So ein Brief ist mir heute auch vor die Nase gehalten worden. Ich gefährde die Pressefreiheit, indem die Feuerwehr kostenlos Einsatzfotos an "kommerzielle Medien" und Tageszeitungsverlage weitergebe.
Dazu halte ich mal fest, dass wir pro Jahr 2-3 Fotos auf Nachfrage der Lokalredaktion weitergeben.
Dazu halte ich aber auch fest, dass ich quasi rund um die Uhr für Anfragen zur Verfügung stehe. Auch außerhalb der Dienstzeiten.
Und ich bekomme gerade bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit den Agenturen "vorbildlich" ist.
Ferner stelle ich für mich fest, dass hier noch vor 15 Jahren ausgebildete Jounalisten und ebenfalls ausgebildete fest angestellte Fotografen seitens der Redaktion losgeschickt worden sind, um vor Ort bei Einsätzen zu recherchieren und Fotos zu machen. Heute verläßt sich die Redaktion fast vollständig auf die Angaben zweier Filmagenturen. Die Mitarbeiter dieser Agenturen geben sich sicher Mühe, die Qualität der Bilder und der Berichterstattung "schwankt aber ein wenig".
Ferner halte ich fest, dass selbst bei kritischen Themen,die allerdings außerhalb des Einsatzgeschehens liegen, für diese Agenturen eher uninteressant weil nicht verkaufbar sind. Von Dingen, die der Feuerwehr wichtig sind (Jahreshauptversammlungen, Ehrungen etc.) mal ganz zu schweigen. Da "dürfen" wir Bilder machen.
Abschließend halte ich fest, dass aus meiner Sicht die Pressefreiheit und die Qualität der Berichterstattung vielmehr durch die Einsparungen in den Lokalredationen sowie durch einen Wandel in der Gesellschaft bedroht wird.
Von daher kann ich nicht erkennen, warum das eine Bedrohung der Pressefreiheit hier in Osnabrück darstellt. Sollte das allerdings ein Kettenbrief sein, der präventiv an alle Bürgermeister verschickt worden ist, so ist das extrem - EXTREM - unprofessionell. Ich als seriöser Journalist würde jedenfalls nicht von so einem Verein vertreten werden wollen.
Ich kann nur jedem in der ÖA tätigen raten, mal Kontakt zu den Agenturen und Redaktionen vor Ort aufzunehmen. Wenn die Vorwürfe stimmen, gibt es dann zumindest Redebedarf. Oder ggf. eine Rechtstreit mit einer Entscheidung.
Stimmen sie nicht, würde ich recht deutlich machen, dass so ein Brief schlichtweg eine Frechheit ist und unvereinbar mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit...
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