Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht #
| 140 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 871548 |
Datum | 12.08.2021 12:17 MSG-Nr: [ 871548 ] | 4132 x gelesen |
Integrierte Leitstelle
1. digitaler Meldeempfänger (2m Band, Pocsac Protokoll)
2. Dieselmotoremission
Hallo,
Landau hat da anscheinend seine Hausaufgaben konsequent gemacht. Allerdings hatte Landau da den Vorteil, beim landesweiten digitalen Alarmierungsnetz der erste Leitstellenbereich zu sein. Hätte man das nicht seitens des Landes über einen Zeitraum von locker 10 Jahren gezogen (und ist jetzt mit der 2. ILS noch immer im Probebetrieb, nur die erste ist im Wirkbetrieb), wären vielleicht schon andere Kommunen im Lande genauso weit oder zumindest deutlich weiter, als man bisher ist.
Das Land RLP fördert im Rahmen der Digitalalarmumstellung neben den DME auch digitale Sirenensteuerempfänger. Die können schonmal verschiedene Sirenensignale ansteuern und haben auch eine Akkupufferung. Natürlich muss man dann, wenn man auch gegen Stromausfall komplett gesichert sein will, die alte Motorsirene durch eine elektronische mit Akkupufferung ersetzen, wie es Landau gemacht hat. Der erste Schritt ist aber, überhaupt mal alarmieren zu können. Die noch vielerorts vorhandenen Sirenen, die derzeit allerdings meist nur per analogem 5-Ton-Empfänger mit nur einem Signal angesteuert werden können, hätten da auch schon geholfen, wäre man vom Land her etwas schneller bei der Digitalalarmumstellung gewesen und hätte die Hürden nicht ganz so hoch gesetzt. Zum Zeitpunkt, als man hätte Katastrophenalarm im Ahrtal auslösen sollen, war meines Wissens noch Strom da. Hätte also auch mit den E57 funktioniert.
Bei der Förderung des Landes gibt es allerdings aktuell ein paar kleine Problemchen. Zum Einen hieß es bisher, der Einbau kann nur seitens des Landes gefördert werden, wenn die komplette Sirenenanlage neuesten Vorschriften, insbesondere hinsichtlich Blitzschutz, aber auch hinsichtlich der restlichen Installation entspricht. Der Austausch des analogen gegen den digitalen Steuerempfänger wird als größerer Eingriff in die elektrische Anlage definiert, die das erforderlich macht. Das treibt natürlich vielerorts die Kosten massiv in die Höhe, desweiteren natürlich auch den Aufwand. Wenn ich digitale Meldeempfänger verteile, muss ich auch nicht bei jedem FW-Kameraden prüfen, ob seine Steckdose für's Ladegerät richtig installiert ist. Mit anderen Worten: Man hätte seitens des Landes auch einfach die Anschaffung der Steuerempfänger fördern können und die Installation in den Verantwortgungsbereich der Kommunen verlegen können. Zum Anderen hat man erst vor kurzem seitens des Landes gebeten, mit der Umrüstung der Sirenen zu warten, da man in Klärung mit dem Bund wegen Förderprogrammen ist.
Irgendwie hab ich den Eindruck, es muss immer die 150%-Lösung sein, deren Realisierung dann aus Kostengründen jahrzehntelang dauert, als die einfachste und naheliegendste 90%-Lösung zumindest als Übergangslösung, die schnell implementiert werden kann, zu realisieren.
Gruß,
Michael
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