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Rubrik | Feuerwehrtechnik | zurück | ||
Thema | Auch Deutschland braucht bei steigender Waldbrandgefahr in Europa eine bessere Luft-Löschinfrastruktur | 79 Beiträge | ||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 877985 | ||
Datum | 29.07.2022 12:03 MSG-Nr: [ 877985 ] | 1820 x gelesen | ||
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Geschrieben von Michael K. die Transall wurde 1988 bei einem Brand im Moor bei Borstel (LK Diepholz) mit dem Rüstsatz als Löschflugzeug eingesetzt. Auszüge aus meiner Diss, ab S. 270: https://d-nb.info/1056817895/34 Rüstsätze für den Transport und das Abwerfen von Löschwasser für die Transall1 C-1602 wurden nach der Waldbrandkatastrophe von 1975 (Niedersachsen) entwickelt. Sie wurden ab mindestens 1977 im Versuch erprobt, da sie nach ZIPSE in BMFT, 1979, bereits vom 26.04. 04.05.1978 in Hannover auf der ILA3 erfolgreich vorgestellt wurden. Nach erfolgreicher weiterer Beübung inkl. drei echter Einsatzabwürfe 1980 in Frankreich wurden sie aktiv nach PETERS, in BMFT, 1985, vermutlich nur bei Waldbränden im Juli 1983 bei Ehra-Lessien (Nähe Hannover) und anschließend auf Sardinien (Italien) sowie nach aktuellen Recherchen des Verfassers auch noch 1988 beim Moorbrand bei Voigtei4 eingesetzt. Die Erfahrungen waren aber so schlecht5 bzw. die (in keinem der Tagungsbände des BMFT 1979, 1981, oder 1985 beschriebenen) Kosten müssen im Verhältnis so hoch gewesen sein, dass die Systeme trotz der positiven Darstellung in BMFT, 1979, 1981 und 1985 nicht weiter verwendet und offensichtlich auch nicht weiter entwickelt wurden. Unklar ist der Verbleib, vermutlich wurden sie aufgrund des regelmäßigen Aufwands (Prüfkosten) und des seltenen Gebrauchs am Schluß schlicht außer Dienst gestellt und verschrottet. FN zu dieser Seite: 1 Nach Angaben der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg, 04/2003: Einsatz nur von Flugplätzen aus (ohne allzu große Ortshöhe) und nur in verhältnismäßig ebenem Gelände. Fassungsvermögen ca. 12.200 L Wasser, Auffüllung in 3-4 Minuten, Abwurfhöhe ca. 30 m, Ausbringung 0,5 bis 2 Liter m², Wirkungsbreite ca. 20 m, Wirkungslänge ca. 250 m., vgl. dazu auch SCHMITT in BMFT, 1981, dort wird 12.000 L Wasser als Tankvolumen angegeben. 2 Die Weiterentwicklung für die Herkules C-130 wäre nach den Ergebnissen der ersten Übungen und Einsätze nach BMFT, 1981, mit wenig Aufwand realisierbar gewesen. Dadurch wäre sogar eine größere Löschwasserkapazität (bis 15.000 L) möglich geworden. Nach BMFT, 1985, wurden auch mit einem für die C-130 angepassten Rüstsatz erste Flugversuche durchgeführt. Es gab Vorschläge für 2 innerdeutsche Standorte mit 4 (bis 7) Rüstsätzen sowie weitere Hinweise für die notwendige Ausbildung der Besatzungen und Feuerwehren in der richtigen Anwendung. 3 Internationale Luftfahrtausstellung, vom 26.04. 04.05.1978. 4 Dieser Einsatz fehlt in den meisten historischen Berichten, er ist aber durch Berichte und Fotos der Sulinger Kreiszeitung der Ausgabe vom 16.05.1988 eindeutig belegt. 5 Einige der Probleme finden sich schon mehr oder weniger deutlich bereits in BMFT, 1985: Erhebliche Benetzung des Flugzeughecks mit Löschwasser beim Abwurf und Flaschenhalseffekt beim Leeren des Behälters. PATZELT, 2008, beschreibt bezogen auf Flugzeugtyp und ausrüstung u.a. weiter: Recht hoher Aufwand für Betrieb und Ausrüstung, instabile Flugzustände beim Ablassen der Wassermenge, hohe Belastung für das Flugzeug, problematischer Überflug der Flammenzone in recht niedriger Höhe. Folgeseite: 2013 erhielt der Verfasser Anrufe und Unterlagen der Fa. RVE Consultants, die auf Basis der Ideen zu den Transall-Rüstsätzen eine neue Entwicklung mit moderneren Flugzeugen beginnen will. Hintergrund sind offensichtlich Forschungs- bzw. Förderprogramme der EU. Unklar waren Ende 2013 die Details v.a. zu den tatsächlichen Kosten im Betrieb. Aufgrund der Erfahrungen mit den Transall-Rüstsätzen, den in Europa v.a. vorhandenen Flugzeugen (z.B. Canadair CL-215 bzw. 415), den Kosten für die Vorhaltung bzw. Miete der Flugzeuge und Piloten usw. ist der Verfasser der Meinung, dass das Konzept keinen dauerhaften Erfolg haben wird. Abb. 7.7/2: Kleinere Flächenflugzeuge können flexibler und schneller eingesetzt werden, als größere Flugzeuge (z.B. Transall), die eine umfangreiche Infrastruktur benötigen. Die transportierte Löschwassermenge dieser Agrarflieger ist aber relativ gering. Ein Punktwurf ist im Gegensatz zum Hubschrauber nicht möglich. Hier: Agrarflugzeug im Einsatz, 1992 um Weißwasser1 . (Foto: Hilger, Düsseldorf) In Portugal werden mehrere AT-8022 eingesetzt, die über 3000 L Löschwasser verfügen und nach Angaben von MAUSHAKE, 2013, über gute Erfolge verfügen (allerdings auch über entsprechend ausgebildete Piloten und Unterstützungskräfte). Ein Punktwurf von Löschwasser ist damit natürlich ebenfalls nicht möglich, aber GPS-computerunterstützt auch der versetzte Streifenwurf. FN zu dieser Seite: 1 Die in der ehem. DDR relativ zahlreichen Agrarflugzeige PZL 18 Dromedar konnten ca. 2.500 L Wasser transportieren. Sie wurden aber Anfang der 1990er größtenteils verkauft, vgl. KÖGLER, 2013. 2 AT = Air Tractor, ein Agrar- und Löschflugzeug, das nach Wikipedia Ende der 1980er in den USA entwickelt wurde und auch in Europa eingesetzt wird. Danach kommt dann einiges zu Hubschraubern sowie zur erforderlichen Abstimmung etc.... (die Arbeiten dazu sind praktisch mehr als 10 Jahre...! Nichts davon hat sich groß geändert...) ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | ||||
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