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RubrikÖffentlichkeitsarbeit zurück
ThemaWerbung mal anders...    # 9 Beiträge
AutorThom8as 8W., Hofheim am Taunus / HE830614
Datum04.06.2017 18:59      MSG-Nr: [ 830614 ]3755 x gelesen
Infos:
  • 05.06.17 FW-Forum: Werbekampagnen / wer hats schon gemacht? Was? und welcher Erfolg?
  • 05.06.17 FW-Forum: Nachwuchsförderung
  • 05.06.17 FW-Forum: Imagekampagnen, Werbefilme etc.

  • Hallo,

    ich möchte an dieser Stelle etwas Grundsätzliches zur Mitgliederwerbung loswerden und warum mir die Frage nach dem Erfolg unangebracht scheint.

    Mitgliederwerbung kann wie die Produktwerbung angesehen werden. Kunde und Produkt sind für diese Betrachtungsweise zu identifizieren. Der Kunde ist das neue Mitglied, welches gewonnen werden kann. Doch welche Eigenschaften treffen auf dieses Mitglied zu, bzw. welche Eigenschaften sollte das neue Mitglied idealerweise mitbringen?

    Das Produkt ist letztlich die Mitgliedschaft (die freie Stelle). Die zentrale Frage des Marketings beschäftigt sich mit dem USP des Produktes. USP = unique selling proposition, also das Alleinstellungsmerkmal. Was ist das Besondere an einer Mitgliedschaft in einer einzelnen Feuerwehr? Gerade wenn einzelne Feuerwehren selbst werben, sollten sie diese Frage auch für ihre Feuerwehr beantworten können. Dies geht bei den landesweiten Werbeaktionen der Feuerwehrverbände verständlicherweise oftmals unter.

    Das Marketing kennt die unterschiedlichsten Modelle und Strategien. Für eine erfolgreiche Umsetzung einer Mitgliederwerbeaktion sollten diese bekannt und beachtet werden.

    Die Feuerwehr Laage hat sich scheinbar für die AIDA-Strategie entschieden. (vgl. http://www.teachsam.de/pro/pro_werbung/werbung_u_marketing/pro_werbung_mark_6_2.htm) Mit der reißerischen Aussage "Dein Haus brennt? Wir haben kein Personal!" wird sicherlich die Aufmerksamkeit erregt (A) und große rote Autos sorgen immer für Interesse (I). Aber sind auch die weiteren Schritte berücksichtigt und geplant? Wie wird bei dem potentiellen neuen Mitglied die Lust oder die Sehnsucht (D) auf eine Mitgliedschaft geweckt? Letztlich muss das neue Mitglied noch in Aktion (A) treten und die Mitgliedschaft eingehen.
    Alle diese Schritte müssen geplant werden um unentschlossene, potentielle neue Mitglieder nicht im Werbeprozess zu verlieren. Die einzelnen Maßnahmen sind auch kritisch darauf zu prüfen, ob sie nicht ungewollt das Gegenteil bewirken und Interessenten abschrecken.

    Die AIDA-Strategie ist nicht die einzige Marketing-Strategie und im Allgemeinen auch eine eher kritisch gesehene Strategie. So wie der USP in den Feuerwehren variiert, so sind auch die Strategien der einzelnen Feuerwehren variabel.
    Eine wichtige Gemeinsamkeit haben alle Strategien: Am Ende wird immer gefragt, wie erfolgreich eine Aktion war. Dies zu beantworten setzt aber voraus, dass von vorneherein entsprechende Mess- und Bewertungskonzepte implementiert wurden. Auch diese sind mit Vorsicht zu genießen. Nur weil aus einer Aktion kein neues Mitglied geworben wurde, muss diese nicht schlecht gewesen sein. Aus dem eigenen Konsumverhalten wird bekannt sein, dass nicht auf eine einzelne Werbung angesprochen wurde, aber irgendwann ein bestimmtes Produkt doch gekauft wurde. Die Summe der Aktionen und besondere Auslöser haben dann dazu geführt. Einfacher wäre vielleicht die Frage zu beantworten, welchen Schaden eine Kampagne angerichtet hat.Dementsprechend liegt der Erfolg der Mitgliederwerbung nicht in einzelnen Kampagnen, sondern in langfristig ausgerichteten Konzepten, die sich im Laufe der Zeit der passenden Kampagnen bedienen. Meiner Beobachtung nach ist auch dies in den Werbekampagnen der Landesverbände unberücksichtigt.

    Fazit:
    1. Auch eine gewagte Kampagne ist völlig legitim, wenn Sie das Ziel des Marketing-Konzepts im Fokus hat und in ihrer Gesamtheit den USP der einzelnen Feuerwehr herausstellt.
    2. Ein erfolgversprechendes Marketing-Konzept schüttelt man nicht einfach so aus dem Ärmel. Hierzu bedarf es auch in der Feuerwehr qualifiziertes Personal, entweder intern oder extern.
    3. Die Erfolgsmessung ist durchzuführen aber kritisch zu bewerten. Auch hier gilt: Wer viel misst, misst viel Mist.

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     04.06.2017 12:05 Thom7as 7H., Gräfelfing
     04.06.2017 18:59 Thom7as 7W., Hofheim am Taunus  
     04.06.2017 22:01 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
     05.06.2017 10:26 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     05.06.2017 09:52 Thom7as 7H., Gräfelfing
     05.06.2017 13:59 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     05.06.2017 14:15 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     05.06.2017 15:23 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     05.06.2017 08:45 Jörg7 E.7 J.7, Lünen

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