Mittleres Löschfahrzeug, spezifiziert in TR E-2 RLP, Entspricht StLF 10/6 nach DIN mit vergrößertem Wasservolumen von 1000l
Mittleres Löschfahrzeug, spezifiziert in TR E-2 RLP, Entspricht StLF 10/6 nach DIN mit vergrößertem Wasservolumen von 1000l
Hallo,
Wobei man den Beschaffern zumindest für große Wassertanks keine Schuld geben kann. Oft genug stand nämlich dort zuvor ein TLF 16/25 oder dergleichen das dann mangels Alternative zu einem (H)LF10 gedowngradet wird um überhaupt noch Personal zu Einsatz zu bekommen odee sich alternativ noch ein zweites nicht Truppfahrzeug zu bewahren. Man muss aus der Beschaffung ja so viel rausholen wie nötig, macht ja keinen Sinn 550Tsd für ein neues Auto auszugeben und dann Dank Norm und Förderrichtlinien was auf dem Hof stehen zu haben das überspitzt gesagt weniger kann wie der Vorgänger. Ein Transportunternehmer nutzt doch auch die Kapazitäten des Fahrgestells bestmöglich aus und sagt sich, wenn er schon ein Fahrzeug mit 15 Tonnen dastehen hat nicht, ach die letzte Tonne brauche ich nicht mehr. Kann doch keiner ernsthaft verlangen, dass man sich als Ersatz für ein TLF 16/25 mit TH Satz mit dem HLF20 und dem TLF 2/3000 zwei Brummer mit Gesamtkosten von über 1 Mio auf den Hof stellt und dann vielleicht noch einen Anbau benötigt, wenn das Fahrgestell eine dem TLF 16/25 ebenbürtige Spezifikation verträgt. Aber soviel zur Antwort auf meinen Vorredner.
Hier zeigt sich finde ich die eher einseitige Fokussierung auf den städtischen Raum in der Normung. Auf dem Land steht leider nicht zufällig direkt neben dem Brandobjekt der nächste Hydrant, da kommt, man mit 1000 oder 1200Liter der Norm nicht weit. Einzig normgerechte Alternative, von der Wassertransportfähigkeit, zu einem alten TLF16/25 ist ja heute das LF20, wobei ja oft die 3 zusätzlichen Sitzplätze abschrecken. Jedoch vergisst man aber schnell, dass bei mittleren Feuerwehren so vielleicht der zweite oder dritte MTW eingespart werden kann. Und ja es gibt auch die schönen Staffel TLF, aber letztendlich hat man dort oft auch nur die Standard integrierte Mannschaftskabine, jedoch mit dem Unterschied, dass hier, statt den 3 zusätzlichen Sitzen einer Gruppenkabine, Leinebeutel die Leere verzieren und wenn es bisschen besser läuft ein doch ganz nützlicher "Tower" den Weg ins Fahrzeug findet. Klar gibt es immer weniger Leute, gerade am Werktag, jedoch gibt es oft genug Fälle bei denen auch mal jemand stehen gelassen wird, weil eben kein Platz mehr auf dem Auto ist. Wenn man schon den Platz hat, sollte man diesen auch nutzen dürfen, solange man das Mindestmaß der Norm erfüllt. Man müsste einfach nur den Gedanken aus dem Kopf bekommen, dass ein FW Fahrzeug bei dem nur die Fensterplätze besetzt sind eine schlechte Einsatzfähigkeit bedeutet. Nicht umsonst lernt man ja noch im Grundlehrgang die Taktik als Staffel zu arbeiten.
In meinen Augen macht es auch großen Sinn die 16T auszunutzen, das Fahrgestell kann das ja meistens ab und wird zum Teil sogar abgelastet. Der Aufbau ist in vielen Fällen, dank der "Außreiser aus der Norm" sowieso schon darauf ausgelegt große Tanks aufzunehmen und zumeist Baugleich bei LF10 und LF20. Ich hab sogar schon häufiger von Wassertanks gehört die mit so viel Luft gefüllt sind wie der Tank eines MLF Wasser fast, bloß da die Norm hier bei 14 Tonnen Schluss sagt. Und bei diesen Fahrzeugen ist dann dennoch vor dem Tank Platz für 5 Personen. Feuerwehrstellflächen sind ebenfalls auf 16 Tonnen ausgelegt. Ein Führerschein muss egal was für ein Löschgruppenfahrzeug es wird auch da sein, also wieso micht wichtige und eh schon vorhandene Ressorcen optimal nutzen. Wieso ein LF 10 überhaupt noch so angeboten wird erschließt sich mir allgemein nicht mehr, da der ehemalige Führerscheinvorteil eines LF 8 schon ewig verflogen ist. Meistens handelt sich es bei solchen Entscheidungen zwischen LF10 und LF 20 ja mehr um Politik. Der einzige Unterschied liegt ja oberflächlich nur in der Beladung mit Belüftungsgerät, Sprungretter, größere Pumpe(die meistens eh gewählt wird) und Schiebleiter beim LF20, da könnte ein Passus "falls nicht schon anderweitig am Standort vorhanden, Pflicht," oder Beladungssätzen Abhilfe schaffen, was aber wohl zu den Wünschen gehört. Wäre mir aber recht sicher, dass ein Einsparen der (H)LF 10 auch finanziell sich bemerkbar machen würde, da ja nicht der Leere Raum aufwändig kaschiert werden muss:-). Und schließlich lässt sich ja die Industrie die durch die Normung geforderte hohe Variabilität trotz modularen Aufbausystemen gut bezahlen.
Für die Leute die aber verständlicherweise ein kurzes Fahrzeug wollen(Altstadt, kurzes Feuerwehrhaus), gibt es ja schließlich immer noch Alternativen, sei es ein MLF oder eben die Spezialanfertigung eines Aufbauherstellers die heute trotz LF10 Norm dennoch gewünscht wird.
Und wo wir schon bei Kostenersparnis sind, vielleicht wäre die Standard Doka doch wieder mal eines Blickes wert, die günstigen und schnell verfügbaren Importe aus dem östlichen Ausland als TLF 3000 die sich doch ganz großer Beliebtheit erfreuen zeigen wie es geht. Nützlicher Nebeneffekt ist, dass dort die Lieferzeiten seltsamer Weise sich im Rahmen halten. Habe letztens von einer Beschaffung gelesen und mit erfreuen das Fahrzeug nur wenige Monate später zu sehen bekommen. Und ja, das sind auch zentrale Beschaffungen, dennoch hat jedes Fahrzeug die so geliebte kleine Individualität, jedoch mehr in der "Feinbeladung". Leider hat man aber Normativ kaum Möglichkeit so ein Fahrzeug zu beschaffen, außer man gönnt sich ein nicht genormtes TLF 3000 Staffel. Und manchmal wird aber auch auf den Hilferuf per Ausschreibung mit einem Fahrzeug des Aufbauherstellers innerhalb von wenigen Monaten geantwortet, bei uns undenkbar. Seltsamer Weise funktioniert bei diesen Fahrzeugen sogar die Austattung mit 4 Pressluftatmern innerhalb der Doka. Man sieht sogar zu welcher Katastrophe man schon wieder hinfährt:-). Hierbei entstehen auf Anfahrt auch immer wieder schöne Filme die man im Internet findet. Vielleicht sollte die Norm mal fordern, dass die letzte Bank noch einen Film für die Nachwelt drehen kann, hätte auch wieder Vorteile:-).
Letztlich kann man finde ich festhalten, dass die Norm in Teilen vorteilhaft ausgelegt ist, z.b. mit den 2 Wärmebildkameras und den Systemtrennern, jedoch kann sie auch in Verbindung mit lokalen Richtlinien schnell negative Nebeneffekte generieren, so z.b. die lange Zeit lediglich mit 14T geförderten TLF 3000 Trupp in Bayern oder die (H)LF mit 12-15 Tonnen und 1000 Liter Wasser, welche dann mangels des geforderten Einsatzmittel "Wassermenge" zu einem Kreisfeuerwehrtag mit 3 oder 4 Feuerwehren bei Vergleichsweise kleinem Stichwort führen.
Gruß Marco
Hierbei handelt es sich um meine Persönliche Meinung!
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