Geschrieben von Bernhard D. Gibt es neue Erkenntnsse ( z.B. Oslo-Rettungsmethoden etc. ) ?
Einige wenige, bei mir (heute beim Zuschauertag da, nicht aktiv mitgewirkt) z.B.
1. Das Thema Kettenrettung wird, was man so sah und vor allem drumherum hörte, schon sehr differenziert betrachtet und nicht als neumodisches Nonplusultra gefeiert. So wurde es auch von den Ausbildern dargestellt. Was man m.M.n. gut gesehen hat war, dass die Rolle des Windenmaschinisten wichtig ist, und mit der Winde eines moderneren GKW (Treibmatic?) schien es besser/dosierter zu gehen als mit einem älteren Unimog-RW1 mit Trommelseilwinde. Überrascht war ich etwas, dass keine merkliche Rückverformung erfolgte, wenn die Ketten/Seile nach einem Zug wieder gelockert wurden, das aber wie gesagt aus der Zuschauerentfernung heraus betrachtet. Interessant war außerdem die Aussage eines (Bundeswehr?)Flughafenfeuerwehrmannes in der Vorstellungsrunde, dass er die Kettenrettung noch nie an einem KFZ, aber durchaus schon an Flugzeugen angewandt hätte.
2. Wenn "Brandweer" oder "Bomberos" auf ner Feuerwehrjacke steht, versteht man den Jackenträger u.U. immer noch besser als bei Ortsnamen aus der Pfalz.
3. Überrascht war ich vom Zuschaueraufkommen bei der Darstellung eines MANV nach Busunfall. Da war, abgesehen von der SoSi-Anfahrt, eigentlich keine "Action" wie an den anderen, zeitgleich auch laufenden Stationen zu sehen, da wurden "nur" recht unaufgeregt Unfallopfer (leidlich realistisch geschminkt und spielend) aus dem Bus nach draußen getragen und dort vom RD versorgt, überwiegend nur betreut. Zu sehen gab es quasi nix weiter, trotzdem schauten sehr viele Menschen lange dort zu. Auswirkungen des Gafferzeitalters?
4. Wenn ein Rollstuhllfahrer ins Festzelt will, und durch Stufen gehindert wird, könnten ruhig ein paar mehr "Helfer" ihren Hintern hochbekommen um ihm zu helfen.
5. Auf dem kleinen Ausstellungsgelände hat mich vor allem Thoma-Wiss überrascht. Die Verarbeitung braucht sich hinter Rosenbauer und Magirus absolut nicht verstecken, überzeugt hat mich beim HLF v.a. der aufgeräumte, schlichte und nachvollziehbare Pumpenstand (Bild), gegenüber dem kunterbunten und entweder völlig verkleideten oder völlig unübersichtlichen Firlefanz den die anderen da mittlerweile verbauen. Da kann auch mal einer von der Nachbarwehr ohne große Einweisung dran gestellt werden.
6. Auf der Photokina liefen im Verhältnis gesehen vielleicht weniger Menschen mit Fotoapparaten rum wie heute an manchen Stationen, und mind. dreierlei Kennzeichnungswesten für Menschen die fotografieren dürfen sind auch etwas übertrieben. Ansonsten war die Abgrenzung der Stationen zu den Zuschauern, die Beschilderung was wo zu sehen ist schon sehr zuschauerfreundlich, nur der Massenanfall von Fotografen störte dann, was einige Zuschauer bemängelten. Auch die ein oder andere Moderation hätte der Wirkung gegenüber Außenstehenden ganz gut getan.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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