Hallo,
Geschrieben von Henning K.Mal abgesehen davon, dass wir zwei Betriebskanäle über Gleichwelle und zwei KatS-Kanäle über Relais hatten gab es eine autark arbeitende Rückfallebene. Also ohne Nutzung von Mietleitungen, an einem Standort mit eigenem Diesel und mit größerer Antennenhöhe als die GW-Standorte. Die Autarkie hätte man dann mit etwas schlechterer Abdeckung in den Randbereichen und potentiell mehr Störungen durch Gleichkanalnutzer erkauft (Bielefeld hätte es wohl bei Einsätzen "auf dem Berg" aufgetastet).
Aber auch das war beim Analogfunk je nach Gebiet individuell verschieden.
Bei uns z.B. gab es als Redundanz zum Gleichwellennetz (Akkugepuffert, Anbindung der drei Standorte untereinander und Anbindung der Leitstelle per Richtfunk) nur zwei FuG7b mit Relaisstellenzusatz (mit Tonrufauswerter) an zwei von den GW-Standorten. Das heißt, man musste im Überlappungsbereich genau wissen, wo sich der andere befand, um entweder das eine oder das andere Relais aufzutasten. Das restliche gute Viertel des Landkreises war unversorgt. Notstromgepuffert war da auch nix. Beim Hauptkanal war neben der Akkupufferung irgendwann mal eine Versorgung mit kleinen Benzinaggregaten vorgesehen. Wäre auf jeden Fall auch nichts für einen längeren Ausfall gewesen.
Natürlich gab es noch weitere, separat laufende GW-Systeme (Rettungsdienst, Polizei usw.), teils aber auch an den gleichen Standorten mit ähnlich "guter" Notversorgung. Nicht überall gab es da also wirklich sinnvoll nutzbare, echte Redundanzen.
Auch diese Systeme hatten ihre Vor- und Nachteile. Man konnte sich aber als Feuerwehr an der Stelle einfacher behelfen, wenn man entsprechendes Fachpersonal hat. In Zeiten des Digitalfunks bleibt die Feuerwehr da meist außen vor und darf nichts, auch nicht, wenn entsprechende Fachkompetenz vorhanden ist. Hab ich im Ahrtal selbst bemerken müssen.
Gruß,
Michael
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