DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Hallo,
Geschrieben von Richard Numbert Ist es tatsächlich so, dass Schaumlöscher, welche bereits ein fertig gemischtes Löschmittel beinhalten (keine Kartusche) eine sehr kurze Lebenserwartung haben, da insbesondere die Korrosion sehr massiv ist?
Klar ist die Korrosion stärker als beim Pulverlöscher. Aber vernünftige Produkte sind aus den entsprechenden Materialien gefertigt. Armaturen in der Regel aus Messinglegierung, die Behälter selbst sind innen kunststoffbeschichtet.
Eigentlich sollten die Löscher ja so konstruiert sein, dass sie ihre vom Hersteller angegebene "Mindestlebenszeit" auch erleben können. Sollten sie dies aufgrund mangelhafter Materialien nicht tun, dann ist das sicher ein Phänomän der Geiz-ist-geil-Mentalität, das dann auch wie geplant der zuerst Geizige ausbaden darf.
Wenn man sich ausgiebig im Forum oder anderen Säulen zur Verbesserung der Welt informiert hat und den Rat der wissenden Fachwelt beherzigt, irgendein wässriges Löschmittel zu nehmen, (manche "Fach"-leute empfehlen ja aufgrund der Universalität immer noch die Dreckschleuder Pulverlöscher), dann sieht sich geneigte(r) Frau und Herr Staatsbürger oft im Zugzwang, aufgrund der Finanzkrise und anderer Zwänge, das noch überbleibende Billigste zu käufen. Und in der Tat, das Billigste ist meist auch das "billigste. Weil nach dem Günstigsten oder Wirtschaftlichsten fragt oft keiner.
Dem kongenialen Tipp Geschrieben von Marc Dickey Frage den Fachverkäufer deines Vertrauens wie der Löscher aufgebaut ist. Der sollte bescheid wissen. kann ich seit meiner Ausbildung zum Sachkundigen keinesfalls Glauben schenken. Wem soll ich da vertrauen? Nachdem in dem Lehrgang dreiviertel der Teilnehmer nicht die geforderte 3-monatige "Vorbrennzeit" im Brandschutz hatte, wussten manche - und vor allem nicht die Ich-AG-motivierte Hartz-16-Bank ;-) - nicht so recht was anzufangen mit der Feuer-Welt. Das sind die zukünftigen Fachverkäufer des Vertrauens, die durchs Land tingeln und dank eines enorm fundierten Fach- und Vorschriftenwisens der Oma ihren Heizungsfeuerlöscher als unerlässlich alle 2 Jahre austauschen, weil das Modell, das sie ihr damals hinbeschissen haben, nicht mehr der Europazulassung entspricht. Oder die auch Pulver für das allerbeste halten, weils ja so schön universell ist. (siehe C-Diskussion vorher) Oder oder oder. Wie soll denn Frau und Herr Staatsbürger den Fachverkäufer des Vertrauens (das gefällt mit etz ;-)) finden? Informieren sich die wirklich bei 2, 3, 4 oder mehr Fachverkäufer des Vertrauens und nehmen dann ein Produkt für unter € 100,- vom vertrauenswürdigsten? Wohl nicht. Die kaufen ja auch ein Haus, in dem man ein Leben lang haust, nur ausm Katalog ohne große Vorinformation. Die Gespräche mit Bank oder Finanzierer sind da um einiges länger als die mit dem Planer/Errichter.
Der Beispiele gibts gar viele, und der seriöse Fachverkäufer des Vertrauens, der eine günstige oder wirtschaftliche Lösung vorschlägt, zieht dann gelegentlich den kürzeren.
So, genug des Gejammers, fachliches:
Geschrieben von Richard NumbertWoran erkennt man Schaumkartuschenlöscher? Gibt es Erkennungzeichen? Ja, z.B. Aussage des Fachverkäufers des Vertrauens, Prospekte oder Schnittzeichnungen, oder bei den Kartuschenlöschern, die keine eingebaute Kartusche haben sondern den frei schwimmenden "Joghurtbecher" erkennt man es, wenn man den Löscher mit flüssigem Löschmittel schüttelt und es klappert.
Geschrieben von Richard NumbertWie lange ist grundsätzlich das Löschmittel Schaum in einem Löscher haltbar?
Die passendste Antwort ist: es kommt drauf an ;-)
In der Regel ist es in den Instandhaltungsanweisungen des jeweiligen Löschers angegeben, wann die Löschmitel zu tauschen sind. In der Regel ist bei Lösungen, die der Wartungsdienst vor Ort durch Wasser und irgendeinem Zeugs aus seiner Wunderkiste nach jeder Wartung zusammenschüttet, auch bei jeder Wartung (d.h. nach 2 Jahren) neu zu mixen. Premix-Lösungen, die der Wartungsdienst im großen Kanister mitbringt und fertig ohne Wasserzusatz einfüllt sowie selbst gefüllte Schaumkartuschen haben in der Regel eine Austauschfrist von 6 Jahren. Und fertige Schaumkartuschen ("Joghurtbecher") sind in der Regel nach 8 Jahren auszutauschen. Es gibt Hersteller von Premix-Lösungen, die keine Haltbarkeit angeben sondern einen Tausch vom Empfinden des Wartungsdienstes abhängig machen. Und der wird wohl gut beraten sein, allein aus monetärem Empfinden ab und zu mal die Lösung auszutauschen.
Geschrieben von Richard NumbertWie sieht es mit Löschmittel für Fettbrände aus? Bei Fettbrandlöschern hat man in der Regel Premix-Lösungen, Austausch meist nach 6 Jahren.
Man hat die Austauschfristen anhand der Wartungsintervallzeiten festgelegt. Schlimmer ist hierbei die Tatsache, dass man sich nach Schaffung der Betriebssicherheitsverordnung als Grundlage für die Prüfung der Löscher in einem schlechten Rhythmus befindet. Die Wartung/Instandhaltung alle 2 Jahre nach DIN 14406/Herstellerangabe durch den Sachkundigen verträgt sich nicht mit der Innenraumkontrolle alle 5 Jahre nach BetrSichV durch die befähigte Person, weil ja zur Innenraumkontrolle auch wieder viele Sachen der Instandhaltung/Wartung erforderlich sind. Und nachgeben wird die BetrSichV sicher nicht, die Hersteller / Wartungsdienste werdens nicht wollen.
Anmerkungen:
Geschrieben von Christoph Wolf Mit einem Pulverlöscher braucht sich der Anwender nicht auszukennen. Er geht bis dorthin wo´s brennt, zieht ab und das Pulverwölkchen legt sich drüber, fertig ist die Laube. In den meisten Fällen wird er wegen der Hitze sogar eine brauchbare Entfernung zur Brandstelle einhalten und damit , unbewusst, die schönste Ausdehnung der Pulverwolke ausnutzen.
Für diese Diskussion hier total daneben. Die Hitze hab ich meinetwegen beim Vollbrand eines Christbaums, in der Regel aber nicht bei Entstehungsbränden, für die der Löschewr konzipiert ist. Der geneigte Laienlöscher hält den Abstand erfahrungsgemäß nicht ein. Und zum "Wölkchen": Gell, üben im Freien ist da völlig ungefährlich, man legt auch größten Wert darauf, dem Löscher-Schöööler die Beachtung der Windrichtung nahezubringen. Nur: Wind im Wohnzimmer? Den kenn ich nur eisig von meiner Frau, wenn ich ihr wieder mal den Hasi in die Hand drück und zum wiederholten Scheunenbrand ausrücke. Aber meist ist es innerwohnunglich windstill. Ansonsten braucht man sich im wohnungsüblichen Raum in der Tat keinen Gedanken über die Pulverwolke zu machen, weil Raumvolumen = Pulverwolke, und der Laienlöscher steht in dem Nebel des Grauens aus Pulver und Rauch mittendrin. Schon mal selbst probiert? Wirklich reizend, im wahrsten Sinn des Wortes. Übrigens, die Tür des Raums ist keine wirkliche Grenze für die Pulverwolke und die Rückstände, aber wenn Du den Pulverlöscher bevorzugst, viel Spaß beim Putzen!
Geschrieben von Alexander Sucker Ich habe bisher die Gloria-Löschbox verteilt.
2 kg Schaumlöscher + Löschdecke.
Habe alle die mich bisher gefragt haben bekommen. Klein und unauffällig und auch von Frauchen (sorry!) leicht zu händeln.
Wobei eine Löschdecke unnötig ist wenn es für alle Töpfe einen Deckel gibt.
Setzen, 1-. Bisher sinnigster Beitrag. Gleiche/ähnliche/kampfwertgesteigerte Lösung bietet mittlerweile auch Jockel an, nur mal so wegen der Chancengleichheit. Meine Lösung dazu, ich habe als langjähriger Glorialöschboxbesitzer den Schaumlöscher gegen einen 2l-Bavaria-Fettbrandlöscher getauscht, passt auch rein. Ich bin der festen Meinung, dass ich / meine Frau einen Entstehungsbrand, den während meiner/meiner Frau ihr seiner Anwesenheit in unserem bescheindenen Domizil einer der Rauchmelder detektiert und meldet, mit 2l in den Griff bekomme. Natürlich dank stetiger Schulung. Und wenn der Bub in weigen vielen Monaten das Teil tragen kann, bekommt er auch eine Einweisung ;-)
(Sollte das Löschvermögen dann nicht ausreichen, greifen wir auf die Lagerbestände für Schulungen und Erwerbsinteressierte zurück, oder rufen die Feuerwehr des Vertrauens :-))
Grüßla,
FP
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