Hi Fabian,
danke, dass du deine Meinung teilst - Der wissenschaftliche Austausch zum Thema ist mir auch wichtig und ich trete dazu gerne in den -virtuellen- Dialog mit euch. Ich möchte auf deine Anmerkungen eingehen:
Die Grunddatenabfrage dient mir in der Arbeit dazu, die Stichprobe der Teilnehmenden konkret zu beschreiben. Meine Stichprobe muss in ihren Merkmalen ja auch die Realität im Feuerwehrwesen widerspiegeln. Wenn man mit Stichproben arbeitet (was üblich ist, weil niemals alle Feuerwehrleute aus dem deutschsprachigen Raum an diesem Fragebogen teilnehmen), erhebt man zu Beginn dementsprechend soziodemografische Daten wie Alter, Geschlecht und -im Fall meiner Studie - feuerwehrspezifische Merkmal, z.B.: Die Dauer der Tätigkeit bei der Feuerwehr.
Die Studie untersucht nicht im Ansatz, ob Feuerwehrleute zur Unterschicht gehören oder ob diese etwas gegen Frauen bzw. Migranten haben. Es geht um Führungsverhalten. In den soziodemografischen Daten sind auch Auswahloptionen für Berufstätigkeit, Ausbildungs-/Studienabschlüsse und ja, logischerweise, gibt es auch Auswahloptionen, dass man derzeit nicht in einem Anstellungsverhältnis steht und keinen Schulabschluss hat. In der Feuerwehr gibt es Personen, die ohne Anstellung sind und ohne Schulabschluss. Das ist eine Realität und nicht wertend gemeint. Es wäre schlicht wissenschaftlich falsch, wenn ich diese Auswahloptionen weglassen würde und dazu keine Auswahl anbieten würde.
Zur ersten Seite Datenerfassung: Wie du selber schon angemerkt hast - es ist die erste Seite des ersten Fragebogens (von drei Fragebögen). Da kommen noch differenziertere Fragen bzw. Fragen, die auch andere Aspekte von besonnenen Führungsverhalten abfragen. Grundsätzlich ist es immer so, dass man sich im Vorfeld überlegt, wie man besonnenes Führungsverhalten messen will. Dazu gibt es wissenschaftliche Theorien, die die Grundlage für eine solche Arbeit liefern. Man misst dann "besonnenes Führungsverhalten" anhand bestimmter Kriterien, die uA auf der ersten Seite abgefragt werden (und später in Fragebogen 2 und 3 noch vertieft werden bzw. noch andere Aspekte von besonnenen Führungsverhalten abfragen). Mit den Fragen messen wir also Kriterien, basierend auf wissenschaftlichen Theorien, zu besonnenen Führungsverhalten. Damit muss man Fragen und Items entsprechend konkret formulieren.
Das nicht immer jede Formulierung auf den individuellen Einzelfall passt ist uns bewusst. Da freuen wir uns dann auf Eure Rückmeldung per Mail :) Ich freue mich über den Austausch.
Schlussendlich muss aber auch nicht jeder von dem Design des Fragebogens oder deren Inhalt überzeugt sein und darf ihn auch kritisch finden - das gehört zur wissenschaftlichen Arbeit dazu und bringt mich und die Arbeit voran. Dafür gibt es in wissenschaftlichen Arbeiten ja auch einen "Diskussionsteil", in dem man die Ergebnisse der eigenen Arbeit auch kritisch reflektiert und ggf. auch Auffälligkeiten benennt, die ggf. noch mit anderen Methoden (z.B.: Interviews) erforscht werden sollten, um die Datenbasis zu verbessern. Wenn dich der Fragebogen nicht angesprochen hat, ist das vollkommen ok.
Ich hoffe, ich habe all deine Anmerkungen korrekt verstanden und es liegen keine Missverständnisse vor.
Liebe Grüße,
Lisa
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Geändert von Lisa A. [10.02.21 10:27] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |