Geschrieben von Florian C.Zentrale Aussage für diese Übung soll sein, dass auch für eine Wehr mit Grundausstattung (PA, Chemieschutzhandschuhe,
Gummistiefel) eine Menschenrettung fast immer möglich ist inkl. einfache Tätigkeiten zur Schadensminimierung
Guter Ansatz.
Als Stoff dachten wir an Aceton (33/1090; ERI-CARD 3-09). Menge wäre zw. 50-80l. Der Stoff soll über den Deckel austreten, der sich im Zuge des VU's mangels Ladungssicherung gelöst/geöffnet hat, die Opfer kontaminiert und schnell tropfend/leicht rinnend austritt.
Auch keine schlechte Wahl, Lösungsmittel und Säuren sind wohl die Gefahrstoffen mit denen man am schnellsten in Berührung kommt.
Acetondämpfe werden im Freien normal nicht bis zur Bewusstlosigkeit führen, die Dämpfe können sich dort kaum entsprechend anreichern. Für Schwindel und Übelkeit sollte es aber schon reichen. Die Brandgefahr ist bei der angedachten Menge jedoch gewaltig.
Verwendetes Schaummittel muss Alkoholbeständig sein. Bei der angedachten geringen Menge ist aber das Hohlstrahlrohr die vernünftigere Lösung.
Wir versuchen in diesem Rahmen das Szenario so realistisch wie möglich darzustellen um eine praxisnahe Entscheidungsfindung unserer Führungskräfte zu fördern.
Man kann unterstützend an geeigneter Stelle (z.B. auf dem Anhänger) einen Acetongetränkten Lappen plazieren, Gerüche unterstützen den Realitätsfaktor gewaltig. Aceton nimmt man selbst bei ungefährlichen Mengen schon deutlich wahr.
Für die 2e Person müsste zuvor der Gefahrstoff beseitigt/eingedämmt werden - sprich Deckel verschließen(Schraubverschluss) und ausgetretene Flüssigkeit abbinden/eindeichen mit Erdreich/Mehrzweckbinder(unter PA?). Ev. kann der Anhänger mit dem Gefahrgut verschoben werden um so den Gefahrenbereich vom Patienten zu entfernen.
Wenn wirklich schon größere Mengen des Gefahrstoff ausgetregen sind, ist die Person so massiv gefährdet.
Wenn du die Abdichtungsmaßnahmen als Ziel setzen willst, muss es für die Führungskraft vertretbar sein den Betroffenen der Brand-/Explosionsgefahr in Kombination mit den gesundheitsschädlichen Dämpfen auszusetzen. Diesen Weg finde ich sportlich.
Ich würde eher die Crashrettung der zweiten Person in Vordergrund stellen, dabei z.B. Absicherung der Rettungsmaßnahmen durch zwei Hohlstrahlrohre mit Mannschutzbrause. Der Hänger kann ja nach Möglichkeit trotzdem entfernt werden. Ein Teil des Gefahrstoffes ist aber vermutlich in der Nähe des Patienten bereits in der Prärie verteilt.
.Parallel dazu Aufbau der NotDeko(Auffangwanne + C-Rohr) und Versorgung durch den Rettungsdienst für die Patienten(Rettungsdienst wird mitüben)
Notdekon ist auch eine gute Übung. Vorschlag: Der Besitzer des Anhängers hat versucht die Ausbreitung einzudämmen, dabei aber zu viel eingeatmet hat. Er ist Bewusstseinseingetrübt und stark kontaminiert. In solchen Fällen ist die sofortige Dekontamination nach der Rettung ein wichtiger Schritt.
Kurz gesagt ist dieses Szenario realistisch und für uns schaffbar oder haben wir etwas übersehen?
Zwei Patienten mit Gefahrgut ist für einen Zug fordernd, aber machbar. Dieser Einsatz fordert eine priorisierte Einteilung der Einsatzkräfte, das ist gut.
Überleg dir eine nachvollziehbare Story was dort passiert ist. Der Unfallhergang ist z.B. für die Abschätzung des Kontaminationsumfanges der einzelnen Patienten sehr wichtig.
MfG
Adrian
Alles meine eigene Meinung, diese muss nicht mit meiner Dienststelle übereinstimmen.
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