Geschrieben von Markus G.Gerne möchte ich es nicht versäumen, auf die Diversitätsstudie, auf die ich mich in meinem Beitrag bezogen habe, hinzuweisen.
Jaja, und Du schreibst dann immer wieder das Gleiche dazu, daß es in den Herkunftsländern der Migrationshintergründler keine Tradition freiwilliger Feuerwehren gebe. Und es ist jedesmal am Ziel vorbei.
Ja, Berlin hat weit über 150000 Türkeistämmige, und es gibt in der Türkei ... gelegentlich mal eine Freiwillige Feuerwehr, aber sicher nicht ein System wie hierzulande. Pech für Dich ist nur: Berlin hat auch über 100000 Bürger mit polnischem Migrationshintergrund, und in Polen gehören Freiwillige Feuerwehren zur nationalen Tradition. Auch unsere Polen sind in der Feuerwehr ... mindestens unterrepräsentiert.
Ja, Berlin hat über 40000 Bürger mit syrischem Migrationshintergrund, und in Syrien gibt es unsere Feuerwehrtradition nicht. Wir haben aber auch über 30000 Bürger mit US-Migrationshintergrund. In den USA ist die Tradition Freiwilliger Feuerwehren eher noch älter als in Deutschland, zumindest nicht jünger. Auch die US-Berliner, von denen ein Drittel die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, tauchen in den Feuerwehren eher nicht auf.
Kurz: Für Deine Theorie finden sich in der Realität keine Belege. Ständiges Wiederholen macht sie kein bißchen plausibler oder gehaltvoller. Es sorgt nur für tiefe Seufzer.
Allgemein scheint es so zu sein, daß Feuerwehren große Probleme haben, Menschen aus dem immer größeren Teil der Bevölkerung zu gewinnen, der nicht seit Generationen an einem Ort verwurzelt ist. Dabei scheint es mir weniger wichtig zu sein, ob die Neubürger aus Syrien oder Sachsen kommen. Wie viele Mitglieder hat Deine Feuerwehr, deren Großeltern nicht im Ort oder 10 km Umkreis wohnten? Wenigstens ein Großelternteil?
Wenn der Anteil der Bevölkerung, der so lebt, immer kleiner wird, und die Feuerwehr davon abhängt, dann muß notwendigerweise auch die (Freiwillige) Feuerwehr immer kleiner werden. Es bleibt also nichts anderes, als Wege zu suchen, den mobileren Teil der Gesamtbevölkerung anzusprechen.
Ob wirklich jede Studie dazu einen Beitrag leistet? Da könnte ich ein Stück weit bei Dir sein.
Hans-Joachim
Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"
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