Geschrieben von Thomas M.Gehst du davon aus... Ich gehe davon aus, dass man den derzeitigen Zustand noch mehrere Monate so weiterlaufen lassen könnte, ohne dass es zu nennenswerten Problemen bei Einsätzen kommt. Dort, wo z.B. Neufahrzeuge oder Gerätschaften ankommen, gilt das natürlich nicht, und neue Entwicklungen bremst man damit auch, aber das grundsätzliche Handwerk sitzt (erstmal) auch so. Darauf zielte mein Beitrag nicht ab. Es könnte alles problemlos noch länger weiter so gehen, die Frage ist nur, was ist medizinisch vertretbar, oder wenigstens, was derzeit eh wichtiger zu sein scheint, was ist politisch gewollt.
Ich sehe, was man für den Dienstbetrieb der Wehren derzeit für Hinweise, Empfehlungen oder Vorgaben macht, die man getrost zusammenfassen könnte mit "Irgendwas müssen wir ja schreiben, und zur weitestgehenden Normalität trauen wir uns noch nicht". Und ich sehe alle anderen Lebensbereiche, in denen es jetzt schon und in den nächsten Wochen zunehmend immer mehr Lockerungen gibt, im schlimmsten Wildwuchs. Wenn man mittendrin versucht, die Feuerwehrleute weiter in Watte zu packen, sind wir wieder bei dem, was ich Anfang März schon geschrieben hab. Das nimmt bei den Ehrenamtlichen bald keiner mehr ernst, das macht mehr Probleme als es nutzt.
Ein bisschen auf Abstände achten, meinetwegen mit Masken rumlaufen, ansonsten normaler Dienstbetrieb, und fertig. Da darf eine kleine Ortswehr ruhig mal die Bundesliga sein.
Unterschiedliche Gruppen machen bei Standorten ab vielleicht >30, 40 Aktiven Sinn, aber darunter? Es sind eh nie alle da, es ist leicht nachverfolgbar wer wann mit wem zusammen war, für die Gesundheitsämter vielleicht sogar leichter als bei anderen, erlaubten Zusammentreffen. Und wenn mal eine ganze Dorffeuerwehr für ein paar Tage tlw. oder ganz ausfällt, fängt die Flächendeckung des Systems das eben auf. Wenn die ihren jährlichen Wochenendausflug machen, klappts ja auch.
Will man das nicht, dann bitte wieder konsequent von oben vorgeben: Kein Übungsdienst bis zum x.x.xxxx. Oben= mindestens Kreisebene, eher Land. Und nicht diese Wischiwaschiaussagen, die letztenendes auch im Feuerwehrbereich nur darin enden, dass jeder macht was er will. Und fällt dann eine Gruppe wegen Infektion aus, und das wird hier und da mit Sicherheit passieren, sind die kleinen Entscheidungsträger vor Ort die Dummen.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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