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Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
Thema | Bundesweiter Warntag # | 168 Beiträge | ||
Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 861757 | ||
Datum | 11.09.2020 07:38 MSG-Nr: [ 861757 ] | 5189 x gelesen | ||
Infos: | alle 8 Einträge im Threadcontainer anzeigen | |||
Hallo, eigentlich war es doch ein Fehlschlag mit Ansage: 1. Man hat Anfang der 90er das komplette bundesweit funktionierende Warnnetz mit Sirenen aufgegeben und die Sirenen an die Kommunen übergeben. Diese nutzten schon damals nur noch einen Teil der Sirenen für die Feuerwehralarmierung oder bauten sie komplett ab. Zumindest bei analoger Alarmierung waren meines Wissens nirgends die Steuerempfänger dafür ausgerüstet, auch Katastrophenschutzsignale zu verarbeiten, auch wenn dies technisch kein Problem wäre. Auch Sammelcodierungen waren wohl für solche Fälle nicht eingerichtet, jede Sirene einzeln zu alarmieren würde indes wohl auch meist zu lange dauern. Wenn ich mal für unseren Landkreis so nachrechne, derzeit noch analoge Alarmierung: ca. 90 Orte einzeln zu je ca. 10 Sekunden (wenn man ab und an mal noch eine Pause zwischen den Codierungen macht). 2. Man setzte stattdessen auf Apps wie Nina/Katwarn. Eine schöne Sache zur Ergänzung. Damit man die Warnung mitbekommt, bedarf es allerdings neben einer vernünftigen und ausreichend dimensionierten IT-Struktur dahinter auch einer von Geräteendkonfirationen unabhängige Warnmöglichkeit. Dass dies einige Betriebssysteme nicht von Haus aus können, dürfte ja spätestens mit der Corona-Warnapp deutlich geworden sein. Der unbedarfte 08/15-User muss also gleich zwei Dinge machen: Erstens sich überhaupt die App(s) installieren, zweitens dann auch noch schauen, dass Dinge wie Hintergrundaktualisierung, Standort usw. richtig eingestellt sind. Sowas muss schiefgehen. Mir reicht hier schon die Erfahrung mit einer Alarmierungsapp, die wir bei uns einsetzen. Auf fast jedem Smartphonetyp/Betriebssystemvariante erwarten einen da neue Überraschungen. 3. Das System ist angeblich verzögert gelaufen, weil nicht nur bundesseitig sondern auch von einigen Ländern/Kommunen die Alarme eingespeist wurden. Da kommt dann: 3a. Es sollte klar kommuniziert werden, wer was wann und wo bei einem Probealarm auslöst. Sonst wird das nix. 3b. Was ist das für ein System, bei dem mit auslösen mehrerer Alarme alles nur noch verzögert ankommt? Irgendwie untauglich, da bei einer Flächenlage sowas durchaus vorkommen kann. In Summe kann man nur zustimmen, dass der Warntag ein großer Fehlschlag war. Vielleicht war es aber auch nur gedacht, um mal wirklich zu demonstrieren, dass man da massiven Nachholbedarf hat. Wenn dies das Ziel war, wurde es erreicht. War aber im Prinzip vorher schon größtenteils klar. Gruß, Michael | ||||
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