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Rubrik | Techn. Hilfeleistung | zurück | ||
Thema | Vorstieg mit Y-Schlinge (Klettersteigset) | 11 Beiträge | ||
Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 824478 | ||
Datum | 29.10.2016 22:37 MSG-Nr: [ 824478 ] | 3845 x gelesen | ||
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Danke für die umfassende Antwort. Was meinst Du denn in dem Fall mit "keine aktive Seilarbeit"? Passives Ablassen? Keine Bedienung von Abseilgeräten, Seilklemmen, Flaschenzügen, Sicherungswechsel etc. wärend dem Auf/Abseilvorgang. Der im Seil hängende Retter kann sich voll auf den Patienten konzentrieren, denglisch: "geringe Taskload" Geschrieben von Daniel H. Aber ehrlich, es hat schon seinen Grund warum der Grundlehrgang Höhenrettung 80h dauert, jedes Jahr mindestens 72h Ausbildung/Einsatz gefordert werden, der Ausbilderlehrgang nochmal 80h dauert und wir dafür dann auch alle drei Jahre wieder 24h Fortbildung machen müssen. Natürlich: - Hohe Stressbelastung des Retters durch gleichzeitige Aufgaben, z.B. Patientenbetreuung und Seilarbeiten ohne Fehlertoleranz - Mechanisch und organisatiorsch komplexe Aufbauten wie z.B. Schrägseilbahnen - Große Höhen (deutlich über 30m) - Aufbauten komplett lagespezifisch, nicht vorkonfektioniert wie z.B. GS Auf- und Abseilgerät - Meist weitergehende Aufgaben, z.B. Hubschrauber, Seilbahnanlagen In Anbetracht dieses Spektrums können schon 72h wenig sein. Was für Vorgaben gibt es bei der Abstuzsicherung für Einsatzkräfte und Ausbilder/Multiplikatoren? Die Absturzsicherung ist materialmäßig recht konsistent, jedoch ist von "Ja, haben wir" bis zu "Natürlich üben wir das regelmäßig" alles anzutreffen. Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen (ERHT) dagegen kann quer durch Deutschland recht unterschiedlich ausfallen, wird oft als Stiefkind der Absturzsicherung behandelt. SRHT ist dann wieder recht konsistent. In anderen Einheiten z.B. in der Fließwasserrettung werden ebenfalls komplexe Seilaufbauten genutzt. Ein Levelsystem mit Einheitlichen vorgaben zu Kompetenzen und Fortbildungsdauer wäre bestimmt nicht schlecht. Level 1: Absturzsicherung, Level 2: ERHT, Level 3: SRTH. Die FwDV 1 schliesst für Einsatzkräfte in der Absturzicherung ein freies Hängen im Seil aus. Die Gretchenfrage: Unter was fällt dann der Gerätesatz Auf- und Abseilgerät? Oder die Selbstrettungsübungen im Schlauchturm? Ich habe schon bei genügend Absturzsicherungsgruppen Übungen und auch Einsätze gesehen, bei denen weder die entsprechenden Maßnahmen beherrscht wurden, noch die eingesetzten Geräte auch wirklich wie es der Hersteller vorschreibt verwendet wurden. Zustimmung. Youtube und Google zeigen "schöne" Beispiele. Ob man hier gerade Männerspielplatz oder doch qualifizierte Ausbildung betreibt liegt aber in der eigenen Verantwortung. Rettung aus dem System wird wo bei der Absturzsicherung ausgebildet? In meinen Augen ein wichtiger Teil. Nicht Plan B oder C, aber ein erster Rettungsplan muss existieren. Im Atemschutzeinsatz normal, wieso sollte es hier ander sein? Im Zweifelsfall erfolgt die Nachalarmierung der Höhenretter zumindest zum Eigenschutz. Zu deinem Beispiel: Extremfall. Einsatzgrenzen und Ausbildungsstand abschätzen, wenn Rettung nicht einfach möglich direkt die Höhenrettung zum Eigenschutz. Ich sehe die Y-Schlinge eher dort wo andernfalls einfach ohne Absturzsicherung gearbeitet würde. Mit dem GS-AuAG sind sichere Rettungsaktionen durchaus möglich. Was passiert eigendlich wenn nach einem Sturz das dynamische Seil blockiert? In den Unfallberichten des DAV ist das relativ häufig vertreten. Risiken die wir in Einsatz und Übung eingehen. Wir wissen alle wie oft gerade in der Absturzsicherung das passiert was eigendlich nicht sein darf, sowohl vom Faktor Mensch als auch Zufall. Sind die Retter Höhenretter und haben das notwendige Equipment dabei, dann geht die Rettung sehr schnell. Vorstieg einer Person bis zum Pat., Aufbau einer Abfahrstrecke Anwenden der Grundvariante "Retten aus dem Seil" mit passivem Ablassen. Geht auch aktiv, dann etwas unübersichtlicher für den Retter, aber ist auch okay. Bei der passiven Variante werden zwei weitere Retter benötigt die Last- und Sicherungsseil bedienen. So eine Rettung ist unser täglich Brot, da muss man nicht viel überlegen Genau deswegen werden wir euch auch immer hinzuziehen wenn es kritischer wird. Bis zum Eintreffen vergehen im ländlichen Bereich aber gerne 30 Minuten, je nach Wetterlage (Hubschrauber, Verkehr) auch mehr. Frusthandlungen weil das Eintreffen zu lange dauert beinhalten in meinen Augen jedoch das allergrößte Risiko. Wenn der Kamerad, der die Leiter besteigt, stürzt und dabei nicht bewusstlos oder nicht so verletzt ist, dass er noch selbst tätig werden kann, dann ist das doch auch kein Problem. Dann steigt er einfach wieder auf die Leiter. Genauso ist es doch auch bei dem FA, der mit dem richtigen Steigschutzläufer steigt, wenn er noch tätig werden kann, dann steigt er wieder auf die Leiter und nimmt den Steigschutzläufer wieder mit. Ist er jedoch nicht mehr in der Lage selbst zu steigen, dann ist es im einen wie im anderen Fall blöd. Da kommt dann wieder der Ausbildungsstand und die Ausstattung der Absturzsicherer zum Tragen. Wobei dieser Fall einfacher zu handeln ist als der Sturz am Bandfalldämpfer ins Leere. Hier sind wir bei den Situationen die ich durch eine geübte ERHT-Mannschaft für zumutbar halte. Der Retter steigt am Patienten vorbei, befestigt zwei unabhängige Sicherungspunkte, verbindet GS-A und GS-AuAG mit dem Patienten. Die Bedienmannschaft steht dabei sicher auf dem Boden und lässt den Patienten auf Kommando ab. Aber oft ist so ein Verbot die sicherste Möglichkeit Unfälle durch Selbstüberschätzung zu verhindern. Es ist noch immer alles gut gegangen, heisst es ja immer bei solchen Kameraden. Aber was wenn es mal nicht gut geht? Ich denke hier kommt auch ein wenig das Gefährdungsbewusstsein dazu. Es heist ja auch nicht "Nimm mal schnell den PA und geh in das Gebäude". Genauso müssen wir die Absturzsicherung angehen, dann sehe ich da wenig Probleme. MfG Adrian Alles meine eigene Meinung, diese muss nicht mit meiner Dienststelle übereinstimmen. | ||||
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