Geschrieben von Klaus S.könnte mir jemand aus RLP erklären worum es bei der Sache genau geht ? Ich spreche nicht für den ausgetrenen KFV, aber ich weiß allgemein schon das ich mit meiner nachfolgend geäußerten Ansicht im Land nicht ganz alleine dastehe.
Die geplante Beitragserhöhung wurde den KFV als Mitgliedern schon vor längerer Zeit angekündigt
(und z.B. im besagten KFV wurde auch schon vor über einem Jahr ausgiebig darüber diskutiert). Einige KFV haben dann auch wiederum ihre Beiträge erhöht oder planen dies noch, was zu Diskussionen bis runter an die Basis führt(e). Daher:
Geschrieben von Michael B.Wie der KFV darauf kommt, daß es unterm Dach der Feuerwehr IM LAND brennt, bleibt sein Geheimnis. Es brennt vielleicht nicht unterm Dach, aber es gibt Glutnester von diesem bis zum Keller. Und es geht bei diesen Diskussionen nicht nur um ein paar Cent pro Nase, sondern auch um die Gegenleistung für diesen Beitrag.
Im Zeitraum dieser Diskussionsverläufe hat der LFV RLP, neben seinem 50-jährigen Jubiläum (für dessen Feierlichkeiten auch Finanzmittel aufgewandt wurden), insbesondere mit 3 größeren Aktionen auf sich aufmerksam gemacht:
- Diskussion um die Feuerschutzsteuer: Wir sind dagegen, wir sind still, wir demonstrieren, wir demonstrieren doch nicht, wir nehmen's hin, wir loben die Politik...
- Die Nummer mit dem Rechnungshofbericht 2012: Lobbyamok gegen etwas, was so nie und nirgendwo geäußert wurde.
- Die ewige Führerscheindiskussion, bei der die Rolle des LFV auch nicht so wirklich gut nach außen aussieht (z.B. die Frage nach der privaten Umschreibung, die erst als versprochen und sicher verkündet wurde, im Gesetz dann aber fehlte, und trotzdem war der LFV hochzufrieden; oder aktuell das Angebot, das der LFV die Ausbildung der Ausbilder/Prüfer kostenpflichtig anbietet, durch die Blume mit der Einsicht begründet dass das, was vorher doch als so einfach gepriesen wurde, es anscheinend tatsächlich nicht ist)
Daneben gibt es einige andere, (derzeit noch) weniger öffentlich publizierte Dinge, wo auch so mancher Feuerwehrangehöriger im Land des Kopf drüber schüttelt. Was das ist, schreibe ich jetzt hier natürlich nicht, falls wieder Typen das hier ausdrucken wollen um sich bei anderen Typen damit über mich zu beschweren lasse ich etwas Platz, dann könnt ihr das handschriftlich ergänzen:
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So, das muss reichen. Weiter im Text:
Im Zusammenspiel mit der Politik sollte eine Interessenvertretung bei allen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten so agieren, dass man bei der Politik auch wirklich ernstgenommen wird. Dies hat hier in RLP nach meiner Ansicht insbesondere bei den o.g. 3 Aktionen ordentlich gelitten. Dazu kommt, dass man in anderen Gebieten, wo der LFV mal sinnvollere Dinge begonnen hatte, entweder nix aktuelles mehr mitbekommt (z.B. G26.3 - Anerkennung als Krankenkassenbonus) oder so langsam extreme Formen beginnt (z.B. Forderungen nach übermäßigen Pflichtwiederholungen für Motorsägenführer). Warum die Beiträge der Feuerwehrmusiker sich von denen für aktive Einsatzkräfte deutlich unterscheiden, während die Verbandsarbeit einen spürbaren, passenden Vorsprung der sinnvollen Aktionen für letztgenannte Zielgruppe aber leider nicht erkennen lässt, verstehen auch einige nicht.
Dazu dann noch die ganzen anderen, hier im Forum wohl bekannten allgemeinen Kritikpunkte an der Verbandsarbeit. Ich hole hier nur mal den Aspekt "Delegierte", weil er im Thema schon angesprochen wurde. Die Delegierten, die sich wirklich noch aktiv in der Verbandsarbeit einbringen, verlieren zunehmend den Repräsentativstatus. Der Verband ist in der Feuerwehrwelt eine Insel für sich (und die Inselaner brauchen dann auch nicht rufen "kommt doch alle auf die Insel" - jeder weiß dass das nicht klappt).
Wenn die Delegierten dann bei ihren Versammlungen beraten/beschließen, kommt da mit Sicherheit kein großer Umschwung oder massive Gegenstimmen. Diejenigen, die solche Meinungen vertreten, scheitern schon etliche Stationen vorher oder haben resigniert. Der Zeitpunkt des Beschlusses der Erhöhung, kurz vor dem feierlichen Abschied des langjährigen Vorsitzenden, mag auch bei dem ein oder anderen Abstimmungsverhalten dann noch eine Rolle spielen. Wird nun aber ein Beitrag dann tatsächlich erhöht, betrifft das dann im Gegensatz zu vielen anderen Dingen auch wieder grundlegend alle Feuerwehrangehörigen, auch wenn sie den Beitrag natürlich (im Regelfall) nicht selber zahlen. Die Fragen, was denn mit dem Geld geschieht, stellen dann auch wieder einige, die ansonsten den Verband bzw. die Verbände erfolgreich ignorieren können.
Um zum konkreten Fall des ausgetretenen KFV zurückzukommen: Ich begrüße dessen Entscheidung! Und zwar völlig unabhängig von der Begründung, denn so zeigt sich dann in der Folgezeit jetzt auch mal, wie ein KFV ohne Landesverbandszugehörigkeit agieren kann, und wie sich das auf den LFV wiederum auswirkt. Vielleicht regt das auf beiden Seiten dann nochmal etwas zum Nachdenken an. Die Chance für eine ordentlichere Zukunft mit sinnvollerer Verbandsarbeit hat man mit dem neuen, relativ jungen Präsidenten absolut. Für die Frage, wie man mit dieser Chance umgeht, ist der "Denkanstoß" durch den ausgetretenen KFV vielleicht gar nicht mal so falsch, egal mit welcher Begründung der Austritt erfolgte.
Früher dachten wir ja: Ich denke, also bin ich.
Heute wissen wir: Ach komm, das geht auch so.
(Dieter Nuhr)
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Geändert von Sebastian K. [09.11.12 15:14] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |