Rubrik | vorbeug. Brandschutz |
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Thema | Oberharz: Streit um trockene Totholz-Wüste | 38 Beiträge |
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 870017 |
Datum | 27.06.2021 07:11 MSG-Nr: [ 870017 ] | 1384 x gelesen |
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Wieder zum WALD im Wortsinn zurückzukehren, einfach weil der viel unempfindlicher ist.
Das wird aber im Bestand ohne Pflege und Einfluß des Menschen nicht funktionieren!
Geschrieben von Hans-Joachim Z. Also zu einem Zustand, wie er bestand, bevor die Wälder geraubt und dann als Bauholz vor allem nach Großbritannien verkauft wurden.
Das stimmt so nicht.
Im Mittelalter wurde Holzkohle erzeugt, Kalk und anderes gebrannt, Bauholz daraus gemacht und Schiffe gebaut, in der beginnenden Neuzeit hat man viel Holz für die Kohlgruben benötigt und den anderen Bedarf weiter gedeckt - und nach beiden (!) Weltkriegen kams zu Reparationseinschlägen. Die Einschläge und v.a. der weitere Bedarf daraus waren nur durch schnellwachsende Hölzer zu decken bzw. schnell und einfach wieder aufzuforsten waren.
Bißchen was dazu steht hier z.B. von Brandenburgs Forsten geschrieben: https://www.sdw-brandenburg.de/waldwissen/wald-in-brandenburg/index.html
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Der Buchenmischwald im Westen regeneriert sich in den meisten Gebieten selbst, der Eichenmischwald im Osten würde hunderte Jahre brauchen, weil die DDR die auf maximale Biomasseproduktion ausgerichtete Forstpolitik der Feudalherren unterbrechungsfrei fortgesetzt hat und es im Umkreis schlicht nirgendwo Eicheln gibt. (Deshalb die Aufrufe an die Brandenburger zur herbstlichen Eichelsammlung.)
Keiner der genannten Mischwälder regeneriert sich ohne weiteres selbst! Und Buchmischwälder gibts auch im Westen nicht (mehr) überall, an vielen Standorten steht die schnellwachsende Fichte aus den gleichen Gründen wie in Brandenburg die Kiefer.
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Wie die natürliche Vegetation auf dem Brocken ausgesehen hat, weiß ich nicht.
Höhen- und lagebedingt unterschiedlich, hier beschrieben: https://www.nationalpark-harz.de/de/der-nationalpark-harz/lebensraeume/waelder/
Was hier wieder nicht genannt wird, ist WARUM man auf Fichte umgestellt hat - und WIE LANG das schon her ist... Es wird immer wieder so getan, als wäre der Mensch grundlos (bzw. aus reiner Proiftgier) darauf gekommen. Dafür gabs aber wirtschaftliche Zwänge (auch aus der Not der Bevölkerung, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt), politische Zwänge (Reparationsabgaben) - und nicht im Ansatz das Wissen von heute...
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mit privaten und kommunikativen Grüßen
Cimolino
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