Geschrieben von Ulf M.Ignorieren kann man eine "Krise" in der Kommunikation (erfolgversprechend) nur in einem einzigen Fall: Facebook stellt da für mich ganz klar einen zweiten Fall dar.
Das von dir genannte wäre der richtige Weg, wenn die Kritik auf irgendeinem normalen Kommunikationsweg laufen würde. Wenn es aber ein Facebookposting ist, fällt das für mich nicht darunter, dann ist einfaches Ignorieren für mich weitaus angebrachter. Die (wenn man es überhaupt so nennen will) Kommunikation auf Facebook weicht in einigen Punkten von dem ab, was man gemeinhin unter Kommunikation versteht. Es wird schon daran scheitern, dass eine sachlich aufklärende Krisenkommunikation des Angegriffenen aus einem umfangreicheren Text bestehen wird, und mit vielen Teilaspekten und Infos gespickt ist. Der überwiegende Teil der Facebooknutzer, vielleicht sogar der Angreifer, mag es i.d.R. kurz. Knappe Sätze, Abkürzungen des Netzjargons (LOL), irgendwelche Bildchen, ein Mausklick. Und dann geht es zum nächsten Thema. Diese "Öffentlichkeit" interessiert sich einen feuchten Dreck um herkömmliche Gegendarstellungen, Fakten werden maximal soweit akzeptiert als sie zur eigenen Ansicht passen, weiter gedacht oder recherchiert wird nicht.
Daher: Angriffe über FB einfach ignorieren. Morgen juckt's eh keinen mehr.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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