Geschrieben von Sebastian K.Ist der Homepage-Hype nicht schon wieder vorbei, abgelöst vom Facebookseiten-Hype?
Nein. Wenn man es "richtig" macht, dann ersetzen die Social Media Kanäle nicht die Webseiten der Feuerwehren, sondern sie ergänzen diese.
Facebook & Co. haben den Vorteil, dass sie eine große Reichweite generieren. Menschen müssen nicht aktiv die Website der Wehr anklicken, sondern bekommen automatisch - entweder durch eigenes Abonnieren der (Feuerwehr-)Facebook-Seite oder durch die Interaktionen der Facebook-Freunde auf der Seite (Liken, Teilen, Kommentieren, ...) - Nachrichten der Feuerwehr in ihrem Newsfeed angezeigt. Das erweckt ggfs. Interesse bei Usern, welche sonst überhaupt nicht mit der Feuerwehr in Berührung gekommen wären bzw. die nicht aktiv danach gesucht hätten.
Der ideale Facebook-Post (und analog auch alle anderen Social Media Kanäle) sieht so aus, dass er die User neugierig macht und dazu animiert, durch Verlinkungen auf die Feuerwehr-Website zu gehen, wo die Wehr sich dann entsprechend präsentieren kann.
Eine Facebook-Seite kann die eigene Website allerdings nicht ersetzen. Denn bei Facebook ist man immer und in vielerlei Hinsicht eingeschränkt. Das geht mit der Optik los - das Seitenlayout ist immer von Facebook vorgegeben, Individualisierungen sind lediglich durch Titel- und Profilbild sowie die Inhalte der Posts möglich. Man ist in Textlänge und Dateigröße (Fotos, Videos) beschränkt. Auch hat man keinerlei Einfluss darauf, wer letztendlich wirklich die Facebook-Seite bzw. die Beiträge zu sehen bekommt. Wenn es Facebook gefällt (und man nicht auf die kostenpflichtigen Erweiterungen eingeht), dann wird mal eben die Reichweite gekappt... davon einmal abgesehen, dass natürlich auch die rechtliche Seite an bei Facebook veröffentlichten Texten, Fotos und Videos immer wieder für Probleme sorgt.
Auf der eigenen Website hingegen kann man eine eigene CI aufbauen und sich durch die individuelle Gestaltung aus der Menge herausstechen.
Zudem muss man sich auf der Website nicht (anders als bei Facebook) anmelden, um die Inhalte vollständig und uneingeschränkt sehen zu können.
Das große Problem ist natürlich, dass die Pflege einer Website immer Zeit in Anspruch nimmt und man zudem jemanden braucht, der sich mit der entsprechenden Software auch auskennt. Wie immer steigt und fällt die Website der Wehr mit den vorhandenen oder nicht vorhandenen Kameraden/innen, welche sie pflegen. Oftmals ändert sich etwas im Leben des Webmasters (Umzug, Familie) oder er übernimmt in der Wehr andere Aufgaben und es fehlt an geeignetem Ersatz. Dann bleibt die Website sich selbst überlassen. Das ist meiner Meinung nach problematisch.
Denn auch als Feuerwehr sind wir auf ein gutes Marketing angewiesen... es geht darum, das Verständnis für unsere Arbeit in der Bevölkerung zu erhöhen, Aufklärungsarbeit zu leisten, Politiker von unserer Arbeit zu überzeugen (die immerhin entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen sollen) und natürlich auch Nachwuchs zu generieren.
Da unterscheiden wir uns nicht großartig von Unternehmen - und müssen entsprechend auf Marketing- und Komunikationsmittel aus der Wirtschaft zurückgreifen.
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