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RubrikÖffentlichkeitsarbeit zurück
Themakommunalen Arbeitgeber - war: Die Feuerwehr muss sich auf Ihr Kerngeschäft besinnen     # 9 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP822406
Datum11.08.2016 13:21      MSG-Nr: [ 822406 ]2732 x gelesen

Geschrieben von Heinz L.Ungeachtet von Länder-Zuständigkeiten scheint das also ein überall zu findendes Problem der öffentlichen Kommunalverwaltungen zu sein.Überall ist Quatsch, Gegenbeispiele gibt es auch mehr als genug. Und dort, wo es zu Problemen kommt, sind diese nach meiner Erfahrung zu einem gar nicht so geringen Anteil durch die Feuerwehr(angehörigen) selbst verursacht. Wo ich Norberts leicht populistischen Rundumschlag noch ein Stückweit nachvollziehen kann, ist, wenn man von großen Kommunalverwaltungen, Stadtverwaltungen ausgeht. Die positiven Beispiele die ich kenne sind fast ausnahmslos in vergleichsweise kleinen Kommunen. Nur bilden die dummerweise die Mehrzahl in unserem Land, und Probleme, von dort Feuerwehreinsätze spürbar personell zu verstärken gibt es auch mehr als genug, ich habe öfter schon hier darüber ausführlicher geschrieben. Natürlich ist es einfacher, über die Verwaltungen zu motzen, als mal all die kleinen tatsächlichen Hürden zu betrachten, oder auch nur die großen von den Wehren selbst erstellten einzureißen.

Eines der größten feuerwehrseitigen Probleme ist ganz klar die Erwartungshaltung:
Geschrieben von Heinz L.Ich kenne nun die Situation in Schalksmühle nichtMal kurz recherchiert: 38 qkm, 15 Ortsteile, in vier davon gibt es Feuerwehreinheiten, Rathäuser gibt es genau 1.
Ob bzw. wie die im Schalksmühler BSP von 2010 ausdrücklich genannte Forderung, Mitarbeiter von Verwaltung und Bauhof für die Feuerwehr zu gewinnen, umgesetzt wurde weiß ich nicht, aber klar ist doch: Für den sagenumwobenen Erstangriff in einem Großteil der Gemeinde würden die gar keine Rolle spielen können. Also mit gutem Beispiel voran gehen könnte man vielleicht noch besser, es bringt nur für die Tagesalarmsicherheit der Feuerwehr nahezu nichts. Bezogen auf den Arbeitgeberbetteltext der Wehr dort: Wenn die nach 20-25min am Altersheim eintreffen, ändert es am Ergebnis wenig, wenn dann auch das halbe Rathaus mit Helm dabei steht.

Ich kenne mittlerweile einige Versuche ähnlich strukturierter Kommunen, die mit einem quasi "Tagesalarm" aus Rathaus- und Bauhofleuten versucht haben, die umliegenden Feuerwehreinheiten abseits der zeitkritischen Einsätze zu entlasten. Es gibt auch Kommunen, da hatten die Bauhofleute, die während der Arbeitszeit naturgemäß übers ganze Gemeindegebiet verteilt sind, dauernd ihre PSA dabei, so dass nach Zufallsprinzip immer auch zeitnah bei den einzelnen Standorten zusätzliches Personal gewesen wäre. Das scheitert immer wieder gerne an den Feuerwehren, die es gar nicht mochten dass die böse Verwaltung ihnen die Einsätze wegnimmt, oder dass da plötzlich "fremde" Einsatzkräfte auftauchten. Die zwar ausgebildet sind und an einem bis zwei Standorten auch regelmäßig die laufende Fortbildung absolvieren, aber nicht an einer zweistelligen Zahl von Standorten alle Übungen mitmachen wollten, von den ganzen kameradschaftspflegenden Aktivitäten ganz zu schweigen. Gut kommt auch immer, wenn Leute am Wohnort in einer Einheite mit eher geringer materieller Ausstattung, Einsatzdichte und vielleicht auch Ausbildungsstand sind, und dann am Rathausstandort auf ganz andere Bedingungen treffen. Nicht selten sorgt sowas für Probleme.

Wenn man (= alle Beteiligten, auch in der FW) akzeptiert, dass auch im Rathaus der Brandschutz nicht das einzige Thema ist, dass diverse Rechtsgrundlagen und Tatsachen auch mal andere Dinge in den Vordergrund rücken als Feuerwehreinsätze, dass man selbst ein bisschen Teil der Verwaltung ist und dass ein der Mitarbeiterstamm einer Kommune niemals die Rettung für die Tagesalarmsicherheit der Feuerwehr bedeuten wird, kann das alles ganz gut funktionieren. Wir sind aktuell bei 6 FA von 42 Rathausmitarbeitern und 12 FA von 21 Bauhofmitarbeitern. Geht alles, wenn man will. Und hätten wir immer nur stur den Feuerwehrblick gehabt, wären wir nichtmal halb soweit. Und im Erstangriff können wir diese Zahlen nur zu einem geringen Teil berücksichtigen, der Großteil stellt eine reine Ergänzungseinheit dar.

Allerdings wurde die enge Verknüpfung zwischen Bauhof und Feuerwehr hier schon 1989 in einem Ratsbeschluss (Konzept ähnlich eines BSP) festgehalten. Im Schalksmühler BSP von 2010 steht dagegen z.B., dass man ja vielleicht zukünftig auch mal Frauen aufnehmen könnte. Bei Erstellung hatte man da also schon 20-30 Jahre verpennt, und von 178 Soll-Einsatzkräften hatte man damals immerhin 130. Versuche, die Verwaltungsmitarbeiter in solche Rahmenbedingungen zu integrieren, wären wahrscheinlich genauso reine Verzweiflungstat wie es der Text an die Arbeitgeber nun offensichtlich ist.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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 09.08.2016 21:49 Mich7ael7 B.7, Münsingen Die Feuerwehr muss sich auf Ihr Kerngeschäft besinnen - war: Feuerwehr Schalksmühle appelliert ...
 10.08.2016 18:24 ., Stuttgart  
 11.08.2016 08:33 Thom7as 7E., Nettetal
 11.08.2016 09:34 Hein7z L7., Kamen
 11.08.2016 10:37 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 11.08.2016 10:53 Dani7el 7S., Pasewalk
 11.08.2016 13:21 Seba7sti7an 7K., Grafschaft  
 11.08.2016 22:22 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 11.08.2016 22:29 Chri7sti7an 7T., Herten
 12.08.2016 09:15 Flor7ian7 F.7, Würzburg

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