Andererseits könnte man auch vermuten, dass es inzwischen eh schon alltäglich ist. Schaut man sich die Omikron-Verbreitung an, und Berichte zu Zufallsfunden bei Patienten, die mit anderen Beschwerden/Diagnosen bei den Ärzten oder direkt in den Krankenhäusern ankommen, dazu die praktische Kapitulation im Bereich Kontaktverfolgung und Infizierteninformation, die in immer mehr Kreisen ausgerufen wird, und bei der Altersgruppe, wo die Inzidenz am höchsten ist, will man am wenigsten eingreifen... Kurzum, diese Virusvariante hat doch eh schon gewonnen. Die rutscht jetzt einmal quer übers Land, und dann ist bald wieder Frühling, dann Sommerpause, und dann sehen wir weiter. Wenn man alle Infizierten kennen und isolieren würde, man weiß nicht welche Branchen in welchen Regionen dann überhaupt noch leidlich weiterlaufen würden. Also das, was Giffey für den "Ausnahmefall" in Erwägung zieht, läuft in der Realität sicher schon tage- oder wochenlang. Aber ja, das sie das trotzdem so gesagt hat, da kann man am Ende doch nur noch mit dem Kopf schütteln.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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