Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Belgisches AKW - war: Reaktorunfall Japan, Maßnahmen in Deutschland | 43 Beiträge |
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 839238 |
Datum | 02.05.2018 23:39 MSG-Nr: [ 839238 ] | 1556 x gelesen |
Infos: | 03.02.18 Bastelprojekt: Geigerzähler misst Ortsdosisleistung
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Hallo
Eine "aktive" Zeitbombe?
Diese Geschichte beginnt im Jahr 2012. Bei Ultraschalluntersuchungen der Reaktordruckbehälter in den beiden belgischen Atomanlagen Tihange und Doel stellen Experten tief im Stahl mysteriöse Risse fest. Die betroffenen Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 müssen runtergefahren werden. Immerhin ist der Druckbehälter eine der kritischsten Komponenten eines Kernkraftwerks. In dem Stahlkokon liegen die Brennstäbe, hier spielt sich die nukleare Kettenreaktion ab. Sollte der Reaktor bersten, würde es zur Kernschmelze kommen. Schon wenige Stunden nach dem GAU könnte eine radioaktive Wolke mit den Westwinden Richtung Nordrhein-Westfalen ziehen. Einer Studie der Universität für Bodenkultur in Wien zufolge könnte Aachen im Ernstfall zum "langfristig unbewohnbaren Gebiet" erklärt werden.
Im März 2014 mussten Tihange 2 und Doel 3 auf behördliche Anordnung erneut heruntergefahren werden. Der Grund: "unerwartete Resultate" bezüglich mechanischer Resistenz. Tatsächlich ergaben spätere Tests, dass sich die Zahl der Risse auf 16.000 erhöht hatte. Diesmal, glaubten die Menschen in der Region Aachen, werde der Pannenreaktor nicht wieder ans Netz gehen.
Doch dann traf die belgische Atomaufsichtsbehörde Fanc eine überraschende Entscheidung. Ende November 2015 erteilte sie dem Betreiber die Genehmigung, Tihange 2 trotz aller Bedenken wieder hochzufahren. Fanc und der französische AKW-Betreiber Engie Electrabel hatten ihre Erklärung für die Risse inzwischen verändert. Es habe sich herausgestellt, dass die Risse im Metall nicht während des Betriebs, sondern wohl bereits bei der Produktion des Reaktorbehälters entstanden seien. Dabei handelt es sich genau genommen um Wasserstoffflocken, die beim Schmiedeprozesses in das Metall eingeschlossen wurden. Dass sich die Anzahl der Risse deutlich erhöht habe, habe allein mit der Messtechnik zu tun, die im Lauf der Jahre verfeinert worden sei. Die Fanc versichert: Die Bruchfestigkeit des betroffenen Behälters sei "nur leicht reduziert" und liege immer noch eineinhalbfach über dem vorgeschriebenen Grenzwert
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-04/kernkraftwerk-tihange-anwohner-widerstand-angst
MkG Jürgen Mayer, Weinstadt
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| 17.03.2011 18:10 |
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Mich7ael7 R.7, GL (Köln) Reaktorunfall Japan, Maßnahmen in Deutschland | |