Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Führung bei Hochwasserkatastrophe RLP/NRW - waR: Lage in NRW / RLP ... #
| 184 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 872325 |
Datum | 17.09.2021 08:36 MSG-Nr: [ 872325 ] | 6627 x gelesen |
1. Verbandsgemeinde, Gebietskörperschaft in RLP bestehend aus selbständigen Ortsgemeinden. In solchen Gemeinden ist die VG der Träger der Feuerwehr, es sind jedoch in der Regel Örtliche Einheiten pro Ortsgemeinde aufzustellen.
2. Verwaltungsgericht
3. Verwaltungsgemeinschaft
Geschrieben von Michael W.Demzufolge kann doch niemand ernsthaft behaupten, man hätte nicht mit einem zumindest ähnlich hohen Hochwasser rechnen können. Die nächste Frage muss aber doch sein, ob man ein solches hätte vorher beplanen können, mit einem Plan, der im Ernstfall dann auch zu halten gewesen wäre. Bedeutet in der VG nämlich: Ortschaften mal vorbeugend räumen, manche halb, manche komplett, und das auf der Basis der derzeitig verfügbaren Vorhersagen. Wie (und wie oft) macht die Bevölkerung das wahrscheinlich mit?
Die gängigen Hochwasserschutzkonzepte im Land, die in den letzten Jahren haufenweise erstellt und überarbeitet wurden, gehen alle von deutlich kleineren Schadenslagen aus. Das in unserer Gemeinde hat ein Gesamtvolumen von 50 Mio Euro über 20 Jahre, und wir haben "nur" Bäche. Was würde bei z.B. Altenahr für eine Summe raus kommen, wenn man 1804 als Planungsmaßstab nehmen würde? Und was/wieviel würde dann von diesem Konzept überhaupt umsetzbar sein?
Es würde sich sicher ein Planungsbüro finden, welches dir einen 10m-Pegel an der Ahr in ein Schutzkonzept und einen Alarmplan setzt. Dann steht bei manchen TSF-Standorten auf dem Papier halt direkt noch ein Heli auf dem Gerätehausdach, kann man ja tragfähig genug bauen, denn bei 10m muss, wie man gesehen hat, so manches Gerätehaus ja eh an anderen Standorten neu errichtet werden. Sicher, auf dem Papier kann man sowas alles planen. In einer politischen Welt, die in meinen Augen eh schon zu sehr von Planung zu Planung, von Konzept zu Konzept lustwandelt, egal wieviel davon realistisch zeitnah umgesetzt werden kann, ließen sich solche Pläne sicher auch noch verarbeiten. Aber dann?
Daher finde ich die Aussagen des Wehrleiters richtig. Alleine eine Straßenkarte, wo man bei erwartetem 10m Pegel alles räumen muss, hätte dann, wenn dieser Pegel mal kommt, doch praktisch nichts bewirkt. Denn diese Räumungen musst du dann auch bei einem deutlich hohen Pegel X noch mit der Infrastruktur und den Einheiten hinbekommen, basierend auf möglichst genauen und eintretenden Vorhersagen des Hochwassermeldedienstes. Über den wird mir übrigens in den letzten Wochen eigentlich noch viel zu wenig diskutiert. Andererseits waren dem Land im letzten Jahr 67,5 Mio für 3.000 neue Sirenen schon zu teuer. Aber Alarmpläne von so großem Umfang werden ohne massive begleitende Schutzinvestitionen aller Ebenen ewig nur Papierverschwendung bleiben.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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| 14.07.2021 08:11 |
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Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü) Bevölkerungswarnung - war: Lage in NRW / RLP - ist: Starkregen/Unwetter und der KatS | |