Rubrik | pers. Ausrüstung |
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Thema | Untersagungsverfügung Feuerwehrstiefel | 330 Beiträge |
Autor | Chri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio | 482521 |
Datum | 12.05.2008 19:30 MSG-Nr: [ 482521 ] | 758606 x gelesen |
Infos: | 05.12.09 ICMS: Feuerwehrstiefel ULTRA von Hanrath 19.02.09 3. Untersagungsverfügung: Feuerwehrstiefel der Firma Hanrath Schuh-GmbH des Typs: Profi Plus, Profi, Ultra und Spark 26.11.08 Aachener Zeitung 26.11.2008 28.09.08 Urteil des Landgerichts Regensburg in der Sache Haix ./. Hanrath vom 16.07.08 22.09.08 Diskussionsgrundlage: Anhang einer E-Mail der Firma Hanrath 28.08.08 2. Untersagungsverfügung; veröffentlicht durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Feuerwehrstiefel, Typ: Profi Plus, Profi, Ultra, Spark
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Themengruppe: | Hanrath Feuerwehrstiefel / Heimann Feuerwehrstiefel |
Tach, Post!
Geschrieben von Benni KatzDie einen Firmen setzten auf Qualität stecken ihr Geld in die Entwicklung, und in eine Produktion in Deutschland.
Die anderen Stecken das Geld, dass sie eigentlich in die Entwickulung stecken sollten in die Werbung, hauen hier riesige Beträge heraus und produzieren wo möglich noch in Fernost.
So billig wie möglich um möglichst viel Gewinn zu machen.
Geiz ist geil gell..........
Ich verstehe nicht ganz, was du mit deinem Beitrag aussagen willst.
Werbung: Werbung ist nunmal notwendig, um ein Unternehmen bzwe. dessen Produkte im Markt bekannt zu machen. Wer nicht wirbt wird nicht erkannt bzw. bekannt, verkauft also auch nichts oder weniger als Unternehmen, die viel werben. Kennst du FAL Seguridad? Nein? Ist ein spanischer Hersteller von Feuerwehrstiefeln. Macht aber keine Werbung in Deutschland...
Qualität: Die Qualität eines Produktes hängt im wesentlichen davon ab, was ein Unternehmen für den Bereich Qualität macht bzw. welchen Stellenwert Qualität im Unternehmen hat. Qualität hat rein gar nichts mit dem Werbeetat oder Produktionsstandort zu tun. Wenn ich einen VW Golf kaufe, welcher bietet mir lt. deiner Logik die beste Qualität? Der aus Wolfsburg, der aus Zwickau oder der aus Brüssel? Was ist mit dem Golf V Variant, der ausschließlich in Pueblo / Mexiko gebaut wird? Ist der automatisch schlechter als die anderen Golf-Modelle?
Entwicklung: Ist ganz ähnlich wie Qualität, insbes. hat es mit Werbeetat und Produktionsstandort nichts zu tun. Entwicklung kostet zunächst mal Geld, was früher oder später verdient werden will (was wiederum Werbung erfordert). Wer zu wenig entwickelt wird über kurz oder lang den Anschluß an den Wettbewerb verlieren (nicht jeder hat das Glück wie z.B. Gribbs mit dem Dr. Martens 1460 seit fast 50 Jahren ein mehr oder weniger identisches Produkt als Umsatzbringer zu haben), zu viel Entwicklung kann aber auch bedeuten Geld zu verbrennen, nicht zuletzt weil nur ein Teil aller Entwicklungen später mal in die Produktion geht.
Produktion in Deutschland: Vermutlich ist dir nicht bekannt, wo viele Hersteller produzieren lassen. Dass ein bekannter Hersteller von Feuerwehrstiefeln mittlerweile einen Großteil seiner Produktion in Kroatien hat (und dort fünfmal soviele Mitarbeiter beschäftigt wie in der Produktion in Deutschland) ist nunmal Fakt (natürlich macht besagter Hersteller nicht Werbung damit, erwähnt es aber in seinen Pressemitteilungen). Ob und wo man im Ausland produziert hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die lokalen Löhne sind nur einer. Wenn man - wie im Schutzausrüstungbereich - einen Großteil seines Rohmaterials in Europa kauft macht z.B. eine Produktion in Fernost wenig Sinn, weil man sowohl Roh- wie Fertigware um den halben Globus schippern muß, was neben dem zeitlichen Verzug auch Transportkosten und ggf. Zölle kostet, die günstigere Produktionskosten u.U. wieder eliminieren. Eine Produktion in einem bestimmten Land schafft u.U. Marktzugänge, kann aber auch welche unmöglich machen (wer in China produziert braucht gar nicht versuchen in Taiwan was zu verkaufen und umgekehrt).
Der Glaube, ein im Ausland gefertigtes Produkt sein schlechter als ein in Deutschland produziertes, zeugt nicht nur von Naivität, sondern auch von einer gewissen Arroganz. Als Opel in den neunziger Jahren massivste Qualitätsprobleme hatte betraf das so gut wie alle Produkte, egal ob aus deutscher oder ausländischer Produktion.
Und: "Geiz ist geil" ist nunmal die Ansicht der meisten Kunden. Nimm dir ein 08/15-Shirt von Trigema und vergleich das mal mit identischen Produkten bei KIK oder ähnlichen. Wer in Deutschland sourced und produziert kann nunmal das 3er Pack weiße T-Shirts nicht für 5 € anbieten. Und wo kauft der Kunde? Wenn es "Geiz ist geil" nicht gäbe, dann wären Aldi, Lidl, Penny, KIK, Takko, TEDi, Roller und all die anderen Discounter nicht so erfolgreich, dann hätte Deutschland noch nennenswerte Produktionen im z.B. im Bereich Unterhaltungsgeräteelektronik (egal ob Dual, Saba, Grundig, Schneider etc.: Entweder sind die schon lange pleite und nur noch Markennamen, oder produzieren schon lange im Ausland), Textil etc. Wenn du eine HuPF-Überjacke "made in Germany" willst, dann darfst du vermutlich mal so grob 400 € das Stück kalkulieren und dann frag dich mal, warum die einzige Firma, die sowas in Deutschland noch herstellt, bei den öffentlichen Feuerwehren so gut wie nichtmehr vertreten ist (genau: weil andere HuPF-Überjacken, die genauso aussehen, für 200 € anbieten und die Feuerwehren natürlich lieber die kaufen).
MkG,
Christi@n
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Fumus ignem
- This is my very own opinion... -
"Da die Anschaffung des Rettungsgeräthes Kosten erfordert, und die Leute selbst für ihren redlichen Dienst bezahlet sein wollen, so kann die Obrigkeit, zumal bei unseren Zeiten, wo die bürgerlichen Abgaben nicht steigen, die Ausgaben aber die alte Norm fünf- ja oft zehnfach übersteigen, nicht daran gedacht werden, daß die Obrigkeit solche Ausgaben aus ihrem breitesten Vermögen bestreite, vielmehr muß eine Anlage unter den concurrierenden Orten gemacht, und in kleinen Theilen wochenweise eingesammelt werden, bis der Geldvorrath zu Anschaffung des Geräthes, zu einem Leihkauf und zu Deponirung einer proportionirlichen Vergeltungssumme vorhanden ist."
(Johann Friedrich Krügelstein: Vollständiges System der Feuerpolizeywissenschaft, 1799)
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