1. Freiwillige Feuerwehr
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Geschrieben von Jörg E. J. Nun ja, ich stelle hingegen fest, dass auch die Webseiten vieler FF regelrecht verwaist sind (letzter aktueller Einsatz z. B. 2010 oder man verlinkt nur noch die örtlichen Presseberichte...)! Ich gehe davon aus, dass es zu wenig Aktive gibt, die noch Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit haben, was aber auch fatal für die Nachwuchsarbeit ist, da der Eindruck entsteht, bei der FF sei ja sowieso nix los... Das Problem ist doch, bei vielen FF ist tatsächlich "nix los". Bei den Homepages wurde zu oft nicht die Gesamtwehr einer Kommune dargestellt, sondern jede noch so kleine Einheit musste was eigenes basteln. Engagierte Leute, die teils qualitativ auch hochwertige Seiten programmieren konnten, teils auch nur fertige Baukästen gequält haben, und dann stellte man fest dass man 1-2 pro Monat übt, ne Handvoll eigene Einsätze hat, und dann schaut man auf die Besucherzahlen und stellt fest: Ups, interessiert ja eigentlich auch keinen. Am Anfang schauen die eigenen Mitglieder öfters mal drauf, das wird dann auch immer weniger, die Bevölkerung schaut vielleicht mal ab und zu wenn die Sirene heulte, aber mehr ist es einfach nicht. In Frage stellen könnte man auch, ob das wirklich Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit ist, und welchen Stellenwert diese in Relation zu anderen Aspekten der Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit tatsächlich hat. Viele Wehren stellen sich im Internet vielleicht auch professioneller, wichtiger oder einfach anders dar, als sie dann vor Ort tatsächlich sind. Und die Leute, die vor Ort die Zielgruppe der Nachwuchswerbung sind, sind nicht so doof, das nicht zu merken.
Dieses "nix los" ist gerade auch vor dem Hintergrund zu sehen, wie schnelllebig die Zeit allgemein ist was Informationen und Nachrichten angeht. Etwas, was sich alle paar Wochen mal lohnt wegen Neuigkeiten anzuschauen, ist für viele einfach alleine deshalb schon uninteressant, wo man doch mit den heutigen Medien in Minutenschnelle die Menschheit mit seinen Ergüssen erheitern kann. Stichwort auch hier vor allem: FB. Und da tummeln sich auch wieder sehr viele von denen, deren verwaiste Homepages mit der großen Martinsfeuerabsicherung 2010 auf der Startseite vor sich hin verkümmern, und fangen mit Facebookseiten der Unterabteilung Hintertupfingen den selben Kram wieder von vorne an. Mit dem Vorteil, das man sich hier die Brandschutztipps und Heldenbildchen mit Obertupfingen gegenseitig hin- und herteilen kann und so wenigstens das Gefühl hat, es sei doch irgendwas los.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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