Rubrik | Feuerwehrverbände |
zurück
|
Thema | Einzelheiten zur Klage der Geschäftsführerin gegen den DFV #
| 143 Beiträge |
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 860972 |
Datum | 12.08.2020 20:07 MSG-Nr: [ 860972 ] | 6141 x gelesen |
Infos: | 10.08.20 Klage gegen Feuerwehrverband: Diskriminiert und belästigt? 10.08.20 DFV-Vize Schreck soll Amt ruhen lassen - Vorwürfe gegen DFV-Funktionsträger müssen aufgeklärt werden 10.08.20 Die Feuerwehren und Verbände stehen für Gleichberechtigung und Respekt 10.08.20 Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes: Rücktritt gefordert ?!
|
Landesfeuerwehrverband
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Landesfeuerwehrverband
hallo,
Geschrieben von Kai-Uwe Lohse, Vorsitzender LFV ST
Sehr geehrte Vorsitzende der Kreis und Stadtfeuerwehrverbände in Sachsen-Anhalt, meine Kameraden und Kameradinnen,
mit großer Bestürzung musste ich wie Ihr die Nachrichten aus Berlin in Zusammenhang mit der Klage von Frau Dr. Percin gegen ihren Arbeitgeber, den Deutschen Feuerwehrverband e. V. zur Kenntnis nehmen.
Um mir ein genaues Bild der von Ihr erhobenen Vorwürfe machen zu können, besuchte ich mit unserem Vorstandsmitglied, Kamerad Olaf Braun, die Verhandlung am Arbeitsgericht in Berlin am vergangenen Montag. Frau Dr. Percin klagt in 16 Punkten gegen den DFV. Es ist konkret von Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz die Rede. Im Moment ist der Stand so, dass beide Parteien in eine richterliche Güteverhandlung gehen wollen. Rechtlich bewerten beide Parteien die Angelegenheit als sehr schwierig.
Was bedeutet das für unseren Verband?
Der Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt e.V. distanziert sich deutlich von den in der Klage erhobenen Vorwürfen. Wir Feuerwehren in Sachsen-Anhalt fordern auch von den Mitgliedern der Geschäftsstelle des DFV eine eindeutige Distanzierung von den in der Klageschrift formulierten Umgangsweisen.
Wie sieht es aber mit den moralischen Rahmenbedingungen aus?
Ich fange jetzt nicht an über die Grundsätze unseres kameradschaftlichen Miteinanders zu fachsimpeln. Ich glaube fest daran, dass in unseren Verband Frauenfeindlichkeit, Mobbing, Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit keinen Platz haben. Ich bin aber auch Realist genug um zu wissen, dass es hier und da ein Fehlverhalten gab und geben wird. Die Frage dabei ist nur, wie wir dabei miteinander umgehen. Lassen wir es einfach geschehen oder gehen wir aktiv dagegen vor? Sprechen wir unangenehme Fragen an und suchen gemeinsam nach Lösungen? Die Antwort auf diese Fragen kann nur sein: wir wollen uns nicht nur nach außen ordentlich präsentieren, sondern wir wollen auch noch morgens in einen Spiegel schauen können.
Mittlerweile werden die Vorwürfe in der Öffentlichkeit immer konkreter und für mich immer unfassbarer. So wurden z.B. für eine Frau Einladungen auf Hotelzimmer zum Eis essen ausgesprochen. Mir sind auch andere Sprüche und Verhaltensweisen von direkt Beteiligten bekannt, welche ich aus moralischen Gründen nicht aufschreiben möchte. Diese umgangsweise mit Mitarbeiter*innen und oder mit Feuerwehrleuten ist unmöglich. Erschwerend kommt hinzu, dass es hier um sehr hohe Führungspositionen in einem Dachverband geht, der eigentlich unsere Interessen auf Bundesebene vertreten soll. Seit der Amtsniederlegung von Hartmut Ziebs gepaart mit Corona war dieses Jahr zum Stillstand verurteilt. Was wird z.B. aus den 100 Millionen Programm für Bundesfahrzeuge welches Kamerad Ziebs noch ins Leben gerufen hat?
Ich hoffe dringend, dass die, die dieses Chaos ausgelöst haben, schnellstens Verantwortung übernehmen und den Verband einfach verlassen. Bei uns im Bundesland mehren sich die Stimmen von Kreisverbänden, die eine Einstellung der Beitragszahlungen an den DFV fordern. Dieses würde unseren Landesverband in Folge zu einem Austritt aus dem DFV zwingen. Ich möchte nicht verheimlichen, das wir zusammen mit dem Verband der Feuerwehren Nordrhein-Westfalen diese Möglichkeit bereits erörtert haben. Die NRWler verfügen derzeitig über einen Beschluss, welcher nach Nichtabarbeitung eines Forderungskataloges den dortigen Vorstand zum weiteren Maßnahmen zu einem Austritt aus dem DFV im kommenden Jahr ermächtigt. Sollten die Dinge um Frau Dr. Percin nicht lückenlos aufgeklärt werden, wird es für mich schwer, unseren Mitgliedern einen weiteren Verbleib im DFV zu erklären. Dieses wäre aber die allerletzte Möglichkeit, die in Betracht gezogen werden sollte, denn nur ein geeinter DFV ist in der Lage, unsere Gesamtdeutschen Interessen durchzusetzen.
Kai-Uwe Lohse
Vorsitzender LFV ST |
MkG Jürgen Mayer, Weinstadt
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |
<< [Master] | antworten | >> |
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren |
|