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Thema | Leitfaden VU PKW | 52 Beiträge |
Autor | Jörg8 H.8, Mainz / Rheinland-Pfalz | 528932 |
Datum | 19.12.2008 10:28 MSG-Nr: [ 528932 ] | 18491 x gelesen |
Infos: | 19.12.08 Kernaussagen zur Rettung nach Verkehrsunfällen 19.12.08 Standard-Einsatz-Regel „Verkehrsunfall, Person eingeklemmt“
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Hallo Marco!
Ich finde es gut was Ihr da macht, inbesondere wenn Ihr es hinbekommt, dass auch andere Organisationen wie der Rettungsdienst und die Polizei mit Euren Vorgaben vertraut sind und sich z.B. an die Grundideen zur Fahrzeugaufstellung halten.
Einige Sachen sind mir dennoch aufgefallen. Wie schon geschrieben würde ich nicht zwischen Crash- und patientengerechter Rettung unterscheiden, sondern eher mit den Rettungsmodis arbeiten, d.h. die sofortige, schnelle oder schonende Rettung unterscheiden.
Zum Bereich Glasmanagement findet sich auf Seite 8 die Aussage: "Glas möglichst immer komplett entfernen". Diese Aussage habe ich früher auch mal vertreten, meine Meinung aber inzwischen geändert. Beim Glasmanagement geht es ja primär darum, dass Gefahren die von der Verglasung ausgehen ausgeschaltet werden und wir uns nicht zusätzliche Probleme schaffen. Deshalb ist es glaube ich notwendig, zwischen den Glasarten zu unterscheiden. VSG Glas würde ich nur dann entfernen, wenn dies wirklich notwendig ist, um z.B. den Zugang zu verbessern. Beim ESG Glas ist es anders, da ist mein Grundsatz, dass wir den Zeitpunkt bestimmen, wenn das Glas kaputtgeht, d.h. Scheiben im unmittelbaren Arbeitsbereich sollte man immer vor der Arbeit kontrolliert entfernen. Dabei sollte man sich nicht zuletzt aus Zeitgründen auf die wesentlichen Scheiben beschränken, ich kann mir nicht vorstellen, dass durch Arbeiten an einer Tür auf der Fahrerseite plötzlich eine ESG Scheibe auf der Beifahrerseite springt (zumal der Patient bei den Arbeiten ohnehin geschützt wird).
Weiterer Punkt auf Seite 13: "Ein Abklemmen der Batterie muss daher heute kritisch betrachtet werden." Ich glaube da liegt ein häufiges Missverständnis vor (oder wir haben es schlecht beschrieben). Der Grund warum die Feuerwehr bei Verkehrsunfällen die Batterie abklemmt hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert, es geht primär mal um das Verhindern von Bränden durch Kurzschlüsse (welche heute wahrscheinlicher sind als früher) und zwischenzeitlich ist auch noch die Verhinderung von Airbagauslösungen dazukommen. Ich halte das Abklemmen der Batterie deshalb nach wie vor für notwendig, zumal wir bei der Arbeit an Schrottfahrzeugen ohne Spannungsversorgung ein wenig das Gefühl für diese Gefahr verlieren. Wer mal Funkenregen beim Trennen einer Säule hatte, weiss wovon ich spreche. Meiner Meinung nach steht also das Batterieabklemmen nicht in Frage, aber natürlich gibt es Punkte zu beachten und in der Praxis auch Probleme beimLlokalisieren der Batterie. Elektrische Verbraucher vorher nutzen ist einer der Punkte die man im Hinterkopf haben sollte. Pauschal zu sagen, heute lassen wir das Batterieabklemmen bleiben, finde ich nicht gut. Wenn es geht und man die Elektrik (die ja noch nichteinmal zwingend vorhanden und funktionsfähig ist) genutzt hat, dann wird die Batterie abgeklemmt sollte der Grundsatz sein.
Ein Aspekt den man ggf. auch noch einarbeiten könnte wäre die Art der Teamarbeit in der roten Zone. Häufig wird hier von den Feuerwehren stark auftrtagsorientiert gearbeitet und ein wenig liest sich das in Eurem Dokument auch so. D.h. vorne arbeitet nur der Angriffstrupp und wenns unbedingt sein muss auf Anordnung weitere Einsatzkräfte. Effektives Teamwork sieht aber anders aus, eher aufgabenorientiert. D.h. Einsatzkräfte spielen an der Einsatzstelle eine Rolle, beispielsweise "Sicherungsmann" oder "Sicherungstrupp" (am Fahrzeug), d.h. es wird eingegriffen sobald Bedarf ist und nicht zwingend auf Anweisung. Beispiele: Wenn scharfe Kanten da sind werden diese selbstständig abgedecket, wenn der Unterbau locker wird wird dieser nachgeschoben und regelmässig kontrolliert etc. Gleiches gilt natürlich für andere Aufgabenbeschreibungen, z.B. den inneren Retter. Dieses aktive Mitarbeiten hält der zuständigen Führungskraft den Rücken frei um richtig mit den anderen Organisationen zu kommunizieren und um die wichtigen Dinge rechtzeitig vorzuplanen.
Grüße
Jörg
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