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Rubrik | @fire | zurück | ||
Thema | Waldbrände in GR - wie es wirklich war/ist. | 21 Beiträge | ||
Autor | Jens8 K.8, Hanau / Hessen | 424779 | ||
Datum | 29.08.2007 16:11 MSG-Nr: [ 424779 ] | 8880 x gelesen | ||
Vom 24. August an und bis heute (28.8.07) andauernd ist Griechenland mit der schlimmsten Waldbrand Katastrophe konfrontiert. Diese Aussage gilt nicht nur für die verbrannte Fläche sondern auch für den Verlust an Leben und Eigentum. Die Schäden sind jenseits aller Vorstellungskraft. Die Feuergefahr war extrem. Eine Hitzewelle mit Temperaturen über 39°C an vier Tagen wurde von einem Tag mit 7-8 Beaufort Winden (50-70 km/h) und extrem niedriger Luftfeuchtigkeit (8-20 %) abgelöst. All dieses, kombiniert mit einer sehr trockenen Vegetation (kein Regen während des ganzen Sommers und 3 Hitzewellen) ergaben ?explosive? Bedingungen. Als diese Situation auf die ineffizienten ersten Löschmaßnahmen am Boden zusammentrafen, war die Bühne frei für eine Katastrophe. Zwei Feuer starteten am Donnerstag, den 24. August auf dem Berg Parnon (östlich von Sparta) und dem Berg Taygetos (westlich v. Sparta) in Peloponnese. Bald waren sie ausser Kontrolle. Ein neues Feuer entstand am Morgen von Freitag nahe den Städten Oitylo und Areopolis ungefähr 30 km südlich des Feuers von Taygetos. Dieses Feuer kostete die ersten sechs Leben und bekam sofort die Aufmerksamkeit des Fire Service und der Medien, bis Nachrichten über massive Verlusten in einem neuem Feuer in Ilia (westlich Peloponnese) bekannt wurden. Als sich die Zahl der Toten erhöhte versagte die Koordination. Neue Feuer, die in anderen Teilen von Peloponnese und auf der Insel Evia entstanden wurden nicht entsprechend bekämpft. Sie brachen aus und wurden schnell größer. Die Bekämpfung wurde nicht methodisch vorgenommen. Es wurden 1-3 Trucks zu den Dörfern geschickt, die auf dem Weg des Feuers standen. Evakuierungen wurden angeordnet oder in Panic begonnen. Zu diesem Zeitpunkt waren praktisch alle Teile der Feuer, nicht nur die Front, außer Kontrolle. Sie wuchsen weiter, bis sie sich vereinigten. Die große Flotte an Luftfahrzeugen (gemeint sind die ca 60 Löschflugzeuge der Griechen, von denen tatsächlich nur 20 flogen, Anm.d.Ü.), konnte keine effektive Hilfe leisten, aufgrund der extremen Umstände, da die Canadair Flugzeuge wegen verschiedener Gründe nicht sicher bei diesem Wind operieren konnten wie auch Aufgrund der Tatsache, dass am Boden keine effektiven Mengen an Bodeneinheiten (ground forces) waren, die die Feuer ganz löschten? Während der nächsten vier tage wurden aufgrund der großen Menge und der Größe der Feuer und der endlosen Hilfeersuchen die Luft- und Bodeneinheiten ineffektiv eingesetzt, da sie nur ein paar Abwürfe tätigten und dann zum nächsten Feuer geordert wurden. Es wurde nicht realisiert, dass die ?taktische Brandbekämpfung? nur mit Feuerwehr Einheiten zum Scheitern verurteilt war. Es wurde weiter auf die Evakuierung gedrängt, obwohl es besser gewesen wäre, die Dorfbewohner zu einer koordinierten Hilfe an zu leiten: Ihre Häuser und Felder vorbereiten (Grass mähen in den Oliven Hainen) zur Vorbereitung, Feuer flanken mit Agrar-Geräten bekämpfen, sich selbst in den Dörfern verteidigen. Es gibt keine offiziellen Zahlen der verbrannten Fläche, die Schätzungen gehen über weit mehr als 100,000 ha. Mehr als die Hälfte der Präfektur Ilia verbrannte bis zu diesem Tag. Die antike Seite von Olympia, von Pinienwäldern umgeben wurde gerade so von starken Boden und Luftkräften gehalten und einem automatischen Sprinkler-System das vor der Olympiade 2004 installiert worden war. Grosse Flächen verbrannten auch in Arcadia, Laconia, Messinia, Corinthia und auf der Insel Evia. Mehr als 110 Dörfer wurden zerstört und tausende wurden obdachlos. Die Regierung versucht die Situation von der PR Seite in den Griff zu bekommen. Der Notstand wurde ausgerufen, die Armee mobilisiert, Hilfe für die versprochen, die Verluste hatten. Es wurde auch von einem Brandstifter-Plan gesprochen (kam in D als ?asymmetrische Bedrohung/Terroristen? in die Nachrichten, Anm.d.Ü.), aber kein Beweis gebracht. 64 Tote gab es aufgrund der Feuer. Es wird erwartet, dass die Zahl ein bisschen steigen, da viele Verletzte in den Krankenhäuser liegen. Die meisten Toten wurden im freien Überrannt, entweder beim Versuch zu fliehen oder ihr Eigentum zu beschützen? Letztlich sollten die vielen ausländischen Löschflugzeuge und Bodeneinheiten erwähnt werden, die GR von anderen europäischen und nicht-europäischen Ländern in den letzten zwei Tagen empfangen hat. Es dürfte sich um die größte zusammengestellte Flotte überhaupt handeln. Zur Zeit hat sich die Situation entspannt, da der Wind sich gelegt hat, aber die Feuer sind noch incht unter Kontrolle. Keiner kann sagen, wann die Feuer aufhören werden sich auszubreiten. Das GR TV zeigt die Bekämpfung von wieder aufgeflammten Feuern entlang der grossen Feuergrenzen. Viele ihrer Fußtexte lesen sich wie Beispiele aus einem Lehrbuch, was passiert wenn Luftangriffen keine gut koordinierten Bodentruppen folgen. Dr. Gavriil Xanthopoulos Research Forester (Forest Fires) Athens, Greece Sind sicher ein paar Sachen falsch, bitte ich zu entschuldigen... Gruss Jens | ||||
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