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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Mitgefühl... war: Germanwings - Maschine in Südfrankreich abgestürzt ![]() | 26 Beiträge | ||
Autor | Linu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt | 806118 | ||
Datum | 25.03.2015 14:57 MSG-Nr: [ 806118 ] | 8415 x gelesen | ||
Geschrieben von Fabian R. Ich persönlich tue mir schwer damit, letztere beiden zu verstehen. Das liegt möglicherweise daran, dass Menschen verschieden denken und fühlen. Gerade in Kreisen der Rettungsorganisationen legen sich viele Leute einen Schutzschild zu, der bewirkt, dass sie für das Leiden anderer Menschen erst mal nur wenig persönliches Mitgefühl entwickeln. Eben weil sie sie nicht kennen, und weil sie dieses Mitgefühl am professionellen Arbeiten hindern könnte/würde. Und dieser Schutzschild überträgt sich dann eben auch auf den Alltag. Ich z.B. sage offen, dass mich das aktuelle Geschehen nur wenig persönlich berührt. Ich kann nachvollziehen, dass das für die Angehörigen und für die Rettungs-/Bergungskräfte eine schlimme, bzw. unbeschreibliche Situation ist, und dass sie da Unterstützung brauchen. Und ich kann z.B. auch nachvollziehen, wenn anderes fliegendes Personal der Gesellschaft heute eine Auszeit braucht. (Auch weil ich selbst auch schon in einer nicht ganz vergleichbaren, aber doch auch sehr hässlichen Situation war.) Aber selbst "mit leiden" tue ich nicht. Dieser Schutzschild ist aber löchrig. Er lässt dann Mitgefühl durch, wenn man einen - wie auch immer gearteten - Draht zu der Sache hat. Um beim Beispiel zu bleiben: Weil man viel Fliegt, jemanden kennt, der Angehöriger ist, auch schon in dem Flugzeug saß, uvm. Geschrieben von Fabian R. Darf man nicht sagen, dass es einen trifft, wenn ein Flugzeug mit 150 Menschen abstürzt? Wenn ich jetzt mal die Menschen stumpf in zwei Gruppen einteile - mit Schutzschild und ohne Schutzschild - erklärt sich recht einfach der Streit zwischen beiden Gruppen, in solchen Situationen. Die eine Gruppe fühlt mit, und einige Menschen daraus möchten das öffentlich zeigen. (Andere möchten das im übrigen gerade nicht, schon hätten wir eine dritte Gruppe.) Das tun sie dann auch. Und zwar mehr oder weniger in dem Wunsch, damit andere Leute anzusprechen, die dieses Mitgefühl teilen. Wenn sie dann aber auf Leute treffen, die das nicht tun, sind sie enttäuscht oder erbost, halten diese Leute u.U. sogar für "herzlos". Die andere Gruppe fühlt eher nicht mit. Wenn sie die Mitleidsbekundungen anderer Leute sehen, spricht sie das nicht wirklich an. Sie sind u.U. der Ansicht, dass dieses Mitleid doch in erster Linie Angehörige der Opfer erreichen sollte, weil eben die am ehesten Unterstützung brauchen. Und dass deswegen der Weg der Äußerung ein falscher ist. U.U. können sie auch das Mitgefühl oder die Betroffenheit nicht nachvollziehen, eben weil sie selbst beides nicht so haben. Oder auch nur, weil sie nicht wissen, warum die anderen einen größeren Bezug dazu haben. Beide Gruppen haben also verschiedene Interessen bzw. Ansichten. Deswegen ist meine Antwort: Ja, man darf sagen, dass einen das trifft. Nur wenn man das ausgerechnet in einem Feuerwehr-Forum tut, darf man sich nicht wundern, dass es dort Leute gibt, die dieses Gefühl nicht teilen, und finden, dass das an anderer Stelle besser aufgehoben wäre. Geschrieben von Fabian R. Ich glaube aber, die meisten nehmen die Worte "Beileid" oder "Mitfühlen" nicht so genau auf die Goldwaage wie hier. Und das ist sehr schade. Ich selbst benutze dieses "Mein (aufrichtiges) Beileid" nicht, weil es für mich viel zu sehr verfloskelt ist, als dass es noch wirklich ankommen würde. Es ist zu oft eben nicht aufrichtig, und zu oft "leidet" derjenige nicht mit. Immer dann, wenn jemand das sagt "weil sich das doch so gehört", ist das geheuchelt und höhlt nur den Begriff weiter aus. Bei der o.g. Floskel ist es dafür bereits zu spät. Wenn jemand das so äußert, habe ich persönlich schon ein relativ klares Bild darüber, was derjenige meint. Wenn er das nicht so meint, sondern wirklich Mitgefühl empfindet, kann man das meist aus dem übrigen Auftreten recht klar ablesen. Geschrieben von Fabian R. Aber wenn jemand zu einem schlimmen Unglück schreibt "Mein aufrichtiges Beileid den Angehörigen, ich wünschen ihnen viel Kraft das durchzustehen." dann könnte ihn das Schicksal auch einfach wirklich berührt haben und er möchte das ausdrücken - ohne fragwürdigen Hintergedanken. Richtig. Und da sind wir dann wieder an der Stelle, wo Gruppe 2 sagt "Na dann sorge doch dafür, dass die Betroffenen das lesen. Und nicht wir hier, die wir eher nicht betroffen sind. Hier kommt es nicht an." Ich weiß so ungefähr, wie sich solche Mitgefühlsbekundungen anfühlen. In unserem Fall waren die meisten davon als eindeutig aufrichtig und aus persönlichem Bezug heraus geschrieben zu identifizieren. Und dann ist es schön, wenn man so etwas bekommt. (Wenngleich es auch ein wenig "gruselig" ist, weil einem irgendwie die Tragweite des Vorfalles klarer wird.) Speziell im Internet danach suchen wird man aber eher nicht dazu hat man in der "heißen Phase" weder Zeit noch Lust. MfG (Mit fränkischen Grüßen) Linus (Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.) | ||||
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