Rubrik | Taktik |
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Thema | Safety Officer - schon irgendwo praktiziert? #
| 89 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 829281 |
Datum | 14.04.2017 13:33 MSG-Nr: [ 829281 ] | 5352 x gelesen |
Infos: | 13.04.17 Der Sicherheitassistent - Sachstand nach 6 Jahren 08.11.16 Sicherheitsassistent Info 26.04.16 FW-Magazin: Sicherheitsassistent bei der Feuerwehr
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Standardeinsatzregel
Dienstvorschrift
Einsatzleitwagen
Geschrieben von Steffen W.Ganz ehrlich, belasst es doch einfach bei dem ohnehin laut Vorschrift vorhandenen Führungsassistenten der eigentlich ohnehin die Kompetenz hat (oder haben sollte!) als verlängerter Arm des Einsatzleiters in dessen Sinne zu agieren und bringt nicht noch mehr Durcheinander in Führungsabläufe. Den Satz greif ich mal raus, um die Frage zu stellen haben wir nicht eigentlich schon seit Jahrzehnten einen "Sicherheitsassistenten" in unseren DVs, nur dass das Kindchen jetzt nen neuen Namen bekommen soll?
Schon bei zwei Gruppen an der Einsatzstelle, wo die DV100 den Führer noch ohne Führungseinheit führen lässt, kommt in der DV3 der Zugtrupp ins Spiel, und der Einsatzleiter/Zugführer bekommt damit einen "ständigen Vertreter". Dessen Aufgaben unheimlich präzise beschrieben sind:
Der Führungsassistent führt Aufträge auf Befehl des Zugführers aus und ist Vertreter des Zugführers.
Und weil die Vertretung des Zugführers so wichtig ist, steht das in der DV3 gleich doppelt drin (2.4 und 5.2.2). Ob Abwesenheits- oder ständiger Vertreter? Bleibt irgendwo auch noch offen. In der THW-StAN werden die Aufgaben auch nicht gerade detailiert beschrieben. Und in den SER, selbst dort wo man alles bis kurz vor die Reihenfolge des Stiefelschnürens meint regeln zu müssen, wird zum Vertreter des Zugführers auch selten etwas gesagt. Und wenn, dann - Überraschung- "er vertritt den Zugführer". Wenn man sich mal den Arbeitsaufwand eines nach DV führenden Zugführers mit zwei Gruppen (teils aber auch noch mit mehr) vor Augen führt, und überlegt welche Einheiten dann überhaupt der Führungsassistent noch zur Hand hat, um sie entweder selbst zu führen oder die Befehle des Zugführers auszuführen, könnte man sich doch mal fragen, was macht dieser Führungsassistent bei dieser Mannschaftskonstellation überhaupt?
a) Aufpassen, dass die Computerfreaks im ELW nicht auf verbotenen Seiten surfen (dafür bekommt er mancherorts sogar ne Funktionsweste "Gruppenführer ELW")
b) Warten, bis der Zugführer von Außerirdischen entführt wird und dann übernehmen oder
c) Rumstehen und gucken.
Aus der Erkenntnis, das c) wohl öfters mal vorkommt, resultiert möglicherweise, dass man den Führungsassistenten beim "einfachen Zugeinsatz" praktisch gerne völlig außen vor lässt, im AGBF-Löschzug kommt er ja auch nicht vor.
Mal frech formuliert: Schafft man jetzt eine neue Funktion, wirft ihm eine neue Funktionsweste über, garniert das ganze mit dem Schlagwort "Sicherheit", und zack, endlich hat der Führungsassistent vom Zugführer wieder einen Sinn und unsere Einsätze werden sicherer?
Geschrieben von Steffen W.Es krankt nämlich nicht am System sondern an dessen Umsetzung Das ist genau richtig, und auch aus diesem Grund überzeugt mich dieses Konzept Sicherheitsassistent auch weiterhin nicht. Setzt man einfach die bestehenden DVs personell komplett um, hat man quasi bei jedem Zug schon einen dabei, dem man locker noch das Augenmerk auf Sicherheitsaspekte auferlegen kann. Da braucht es nichts neues, und nichts zusätzliches.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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