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Thema | Kreis Paderborn: autonom fliegende Aufklärungsdrohnen überwacht durch die Leitstelle ![]() | 3 Beiträge | ||
Autor | Mark8us 8G., Kochel am See / Bayern | 890621 | ||
Datum | 08.06.2025 20:36 MSG-Nr: [ 890621 ] | 640 x gelesen | ||
Ich bin selbst Drohnenpilot und auch als Privatpilot aktiv. Gerade deshalb sehe ich den aktuellen Hype um Drohnen in BOS-Lagen ein bisschen kritisch. Besonders dann, wenn von autonomen Flügen gesprochen wird, schrillen bei mir die Alarmglocken. Dass sich beim Militär alle gleich Sorgen machen, wenn autonome Systeme eingesetzt werden, ist das eine, aber wenn dann auf einmal kleine Mavics bei Unwetterlagen oder Katastrophen in der Gegend rumfliegen, um Aufklärung zu betreiben, wird das sehr schnell unreflektiert als Fortschritt verkauft. Ganz ehrlich: Bei Großschadenslagen wie im Ahrtal oder nach einem Tornado sehe ich den tatsächlichen Nutzen solcher Drohnen eher begrenzt. Bei einem Hurricane oder starken Windböen fliegt so ein kleines System ohnehin nicht sicher oder gar nicht. Und in einem überfluteten Tal zeigt mir eine Drohne bestenfalls das, was ich auch aus der Luft per Hubschrauber oder später per Erkundungstrupp sehe: Verwüstung. Wenn man Drohnen effektiv einsetzen will, dann sollte sie zur Ausrüstung einer konkreten Einheit vor Ort gehören mit geschultem Personal, das die Lage kennt und gezielt entscheiden kann, was relevant ist und was nicht. Eine zentral gesteuerte Drohne aus einer Landesstelle oder aus 200 km Entfernung, die "standardmäßig mal drüberfliegt", bringt operativ meist wenig. Was mich zusätzlich stört, ist die Frage der Informationsweiterleitung: Wenn in einer Lage wie im Ahrtal der Rettungsdienst, die Feuerwehr, die Polizei und eventuell das THW gleichzeitig auf Drohnenbilder zugreifen wollen wer entscheidet dann über Prioritäten? Wie wird das Bildmaterial verteilt? Wer bekommt was, wann, wie schnell, in welcher Qualität? Eine Drohne kann sich nicht zerreißen, und wenn mehrere Stellen gleichzeitig Zugriff wollen oder eine Nachführung der Kamera verlangen, wird es technisch und organisatorisch sehr schnell chaotisch. Daher meine persönliche Meinung: Drohnen können sinnvoll sein absolut. Aber sie müssen sinnvoll integriert werden. Dazu gehört eine klare Zuständigkeit, geschultes Personal vor Ort, und ein realistischer Blick auf die Einsatzgrenzen. Eine Drohne ist kein Wundermittel, sondern ein Werkzeug, und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wer es nutzt, wann, wie und wofür. Ob der aktuelle Trend wirklich die Lösung für unsere Probleme ist? Da bin ich skeptisch. Gruß vom See Markus In Treue fest! | ||||
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