Geschrieben von Ulrich C.OMG zu dem Federungsbild...
:-)
Tja, Tourismus in Australien spielt sich eben auch dort ab, wo keine oder fast keine Menschen leben. Und das heißt: Ohne Asphaltstraßen, häufig auch ohne Schotterstraßen. Wir sind heute daran gewöhnt, daß ein Waldweg in Wirklichkeit eine dick geschotterte Straße ist, 40-Tonner-tauglich. Es gab aber auch in Deutschland Zeiten, gar nicht so lange her, als ein Weg einfach nur ein Weg war, und sich durch eifriges Befahren mit Pferdefuhrwerken oft in einen Hohlweg verwandelte.
Wenn dazu noch kommt, daß Bäche üblicherweise keine Brücken haben, sondern nur Furten, dann haben Reisebusse ein Problem. Man braucht dann ein Fahrzeug, das dort fahren kann, und gleichzeitig die wertvolle zahlungskräftige Fracht, deren Wiederkommen entscheidend ist für das lokale Einkommen, nicht zu sehr durchrüttelt.
Die ersten Versionen solcher Touristenbusse basierten auf dem Toyota Landcruiser, also der Originalversion, die in Australien als Euro5 bis heute verkauft wird. Bei deutschen BOS ist er vor allem als Bergwachtfahrzeug bekannt.
Australische Umbauer haben daraus 6x6-Reisebusse gefertigt.
(Abenteuer gern, aber doch nicht zu Fuß oder ohne Klimaanlage!)
Der 6x6-Umbau des Landcruisers für 3,5 Tonnen Fahrgestelltragfähigkeit ist auch nicht gerade simpel und billig:
Wenn der Canter mit diesen Landcruisern konkurrieren soll,
dann bekommt er Deinen OMG-Umbau auf Schraubenfederung. ;-) Die Reisebusfirmen fahren damit auch hinreichend viele Kilometer, damit sich das lohnt.
Geschrieben von Ulrich C.ergänzend: das Führerhaus ist für nur etwas überdurchschnittliche Mitteleuropäaer auch ohne PSA eine Zumutung.
Fans des VW T2 fühlen sich gleich zu Hause.
Ernsthafter: Das "große" Canter-Haus ist nicht kürzer als das kurze Haus des TGL oder Atego (eher 2 oder 3 cm länger), nur niedriger. Wichtig ist, die Seriensitze (also den 70er-Jahre-Wippstuhl und die komische 2er Bank) umgehend dem Wertstoffkreislauf zuzuführen. Danach baut man gute Festsitze ein, die nur wenig auftragen, Recaro oder dergleichen. Das kann man ohne weiteres machen, wenn die Federung getauscht worden ist.
Und die Federung muß unbedingt getauscht werden, anderenfalls darf man keinen Canter 4x4 kaufen.
Vor einem Jahrzehnt oder mehr las ich den Beitrag eines Ingenieurs, der bei einem australischen Offroad-Wohnmobilbauer arbeitete. Das war eine Art Canter-Fan: Solides Fahrzeug, nicht störanfällig, zuverlässig auch im Outback, nicht so ein Sensibelchen wie das Zeugs aus Europa, ABER was die Federung angeht: "Whatever you put under it - it can only get better."
Federn und Dämpfer für den Canter 4x4 kauft man bei DFF in Dingelstädt.
Hans-Joachim
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Geändert von Hans-Joachim Z. [01.02.20 13:36] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |