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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Tesla-LKW: Feuerwehr in Kalifornien braucht nach Unfall fast 200.000 Liter Wasser zum Löschen # | 12 Beiträge | ||
Autor | Pete8r M8., Ronneburg / Hessen | 888789 | ||
Datum | 24.09.2024 20:48 MSG-Nr: [ 888789 ] | 699 x gelesen | ||
Das war offenbar in der Tat ein worst-case Szenario - allerdings würde ich da jetzt für mich keine Schlüsse ziehen, was die Bewertung eines generell von E-LKW ausgehenden Risikos angeht. Warum? Zum einen, weil ein großer Teil der hiesigen Hersteller auf deutlich weniger kritische Zellchemie setzt: Tesla verrät leider kaum Details zu den im Semi verbauten Akkus, aber Fachleute gehen davon aus, dass es sich um 800kWh bis 1000 kWh in Form von 21750-Zellen mit NCA Zellchemie handeln dürfte. Hier in Europa setzen die Hersteller hingegen auf weniger aggressive NMC (IVECO, VOLVO, SCANIA) oder kaum als kritisch anzusehende LFP Zellen (Mercedes, DAF). Zum anderen, da hier zunehmend mehr aktive Sicherheitssysteme vorgeschrieben sind, die die Anzahl schwerer Unfälle bei neuen LKW im Vergleich zur aktuellen Flotte reduzieren dürfte. Ja, beim oben genannten Unfall soll angeblich Übermüdung eine Rolle gespielt haben. Wer aber schon mal mal die Fähigkeiten von Teslas als "Enhanced Autopilot" bezeichneter Fahrerassistenz mit denen von hiesigen Herstellern verbauter Systemen verglichen hat, wird nicht verwundert sein, dass der Tesla-LKW nicht verhindert hat von der Straße zu fliegen, oder durch Spur halten & Abbremsen auf den einschlafenden Fahrer zu reagieren. (Das konnte mein 2019er Skoda schon...) Hier noch eine kurze Übersicht zu den Akkutypen, schön zusammengefasst von einer freundlichen KI: Das Brandrisiko von Batteriezellen ist stark von der Zellchemie abhängig, da unterschiedliche Materialzusammensetzungen unterschiedlich auf Überhitzung, mechanische Beschädigung oder andere Stressfaktoren reagieren. Im Folgenden ein Vergleich der häufig verwendeten Zellchemien: NCA (Nickel-Kobalt-Aluminium), NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) und LFP (Lithium-Eisen-Phosphat) in Bezug auf ihr Brandrisiko: 1. NCA (Nickel-Kobalt-Aluminium-Oxid): - Energiedichte: Sehr hoch, was sie besonders attraktiv für Anwendungen mit großer Reichweite (wie Elektrofahrzeuge) macht. - Brandrisiko: Höher als bei anderen Zellchemien. NCA-Zellen neigen dazu, empfindlicher auf Überhitzung, Überladung oder mechanische Beschädigung zu reagieren. Das liegt zum Teil an dem höheren Kobaltgehalt, der bei hohen Temperaturen instabil wird. Sollte ein thermisches Durchgehen (Thermal Runaway) ausgelöst werden, besteht eine größere Gefahr, dass die Zelle Feuer fängt. - Thermisches Verhalten: NCA kann bei thermischer Belastung schneller in kritische Zustände geraten, was zusätzliche Schutzmechanismen wie Temperatursensoren und Kühlung erfordert. 2. NMC (Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid): - Energiedichte: Etwas niedriger als bei NCA, aber immer noch relativ hoch. NMC bietet einen Kompromiss zwischen Energiedichte, Sicherheit und Kosten und ist in vielen Elektrofahrzeugen verbreitet. - Brandrisiko: Moderates Risiko im Vergleich zu NCA. NMC ist etwas stabiler bei hohen Temperaturen und neigt weniger zu spontaner Entflammung. Dennoch ist es nicht so thermisch stabil wie LFP-Zellen, besonders unter extremen Bedingungen. Der Mangananteil trägt zur thermischen Stabilität bei, während Nickel und Kobalt das Brandrisiko erhöhen. -Thermisches Verhalten: NMC ist etwas stabiler als NCA, aber immer noch anfällig für thermisches Durchgehen unter bestimmten Bedingungen, wie z. B. Überhitzung oder mechanischer Beschädigung. 3. LFP (Lithium-Eisen-Phosphat): - Energiedichte: Geringer als bei NCA und NMC, was zu kürzeren Reichweiten führt, aber für viele Anwendungen, wie stationäre Energiespeicherung oder Nutzfahrzeuge, ausreichend ist. - Brandrisiko: Deutlich geringer als bei NCA oder NMC. LFP-Zellen sind besonders sicher, da ihre chemische Zusammensetzung thermisch stabiler ist und weniger dazu neigt, bei hoher Belastung in einen kritischen Zustand zu geraten. Sie sind viel widerstandsfähiger gegenüber Überhitzung, Überladung und mechanischen Beschädigungen. -Thermisches Verhalten: Sehr stabil. Selbst bei hohen Temperaturen oder mechanischen Belastungen ist das Risiko eines thermischen Durchgehens sehr gering. LFP-Batterien gelten als eine der sichersten verfügbaren Zellchemien. Zusammenfassung des Brandrisikos: NCA: Höchstes Brandrisiko aufgrund der hohen Energiedichte und der chemischen Instabilität bei hohen Temperaturen. NMC: Moderates Brandrisiko mit einer besseren Balance zwischen Sicherheit und Energiedichte, aber immer noch anfälliger als LFP. LFP: Niedrigstes Brandrisiko dank hervorragender thermischer Stabilität und geringerer Reaktionsfreudigkeit, jedoch auf Kosten einer geringeren Energiedichte. Insgesamt ist LFP die sicherste Wahl, während NCA aufgrund der höheren Energiedichte mehr Vorsichtsmaßnahmen erfordert, um Brandrisiken zu minimieren. null | ||||
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