Hi Jürgen,
Geschrieben von Jürgen M.Das gesellschaftliche und berufliche Umfeld hat sich aber in den 30 Jahren stark geändert. Was damals noch relativ problemlos möglich war ist heute problematisch: Die 70 Stunden der Grundausbildung in der Form eines länger andauernden Abend- bzw. Sa-Lehrgang. Dann kommen da noch die 16h bzw. 25h für Sprechfunk und Atemschutz dazu.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass man sich langfristig Gedanken machen muss, wie man Lehrgänge durchführt. Bei uns hat es da in den letzten Jahren schon diverse Änderungen gegeben, die auch auf unseren Erfahrungen basieren. Folgendes ist mir in diesem Zusammenhang aufgefallen:
1. Was die Dauer und Teilnahme an Lehrgängen betrifft ist die Zielgruppe "Schüler" bei TM1, Funk und AGT nach unseren Erfahrungen eher unproblematisch, da Schüler tendenziel ausreichend Zeit haben. TM1 findet hier z.B. Mo, Mi und Sa über einen gewissen Zeitraum statt. Problematisch sind hier eher Leute die bereits im Berufsleben stehen und später einsteigen wollen, diese schaufeln sich nämlich nicht so leicht Zeit frei. Ob da ein Lehrgang 1mal pro Woche über einen langen Zeitraum die Lösung ist weiss ich nicht, Kompaktlehrgang mit Freistellung und Kompensation der Lohnkosten für den Arbeitgeber wäre hier vermutlich am sinnvollsten.
2. Die Lehrgangsstundenvorgaben aus der FwDV 2 sind zu Zeiten definiert worden, als die Feuerwehrtechnik bei weitem noch nicht so komplex war. Der AGT Lehrgang ist ein gutes Beispiel dafür, hier können bei einem Lehrgang nach FwDV 2 am Ende eigentlich keine AGT rausfallen, die man mit gutem Gewissen in den Innenangriff schicken kann. Wenn man alles ordentlich trainieren will kommt man am Ende vermutlich eher beim doppelten Stundenansatz raus, so ähnlich haben wir es hier auch gelöst, dann allerdings modularisiert. Wir sollten uns außerdem häufiger die Frage stellen, wieviel theoretisches Wissen notwendig ist, muss ein AGT wirklich die Zusammensetzung der Atemluft kennen? Sowas kenne ich aus keinem US-Lehrbuch für die "Grundausbildung".
2. Egal welches Lehrgangsmodell man wählt, man muss meiner Meinung nach heutzutage auch Stundenpuffer einkalkulieren um berufsbedingte Fehlzeiten zu kompensieren, das ist ein schwieriges Thema, aber in vielen Kommunen gibts es Lehrgänge ja auch nur einmal im Jahr und da kann man es sich nicht erlauben motivierte Leute auf den nächsten Lehrgang im nächsten Jahr warten zu lassen, nur weil man berufsbedingt einen Termin verpasst. Wir wird das bei Euch gelöst?
Viele Grüße
Jörg
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