Der Artikel ist abgrundtief schlecht.. der Angriff auf die Hardware von A1 mit den resultierenden Ausfällen ist eine Baustelle, dazu ist das Interview auch geführt worden. (Das POTS-Netz ist noch recht intakt, aber ich kann dem "Schweigen und genießen auch etwas abgewinnen). Was das mit einem Blackout zu tun hat, erschließt sich mir zunächst nicht.
Die Versorgungssicherheit der Stromnetze ist eine andere Baustelle, die sehr stark vom zu langsamen Netzausbau abhängt; innerösterreichisch habe wir da eine Baustelle - das Schließen des 380kV-Rings, wo sich ein paar Umweltschützer und Bürgermeister in Salzburg eine Erdverkabelung um jeden Preis wünschen.. Die APG hat bislang alle Verfahren gewonnen und gültige bzw. durchsetzbare Bescheide, aber weil ein außerordentliches Rechtsmittel (ohne aufschiebende Wirkung) noch anhängig ist, spielt es wieder mal Baustellenblockade.
Die offene Frage ist die innerdeutsche Nord-Süd-Verbindung: KKW im Süden abschalten, Windkraft mit allen Schwankungen aus dem Norden.. da fehlt Leitungskapazität. Die Netzstabilität wird um viel Geld mit den österreichischen Pumpspeicherkraftwerken dargestellt, und weil die gemeinsame Strombörse mit billigster Grundlast die Netze im Bogen östlich um Deutschland herum (a) ins Glühen gebracht hat und (b) irgendjemanden in Deutschland auf politischer Ebene das Geschäft für die österr. Betreiber stört, ist aufgetrennt worden.. ob mit getrennten Strompreiszonen der gemeinsame Netzausbau nicht noch "unwirtschaftlicher" wird, wäre eine spannende Frage, aber weil es dafür keine kurzfristigen Wählerstimmen gibt, spielen wir alle "Kaninchen und Schlange".
Das Härten der Netzknoten umd Umspannwerke gegen irreguläre Angreifer hat physisch funktioniert, zum Objektschutz werde ich öffentlich nichts schreiben; wie angreifbar die Software ist.. no comment. Ich schweife ab, aber es passt doch iregendwie: Cyberattacken gegen unser Außenministerium laufen seit Wochen.
Leitungsbau: ein Drama. Schwarzstartfähige Zonen europaweit aufbauen: muhaha, der war gut. Wenn den Tschechen bei verrückt spielendem Netz kein Reaktor durchgeht, ist das ein Erfolg. Wohin mit dem Überschuss-Windstrom, wenn das Netz (ver)glüht? In den Mengen speichern kannst Du Wasserstoff - was gibt es außer Pilotanlagen? (Kryopipeline von der Nordsee nach Bayern wär' eine Ergänzung, aber die müsste schon in Planung sein, vom Bau nicht zu reden... ja, Energiewende geht, aber die wird richtig teuer). Was derzeit an Netzersatzanlagen installiert wird.. da wird jedes Drittweltland blass.
Wer das Thema nationalstaatlich denkt - viel Vergnügen. Das geht nur auf europäischer Ebene, aber vermutlich muss es vorher ganz heftig krachen.
Grüsse
Peter
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