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Vorbeugender Brandschutz
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Rubrikvorbeug. Brandschutz zurück
ThemaOberbürgermeister kritisieren Brandschutz-Vorschriften    # 21 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP809205
Datum22.06.2015 12:20      MSG-Nr: [ 809205 ]7157 x gelesen

Geschrieben von Michael B. - Wenn heute etwas passiert werden immer gleich Schultige gesucht.
- Um, bei einem Schadensfall, nicht in diese Lage zu kommen wird immer Sklavisch an den wörtlichen Ausführungen gehängt.
Man sollte wieder anfangen die Vorschriften sinngemäß anzuwenden und nicht Wort wörtlich.

Sehe ich auch so. Was noch oben drauf kommt ist das Bestreben, möglichst viele Einzelfälle unter grundsätzlich formulierte Vorschriften zu packen - einerseits gut, weil "vorschriftssparend", andererseits muss man dann aber auch den Anwendern erlauben, am Ende wieder im Licht der allgemeinen Vorschriften den Einzelfall zu würdigen, zu differenzieren. Und die heutige schnelle Suche nach dem Schuldigen sowie der Trend, jedem Unglücksfall eine möglichst abgeschlossene Kausalkette vorzubasteln, in der es keine Zufälle geben darf *, passt, wie du schon schreibst, einfach nicht dazu.
Zum Punkt "Differenzieren" fällt mir hier im Thema und im Ursprungsartikel z.B. schon auf, über welche Bauten geredet wird:
- Wohnhaus in Backnang
- Behindertenwerkstätte Titisee-Neustadt
- Kleinkunstbühne in einem Gewölbekeller
- Schloss Hohentübingen
- Düsseldorfer Flughafen
- 1910 in Fachwerkbauweise erbautes, ursprünglich als Lagerhalle genehmigtes/genutzten Gebäudes, vermutlich Anfang der 60er Jahre umgebautes, 2005 brennendes Gebäude (Tübingen, Beschreibung aus damaligen OVG-Beschluss)
Ein bunter Auszug aus allen denkbaren Gebäuden, über die der VB zu wachen hat. Die in ihren Anforderungen, Bauweisen (und -jahren) und Nutzungen aber schon stark differenzieren. Trotzdem wird nur ganz allgemein diskutiert über "Brandschutz-Vorschriften". Die einen kritisieren sie, andere verteidigen sie, weiter differenziert wird an dieser Stelle eigentlich schon nicht mehr.
Und in manchen Fällen muss man auch fragen, inwiefern der VB da überhaupt noch besser hätte funktionieren können, um realistisch geschätzt das Unglück wirklich zu vermeiden:
- Tübingen: wie oft will der VB Wohngebäude kontrollieren, um die Ideen der Heimwerker wieder einzufangen?
- Backnang: Brandauslösung durch Bewohner, mehr VB hätte evtl. Gebäudeschäden vermindert, aber Personenschäden?
- Titisee-Neustadt: Unsachgemäßer Umgang mit Gasflasche - gabs da überhaupt Ermittlungen gegen bzw. Aussagen zu VB-Maßnahmen?
Wenn ein Bürger (oder Politiker) das Gefühl hat, dass sein Einzelfall nicht mehr gewürdigt wird, weil ein anderer, völlig anders gelagerter Einzelfall die Auslegung der Vorschrift beeinflusst, ist klar das es zu Kritik kommt.


* Lesenswert dazu Fischer im Recht- Wer hat die Schuld? und Zufall und Strafe.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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Geändert von Sebastian K. [22.06.15 12:21] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar =

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