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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | E-Fahrzeuge bringen neue Probleme | 233 Beiträge | ||
Autor | Andr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen | 859771 | ||
Datum | 27.06.2020 15:25 MSG-Nr: [ 859771 ] | 8808 x gelesen | ||
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Daten Umweltbundesamt Die Berechnung des Energiebedarfs bei dem utopischen Extremszenario einer sofortigen Umstellung der vorhandenen Fahrzeuge ist jetzt wirklich kein Hexenwerk. Laut Umweltbundesamt werden pro Jahr ca. 21 Milliarden Liter Diesel und 25 Milliarden Liter Benzin verbraucht. Die Werte werden mit dem Energiegehalt der jeweiligen Kraftstoffsorten und dem jeweiligen Wirkungsgrad multipliziert. Da der Wirkungsgrad eines Elektromotors nicht bei 100% liegt, sondern lediglich einen Wert von 80% erreicht, muss dies gleichfalls berücksichtigt werden. Und schwupps erhält man den Gesamtenergiebedarf, wenn man alle Fahrzeuge auf Elektroantrieb umrüsten möchte. Ich gebe gerne zu, dass dies sicherlich nur eine grobe Näherung darstellen mag. Dennoch gibt sie einem einen ersten Einblick. Die Daten der deutschen Stromproduktion kann man mit wenigen Tastenklicks bei Google erfragen. Energiewende Stimmt. Bei der Energiewende gibt es einige Fragen zu klären. Es gibt interessante Ansätze, wie das Thema Smart Grid, und natürlich äußerst viel Lobbyismus jeglicher Couleur. Auf jeden Fall ist viel Bewegung auf diesem Gebiet. Tja, leider ist eines sicher: Der Klimawandel und der negative Einfluss fossiler Energien auf das Klima. Das lässt sich aus wissenschaftlicher Sicht bedauerlicherweise nicht mehr wegdiskutieren. Folglich bleibt uns als Feuerwehr nichts anderes übrig, als Vorsorge für eine veränderte Energieversorgung und die Folgen des Klimawandels zu treffen. Fw-Einsatzfahrzeuge mit Elektroantrieb An dieser Stelle gebe ich dir Recht. Im Bereich der LKWs gibt es derzeit keine wirklich marktreife Lösung. Dies sieht im PKW-Sektor anders aus, wobei dort eine Nutzungsweise zu Grunde gelegt wird, die nur schwer mit den Anforderungen einer Feuerwehr in Einklang zu bringen ist. Als normaler Endverbraucher sieht dies sicherlich anders aus, wenn man statt immer zur Tankstelle toben zu müssen, einfach nur den Stecker in die Steckdose steckt. (Vereinfacht ausgedrückt) Es ist davon auszugehen, dass die Feuerwehr in die Nische der Anwender rutscht, die längerfristig auf Verbrennungsmotoren angewiesen sein dürften. Mit Voranschreiten der Elektromobilität werden sich auch die Speicherkapazitäten vermutlich vergrößern. Veränderte Mobilität Wenn wir über eine veränderte Mobilität sprechen, dann ist dies nicht nur eine Frage der Antriebstechnik. Insbesondere im urbanen Umfeld wird die Verteilung von PKW, Fahrrad, ÖPNV und Fußgänger diskutiert. Eine der dabei gestellten Fragen ist nach dem Platz, dem PKWs, Fahrrädern und Fußgängern im innerstädtischen Bereich zur Verfügung gestellt wird. Als städtischer Bewohner begrüße ich solche Ansätze. Schließlich bedeuten sie weniger Lärm, weniger Abgase, mehr Raum und somit ein Plus an urbaner Lebensqualität. Da mag aber jeder seinen eigenen Sichtwinkel drauf haben, insbesondere wenn man aus dem Umland kommt und in der Stadt seinen Arbeitsplatz hat. Aus Sicht der Feuerwehr gilt es den Prozess zu begleiten und sich den verändernden Strukturen anzupassen. So könnte dieser Prozess doch nicht nur ein besser ausgebautes Fahrradnetz bedeuten, sondern es kann auch Einfluss auf den für PKWs und LKWs zur Verfügung stehenden Straßenraum haben. Eine Reihe von Hochschulen bieten unter anderem auf YouTube Vorlesungsmitschnitte zu dem Thema an. Auch an den örtlichen Hochschulen gibt es oftmals Veranstaltungen zu dem Thema So bietet z.B. die TU Braunschweig seit einiger Zeit im Wintersemester eine öffentlich zugängliche Ringvorlesung zu diesem Themengebiet an. Deindustrialisierung und China Super Sprung. Aus meiner Sicht deindustrialisieren wir uns gerade, weil wir an alten Dingen (wie z.B, dem Verbrennungsmotor) festhalten. Der Grund ist klar: Unser ganzes Know-How steckt in der Verbrennungsmotorentechnik. Natürlich möchte man da ungerne loslassen. Leider scheinen wir Deutschen noch nicht zu realisieren, dass die Zukunft des Fahrzeugbaus nicht durch die Antriebstechnik bestimmt wird. Die Zukunft steckt im Betriebssystem und im Bereich der Energiespeicher. Es ist das gleiche Spiel, wie wir es beim Smartphone erlebt haben. Hier gibt es mittlerweile nur zwei beherrschende Anbieter von Betriebssystemen Apple mit IOS und Google mit Android. China ist in dem Spiel auch nicht irgendein Entwicklungsland, sondern es wird mehr und mehr der beherrschende Absatzmarkt. Nehmen wir nur VW. VW hat im vergangenen Jahr 10 Millionen Fahrzeuge produziert. Der größte Absatzmarkt mit ca. 4,2 Millionen Fahrzeugen war China. Darauf erst folgt Westeuropa mit 3,9 Millionen Fahrzeugen. Experten warnen sogar davor, dass China die Entwicklung des relativ komplexen Verbrennungsmotors überspringt und gleich in die Elektromobilität einsteigt. Anders als die US-amerikanische und europäische Industrie verfolgt China langfristige Ziele. China hat sowohl Steuerungsmöglichkeiten für einen riesigen inneren Absatzmarkt mit 1,3 Milliarden Menschen als auch für die Industrie. Mit anderen Worten: Für China ist es sehr leicht dem Verbrennungsmotor den Rücken zu kehren, wenn es das an einem bestimmten Punkt möchte. Die Frage nach der eMobilität ist nur zum Teil mit dem Klimawandel zu beantworten. Vielmehr steckt darin das Überleben eines der wichtigsten Industriezweige unserer Wirtschaft. | ||||
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