1. Feuerwehrangehöriger (geschlechtsneutral)
2. Facharzt
3. Fachausbilder (JUH)
4. Feuerwehranwärter (Bayern)
Geschrieben von Christian F.In den Beiträgen wird immer gerne und viel auf die USA verwiesen, hat schon fast was von seeligmachend, zumindest ist das so meine Empfindung.
Als Metz damit begann, seine Drehleitern in den USA zu verkaufen, ergaben sich in US-Feuerwehrforen schöne Diskussionen mit denen, die derlei gekauft hatten. Ich fand es hochinteressant, wie das unsägliche US-Gerümpel (halb so schnell wie eine Metz oder Magirus, muß mit den Stützen nivelliert werden, ungefähr die halbe maximale Längsneigung, muß mangels Vorspannung zur Rettung aufgelegt werden, und und und...) mit großer Entschlossenheit sternenbannerschwenkend gegen die fremdländische Technik verteidigt wurde, die niemals so gut funktionieren kann wie unsere.
Vielleicht sollte man etwas weniger Wert auf deutsch oder amerikanisch oder wasauchimmer legen, und etwas mehr auf richtig oder falsch. Es ist richtig, daß man mit einer deutschen Drehleiter die Leute auf dem Boden hat, wenn eine US-Leiter gerade am Fenstersims ankommt. Es ist richtig, daß viele der ländlichen US-Wehren eine Wasserversorgung lange Wegstrecke in etwas mehr als der halben Zeit in Betrieb nehmen, mit halb so viel Leuten.
Man kann beides gleichzeitig für richtig halten! Man muß sich nicht um eine Fahne versammeln!
Bei einem Land wie China, Türkei, Argentinien kann ich emotional nachvollziehen, daß Minderwertigkeitskomplexe groß genug sind, um sich beim Thema Technik um die Flagge zu versammeln. Aber was soll das in Deutschland?
Geschrieben von Christian F.Wir haben hier andere Voraussetzungen, ob sie uns nun gefallen oder nicht.
Mir gefallen sie. Tatsächlich ist es so, daß amerikanische Feuerwehren fast nur dort über bessere Technik verfügen, wo sie schlechtere Voraussetzungen haben.
Geschrieben von Christian F.Und ganz nebenbei hätten die Amis, zumindest die, mit denen ich Kontakt hatte, gerne Technik wie hierzulande...
Das muß ein sehr selektiver Bekanntenkreis sein!
Selbstverständlich lebst Du hier im Paradies. Du hast ein brauchbares Hydrantennetz. Die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls ist um den Faktor 15 niedriger. Küstenschutz in D ist mehr als ein schlechter Witz. Wir haben in der deutschen Politik technikaffine Konservative, keinen Krieg gegen die Wissenschaft, der es in manchen Landschaften der USA ausdrücklich verbietet(!), in Katastrophenschutzplänen von einem langsam ansteigenden Meeresspiegel auszugehen. US-Feuerwehren haben die Auswahl zwischen völlig untauglichen Fahrgestellen mit gigantischen Wendekreisen oder handgefertigten "Custom"-Frontlenkern, die deutscher Technik der 70er Jahre nicht unähnlich sind. Du kannst große Pumpen einfach an den Nebenabtrieb anschließen, wo US-Feuerwehren die Kardanwelle auftrennen lassen müssen. Die Feuerwehr Deines Nachbardorfes verwendet die gleichen Schlauchkupplungen und Hydrantenanschlüsse! Du kannst geländegängige Fahrgestelle kaufen, während es in den USA außerhalb spezieller Militärbeschaffungen nichts gibt, was geländegängiger ist als ein Standard-Baustellenkipper.
Aber all das hält den durchschnittlichen US-Feuerwehrmann doch nicht davon ab, noch viel begeisterter die Flagge zu schwenken als FA hierzulande? There's no way like the American Way! Von daher: Erstaunlicher Bekanntenkreis.
Beste Grüße
Hans-Joachim
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