Hallo,
das Zeitfenster ist auch bei uns 3 Stunden. Eigentlich sollte das auch überall das Maximum sein, denn die Therapie durch eine Fibrinolyse ist derzeitig bis max. 3 Stunden nach dem Geschehnis erlaubt.
Zurecht sagst Du, das dieses eigentlich zu lange ist. schließlich bedeutet jede Minute der Sauerstoffarmut ein erhöhtes Risiko der irreversiblen Hirnschädigung.
Leider kommt es aber sehr häufig dazu das Anzeichen eines Schlaganfalls nicht oder zu spät erkannt werden. Wie oft wart Ihr als Rettungsdienst bei Apoplex Patienten, die vom Hausarzt erst nach Stunden eingewiesen werden oder wo ihr zu akuten Bewusstseinseintrübungen ohne Sonderrechte hinfahrt. Und läuft mal alles glatt steht Ihr mit dem Pat. Ewigkeiten rum bis sich eine Klinik beriet erklärt und Euren Patienten aufnimmt.
Mittlerweile wollen Anästhesisten das Zeitfenster zur Lyse Therapie sogar auf 6 Stunden erhöhen, Grund dafür? Die Zeiten können nicht eingehalten werden, selbst Notfallpatienten werden nicht schnell genug behandelt. Notfallaufnahmen sind überlastet oder personell unterbesetzt. CT´s werden nicht sofort gefahren, etc...
Zurück zum Thread. Bei uns gibt es ein Konzept, dass vorsieht Patienten mit dem Verdacht einer Ischämie innerhalb von 3 stunden einer Stroke Unit zuzuführen, leider ist diese aber nicht mit angegliederter Neurochirurgie, sodass bei einem Verdacht der intra cerebralen Blutung weiterhin in das 40km entfernte Krankenhaus der maximal Versorgung gefahren werden müsste. Problem bei der Sache.. Die nehmen uns nur mit gesicherter Diagnose. Also erst ins KH mit Stroke fahren, CT machen, bei gesicherter Blutung wieder einladen und dann die mittlerweile 60 km weit fahren... Zeitfenster ?? Ohne Worte
Aber Hauptsache es werden weiter Betten abgebaut und kräftig Personal abgebaut.
LG Klaus
Der Beitrag spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder.... Diese hat somit nichts mit der Meinung meiner Feuerwehr oder meines Arbeitgebers zu tun !
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