Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
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Thema | Freiwillige Feuerwehren in RLP sollen Corona-Teststationen betreiben | 122 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 867181 |
Datum | 24.02.2021 08:38 MSG-Nr: [ 867181 ] | 2840 x gelesen |
Infos: | 22.02.21 RLP: Diskussion zur Anfrage der Feuerwehren im Kontext "Testen für alle" 22.02.21 Anscheiben: "Testen für Alle Rheinland-Pfalz bereitet sich vor! Schulterschluss mit den Kommunen und den Freiwilligen Feuerwehren"
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Feuerwehr
Landesfeuerwehrverband
Geschrieben von Oliver S.Für mich sieht die Ausgangslage so aus: Der Bundesgesundheitsminister stellt sich hin und verkündet großmäulig, dass sich ab 1. März jeder mit einem Schnelltest testen lassen kann, ohne Zuständigkeiten und Strukturen irgendwie vorher geklärt zu haben. Richtig, ebenso deine Reaktion darauf.
Geschrieben von Oliver S.Das Land RLP, das recht stolz auf den schnellen Aufbau von Impfzentren im Dezember ist, springt auf und erklärt: Können wir das schaffen? Ja wir schaffen das! Die anderen Bundesländer waren wohl wegen der offensichtlichen Aussichtslosigkeit des Plans zurückhaltender. Anders: Der Beitrag des Landes zu den Impfzentren war minimal. Das hat man in traditioneller Art ohne größere Hilfestellung nach unten deligiert, um sich hinterher den Erfolg zuzuschreiben.
Den Hauptunterschied in der RLP-Reaktion gegenüber den anderen Ländern sehe ich im Wahlkampf. Jeden Tag wählen derzeit zigtausende Rheinland-Pfälzer, da muss die Politik über Wochen liefern. Und da sich der CDU-Bundesgesundheitsminister so vehement als schwarzer Peter für den wahrscheinlichen Fall des Misserfolgs angeboten hat, musste man diesen Punkt einfach aufgreifen. Und konnte getrost dafür einen Weg wählen, der die Chance des Misserfolgs noch erhöht. Politisch ist die Vorgehensweise verständlich, auch wenn ich insgeheim immer noch der Ansicht bin: Corona ist laufende Gefahrenabwehr, und Gefahrenabwehr im Wahlkampf ist Sch****.
Geschrieben von Oliver S.Die Diskussion um Zuständigkeiten ist im normalen Leben vielleicht angebracht, im Angesicht der katastrophalen Pandemie jedoch nicht. Hier geht beim allgemeinen Jammern um abgesagte Urlaubsreisen und ausgefallene Unterrichtsstunden etwas unter, dass wöchentlich Tausende ihr Leben verlieren und noch mehr Menschen finanziell ruiniert werden. Hier ist jeder gefragt mit anzupacken, und wir sind die, die das aufgrund ihrer Struktur, Ausstattung und Manpower mit am besten können. Das ist alles richtig, aber den letzten Satz stelle ich in Frage. Was hilft uns unsere Struktur hier? Was nützt unsere Ausstattung? Ich sehe erstmal nur die Manpower als Kriterium. Aber: Wenn die Tests von Ausbildung und Durchführung her so einfach sind, wie das Dreigestirn im Video mit Telefonjoker verkündet hat, warum erfolgt dann kein Aufruf an die gesamte Bevölkerung? Die Fokussierung auf die FW limitiert an der Stelle doch nur. Und nebenbei: Die angekündigte Entschädigung wäre gerade aufgrund der letzten Monate in sehr vielen anderen Taschen deutlich besser aufgehoben, als in irgendwelchen ominösen FW-"Mannschaftskassen".
Kurz: Der Sache dienlich sein: Ja, gerne. Egal was der LFV rundrum sagt. Aber so offenkundig Wahlkampfmarionette spielen, ohne Erfolgsaussichten für die Pandemieentwicklung: Nein.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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