Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
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Thema | Behinderter abgelehnt - Geht Inklusion bei Feuerwehren nicht? #
| 123 Beiträge |
Autor | Andr8eas8 L.8, Braunschweig / Niedersachsen | 816583 |
Datum | 29.01.2016 12:27 MSG-Nr: [ 816583 ] | 14399 x gelesen |
Infos: | 01.03.14 Lübecker Nachrichten vom 28.02.2014: Eutiner mit Handicap will zur Feuerwehr 27.02.14 Positionspapier des DJFA 27.02.14 DJF: Inklusion in der JF 26.02.14 Behinderter abgelehnt - Geht Inklusion bei Feuerwehren nicht?
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Lieber Florian
Was soll man an dem Satz "... Feuerwehr ist keine Beschäftigungstherapie für geistig Zurückgebliebene!..." bitte falsch verstehen?
Geistig Zurückgebliebene ist eindeutig beleidigend. Das hat nichts damit zu tun, ob man an Mitglieder einer Feuerwehr gewisse Masstäbe hinsichtlich ihre intellektuellen Fähigkeiten setzen sollte oder eventuell auch müsste. Losgelöst davon kenne ich einige Feuerwehren, die Mitglieder haben, die in Behinderteneinrichtung arbeiten. Menschen, die nach der Meinung einiger hier nichts in der Feuerwehr zu suchen haben - oder schöner ausgedrückt: deren intellektuelles und körperliches Niveau nicht ausreicht, um die hohen geistigen und physischen Anforderungen in einer Feuerwehr zu bewältigen. Nunja, darüber lässt sich sicherlich trefflich streiten. Insbesondere weil es sich in so einer Diskussion immer empfiehlt mit einem gewissen Maß von Selbstreflexion an die Sache heranzugehen. Der Blick in den Spiegel verrät manchmal mehr, als man wahrhaben möchte.
Was ich aber als indiskutabel empfinde, ist eine Wortwahl, die darauf abzielt, die/den anderen zu diskreditieren. Wenn man in einem öffentlichen (Feuerwehr) Forum Menschen mit den Worten "... geistig Zurückgebliebene..." beschreibt, dann wird man es auch im Einsatz machen. Dann brennt es nicht in der Behindertenwerkstatt, sondern bei den geistig Zurückgebliebenen, Bekloppten oder Spinnern.
Ich habe mich gefragt, warum jemand Worte wie "... geistig Zurückgebliebene... " wählt. Soll es provozierend sein? Fehlt es an Empathie für andere Menschen? Möchte man seine eigene geistige Überlegenheit gegenüber dieser Gruppe herausstellen? Ist es, um sich dem Mainstream der political Correctness entgegenzustellen? Vielleicht ist es einem ja auch wichtig, dass die eigene Weltsicht klar ausgedrückt wird. Das sind alles sicherlich nachvollziehbare Gründe. Doch eines darf man nicht vergessen: Das gleiche Recht darf man dem Gegenüber dann auch nicht verwehren. Kann man es selbst ertragen, wenn der Gegenüber einen mit klaren Worten beschreibt, die nicht unbedingt der political Correctness entsprechen. Nein, vielfach wird sowas dann als beleidigend gewertet oder gar als Angriff wahrgenommen. Komisch, oder?
Tja, und an diesem Punkt sind wir bei den Studenten, die die Feuerwehr mit "... das ist ja nur was für Deppen ..." beschreiben. Geistig Zurückgeblieben ist immer ein Messwert, der sich vermutlich an dem eigenen Weltbild und den eigenen Fähigkeiten orientiert. Nunja, aus deren Sicht sind wir vielleicht geistig minderbemittelt und Gespräche mit uns sind langweilig und ermüdend. Schlicht, weil wir deren geistigen Ansprüchen nicht genügen.
Denk mal darüber nach, wenn Du mit deinen Kameraden in einem Einsatz mal mit den geistig Zurückgebliebenen, Spinnern oder Bekloppten zu tun hast. Vielleicht kann man dann doch Wort wählen, die nicht so lustig und klar sind - dafür aber weniger verletztend.
Weißt Du eigentlich wer Stephen Hawking ist? Ja stimmt, das ist auch so ein Behinderter. Der sitzt im Rollstuhl, sabbert und bekommt ohne fremde Hilfe kein einziges Wort über die Lippen. Aber als geitig zurückgeblieben möchte ich ihn nicht bezeichnen. Er leidet an Amyotrophe Lateralsklerose. Die ersten Anzeichen dafür traten während seines Oxford-Studiums auf. Ich glaube, dass es einige Feuerwehren gibt, die sich glücklich schätzen würden, wenn so jemand (Ehren-) Mitglied wäre.
Und das sollten wir nie vergessen: Jeder von uns kann durch eine Krankheit oder einen Unfall sehr schnell zu einem "... geistig Zurückgebliebenen..." werden. Der Schritt dahin ist kleiner als viele denken. Alleine aus diesem Grunde lohnt es sich mit Behinderten respektvoll und würdevoll umzugehen. Ähnliches gilt übrigens auch für andere Gruppen. Es ist schon erstaunlich, wie wenig oftmals dazugehört, dass Menschen Drogensüchtig oder Alkoholiker werden. Ein Schiksalsschlag hier, ein unbedachter Schritt dort - und schon ist nichts mehr im Leben so wie es einmal war.
Daher sollte wir als Feuerwehr gerade mit Vorbild vorangehen und die Menschen mit Würde behandeln. Das drückt sich auch in den Worten aus, mit denen wir die anderen beschreiben.
MkG
Andi
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Jako7b T7., Bischheim |
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