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RubrikEinsatz zurück
ThemaWaldbrand Truppenübungsplatz Jüterbog, ca. 800ha49 Beiträge
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg849688
Datum07.06.2019 18:28      MSG-Nr: [ 849688 ]3549 x gelesen

hier für die die nicht auf Facebook wollen:

Presseerklärung

Der Bürgermeister der Stadt Jüterbog Arne Raue informiert zum aktuellen Großbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz wie folgt:

Stand Fr., 07.06.2019 / 17:30 Uhr

Bürgermeister Arne Raue: Das hier aktuell in der Öffentlichkeit von einer Entsolidarisierung gesprochen wird und nun auf diese Art die Kameraden gegeneinander auszuspielen, und das in verantwortungsvoller Position, halte ich für höchst verwerflich . Sehr geehrter Herr Schippel, als Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg am Einsatzort zu meinen, einschätzen zu können, welchen Gefahren die Kameraden vor Ort ausgesetzt sind, ist schon starker Tobak. Eine Entsolidarisierung sehe ich auch- aber nicht zwischen den Wehren, sondern seitens der Führung.

Nach Übernahme des Einsatzes von der Stadt Jüterbog durch den Landkreis sind ortsunkundige Feuerwehrleute tief in die Gefahrenzone hineingeschickt worden und haben die beräumten Wege verlassen. Der Löscheinsatz wurde aus meiner Sicht gut organisiert; bezüglich der Eigensicherung gab es erhebliche Fehleinschätzungen! Hier hat sich die Führung in unverantwortlicher Art mit ihren Einsatzkräften- um die Worte von Herrn Schippel zu verwenden- entsolidarisiert.

Ich für meinen Teil habe seit Amtsübernahme genau dies unterbunden (mit der Anordnung, dass alle Kräfte die Rote Zone nicht betreten zu dürfen) und bin sicher, dass weder ein Herr Kreisbrandmeister Gausche als Einsatzleiter oder ein Herr Schippel als Präsident vom Landesfeuerwehrverband den Angehörigen jetzt nachvollziehbar erklären können, warum sie es für unverantwortlich halten, wenn ein Bürgermeister das Löschen mitten in munitionsverseuchter Fläche untersagt - und das ist die nette Formulierung.

Nach meinen Kenntnissen hatten die Sowjets auf allen Übungsplätzen in Brandenburg freie Entscheidungsfreiheit bezüglich der Verwendung und Erprobung von Munition und Kampfmittel aller Art. Nach einer Beratung bei einer externen Fachfirma, ein analytisches Labor für Umweltgifte, sowie nach Rücksprache mit einem Experten für Radioaktivität und chemische Kampfstoffe, ist mir bekannt, das sogenanntes abgereichertes Uran eine radioaktive Alpha-Strahlung abgibt, die zu erheblichen körperlichen Schäden führen kann. Um zu ermitteln, ob dieses abgereicherte Uran am Einsatzort vorhanden ist, müssten spezielle Messgeräte direkt an die Strahlen-Quelle heran. Auch dies ist hier nicht veranlasst worden.

Die Einsatzleitung kann aus meiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt keine verbindliche Aussage bezüglich der Gefahrenstoffbelastung treffen.

Darüber hinaus informierten mich Fachleute (Umwelt-Analyselabor sowie ein ausgewiesener Experte für radioaktive und chemische Kampfmittel). Auf dem Schießplatz sind unter anderem auch Thorium-Reste aus Leuchtspurmunition nicht auszuschließen- auch diese sind hochgefährlich. Es werden Blei, Kupfer und sonstige Schwermetalle in feinstem Staub auf der Fläche vermutet.
Mit verhältnismäßig wenig Geld hätte man jederzeit mittels tenax Prüfröhrchen die Schadstoffbelastung der Rauchfahnen überprüfen können- die Ergebnisse wären sehr zeitnah verfügbar. Auch das weiß die Einsatzleitung des Landkreises, die über Jahre zu den Kampfmitteln durch Sachverständige geschult wurde. Ich habe als Bürgermeister ohne Chemie- und Kampfstoffkenntnisse meine Entscheidung nicht unbedacht getroffen und mich zuvor in einem Umweltlabor erkundigt.

Ich freue mich, dass die Luftqualität nach meiner ausdrücklichen Warnung am Donnerstag endlich gemessen wurde. Dies ändert nichts an dem Fakt, dass dort nicht nur eine Zeitbombe tickt und offensichtlich alle Führungskräfte nicht wissen, welche Schadstoffe auf der Fläche lagern. Ich wünsche mir, dass auch die anderen Wehren gesund vom Einsatz nach Hause kommen- garantieren muss dies die Einsatzleitung durch konsequentes Meiden der Gefahrenzonen und ein Herr Schippel gemeinsam mit Land und Bund durch weitsichtige Konzepte fürs Löschen auf Munitionsflächen.

Für mich als Träger des Brandschutzes der Stadt und damit verantwortlich auch für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden steht die Eigensicherung der Einsatzkräfte über allem.

Mit der Information an die Einsatzführung zum Abzug der Jüterboger ehrenamtlichen Kräfte war ein Angebot verbunden, umgehend den Einsatz zu unterstützen, sobald die Einsatzführung sicherstellt, dass die Gefahrenbereiche gemieden werden. Eine Anforderung blieb bisher aus.

Nur am Rande möchte ich- wenn auch nicht dafür verantwortlich- erwähnen, dass die Gefährdung auch für die Flugunterstützung erheblich ist und vorsätzlich ignoriert wird. Die verfügte Wahrung eines Abstands von mindestens 1.000 Metern von der Gefahrenquelle wird sträflichst missachtet. Die Flughöhe liegt deutlich darunter. Da bei Wahrung dieser gebotenen Entfernung kein Tropfen Wasser am Brandherd ankommen würde, ist dieses Einsatzmittel Luftunterstützung kein brauchbares Instrument der Brandbekämpfung.


Quelle: Stadt Jüterbog

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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