimmig? Besondere Beachtung verdienen die unterschiedlichen Rollen der Beteiligten, weil Verhalten und Ziele von der jeweiligen Rolle abhängen. Haben Personen in einer bestimmten Situation mehrere Rollen gleichzeitig inne, ist es wichtig, deutlich zu machen, aus welcher Rolle heraus welche Aussage gemacht wird. Ziele Der letzte Aspekt des Modells sind die Ziele. Was soll beim Treffen herauskommen? Bspw. eine Entscheidung? Die Anwesenden haben nicht alle die gleichen Haupt- und Nebenziele. Dies gehört ebenfalls zur Wahrheit der Situation. Ist ein gemeinsames Nebenziele. Dies gehört ebenfalls zur Wahrheit der Situation. Ist ein gemeinsames Zielverständnis vorhanden, ermöglicht dies eine situativ stimmige Kommunikation. Aus diesen vier Bestandteilen ergibt sich der Gehalt einer Situation resp. die Wahrheit der Situation. Damit sind all jene Umstände gemeint, die in der Situation enthalten sind, ihren Schwerpunkt definieren und die psychische Realität der Anwesenden beeinflussen. Der Gehalt einer Situation kann auf der einen Seite transparent sein, im Extremfall völlig nebulös. Auf der anderen Seite kann er mehr oder weniger stimmig sein. Das bedeutet, dass Anlass, Zielsetzung, Thema und Zusammensetzung der Gruppe passen.38 Gespräche, Besprechungen und Zusammenkunfte können mit diesem Wissen situationslogisch und systemgerecht gehandhabt werden. Man muss ausserdem die Eingebundenheit einer Situation in ihr Gesamtsystem vor Augen haben, um die Wahrheit der Situation vollständig erkennen zu können. Feedback Beim Feedback geht es um die Reaktion auf die empfangene Nachricht. Als Sender weiss man oft nicht genau, wie die gesendete Nachricht beim Empfänger ankommt. Der empfangene Inhalt ist meist nicht identisch mit dem gesendeten Inhalt. Was die Nachricht anrichtet, richtet der Empfänger also teilweise selbst an.SCHULZ VON THUN spricht dabei von sog. psycho-chemischen Reaktionen, zwei an sich harmlose Stoffe können beim Aufeinandertreffen hochexplosiv werden. So gibt es Menschen, die gut mit Kritik umgehen und diese auch annehmen können. Es gibt aber auch Menschen, fur die Kritik eine Schande ist und die deswegen eine innere Explosion erfahren. ELLIS, ein amerikanischer Psychotherapeut, hat die Wichtigkeit solcher inneren Überzeugungen erkannt und versuchte in seinen Verhaltenstherapien, diese irrationalen Sichtweisen durch realistischere zu ersetzen. Grundsätzlich mussen drei Empfangsvorgänge auseinandergehalten werden: Etwas wahrnehmen Etwas interpretieren Etwas fühlen Aus diesen Elementen, die sicherlich nicht immer auseinandergehalten werden können, ergibt sich dann die Reaktion. Vor allem die Interpretationsstufe ist besonders anfällig fur Fehlkommunikation. So kann ein Stirnrunzeln als Missfallen einer (gesendeten) Idee gedeutet werden, obwohl es eigentlich der anstehenden Steuerrechnung gilt, uber die der Empfänger gerade nachdenkt. Ist der Sender nun enttäuscht, dass seine Idee offensichtlich keinen Anklang findet, wird er entsprechend reagieren - obwohl eigentlich er eine falsche Vermutung aufgestellt hat. Würde der Sender nachfragen, ob dem Empfänger die Idee denn nicht gefalle, könnte dieser wiederum Klarheit schaffen, indem er entweder bestätigt oder korrigiert. Innere Klarheit ist somit die wesentliche Voraussetzung für jede funktionierende Kommunikation. Im Feedback liegt also sozusagen eine Chance zur Verbesserung der Kommunikation. Dabei ist es besser, das Feedback als „Ich-Botschaft“ zu verfassen („Ich fühle mich verletzt.“), als in „Du-Botschaften“ („Du hast mich beleidigt.“). Bei der Du-Botschaft unterstellt der Empfänger dem Sender, dass er Opfer einer bösen Tat geworden ist, was automatisch zu einer ungünstigen Kommunikation führt. Bei der Ich-Botschaft wird hingegen lediglich ein eigener Zustand beschrieben und die Einwirkung des Senders offengelassen. Die Kommunikation besteht nicht nur aus einer Nachricht, sondern aus einem stetigen Hin und Her: Der Empfänger reagiert auf die Nachricht und wird so selbst wiederum zum Sender. Diesen weiteren Blickwinkel nennt man Interaktion.Es kann dabei zwischen verschiedenen Betrachtungsweisen unterschieden werden, von welchen jedoch keine absolute Geltung hat. So allen noch einen schönen Abend Klaus Obwohl ich nicht ein Wort, das ich hörte, in Beziehung setzen konnte, War die Geschichte ziemlich klar, noch 5 kalte Winter jep Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen Geändert von Klaus S. [21.12.14 18:44] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = | ||||
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