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Tragkraftspritze
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RubrikFeuerwehr-Historik zurück
Thema Darstellung der Geschichte des LSHD/BVS und Geschichte der Löschkarre    # 28 Beiträge
AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern833473
Datum05.09.2017 19:36      MSG-Nr: [ 833473 ]7069 x gelesen
Infos:
  • 20.09.17 BBK: Broschüren und Unterlagen des Bundesverbandes für den Selbstschutz (BVS)
  • 11.09.17 BVS: Brandschutz im Selbstschutz
  • 10.09.17 Wiki: Erweiterter Katastrophenschutz
  • 10.09.17 Wiki: Luftschutzhilfsdienst
  • 10.09.17 Wiki: Bundesverband für den Selbstschutz

  • Der zweite Weltkrieg mit seinen alptraumhaften Erlebnissen war vorbei, der kalte Krieg war angebrochen und die Angst vor der russischen Atombombe machte sich im damaligen "Trizonesien" (das aus den drei westlichen Besatzungszonen bestehende Gebiet der frühen Bundesrepublik Deutschland) breit. Bei den staatlichen Stellen gab es die Erkenntnis aus den Bombennächten des zweiten Weltkrieges, dass die kommunalen Feuerwehren oder eine "neue Technische Nothilfe" ( das heutige THW) nicht ausreichen würden, in so einem Fall umfassende Maßnahmen zur Rettung von Menschen und dem Schutz von Sachwerten / Brandbekämpfung durchzuführen. Es bedurfte also eine zusätzlichen Selbstschutzkomponente. Einer dieser Bestandteile war neben dem Luftschutzhilfsdienst (LSHD) der Laieneinsatz in Form des Bundesluftschutzverbandes.

    Es fing an mit ehemaligen Angehörigen des aufgelösten Reichsluftschutzbundes die wohl um das Jahr 1946 einen Luftschutzverein gründeten. 1951 wurde er in Bundesluftschutzverband (BLSV) umbenannt und eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, aus dem 1968 durch Namensänderung der BVS (Bundesverband für den Selbstschutz) hervorging. Nachdem man in der Euphorie nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch des ehemaligen Warschauer Paktes die zivilen Bevölkerungsschutz für weitgehend überholt hielt, wurde der BVS mit Wirkung zum 31.Dezember 1996 ersatzlos aufgelöst. Doch was steckte hinter dem BVS ? Ältere Mitbürger erinnern sich noch vage an die "Duck and Cover" Aktionen im Rahmen von elementaren Schutzmaßnahmen (die oft belächelt wurden) oder an das blau-orange farbene BVS Logo. Daneben gab es die Werbemaßnahmen für den Hausschutzraum und gelegentliche Auftritte von fahrbaren Informationsstellen in Kommunen. Da wurden dann an Stellwänden Informationen "unter das Volk" gebracht und vereinzelt auch eine technische Selbstschutzausrüstung ausgestellt. Dazu zählten neben Schutzanzügen gegen Kontamination und Inkorporation von ABC-Gefahrstoffen manchmal auch der Löschkarren des BVS und andere Brandschutzgerätschaften. Derartige Löschkarren und Ausrüstungsteile hiervon tauchen gelegentlich noch in ebay Angeboten auf.

    Was für ein Konzept steckte hinter dem BLSV bzw. hinter dem BVS und deren Aktivitäten auf dem Gebiet des Selbstschutzes der Bevölkerung? Zum Einen allgemeine Informationen für die Bevölkerung, sowie die Werbung für den privaten Schutzraumbau. Zum Anderen die Aufstelllung von Selbstschutzeinheiten die im Einsatzfall im Schadensgebiet die anderen Einheiten des Zivilschutzes unterstützen sollten. Diese Einheiten sollen hier vorgestellt werden.

    Die Selbstschutzeinheiten sollten in den Kommunen aufgestellt werden, wurden aber auch für besondere Dienststellen als Selbsthilfekomponente vorgesehen. So hatten große Ämter (Post, Finanzämter, Polizeipräsidien etc.), Bahnhöfe, Krankenhäuser oder andere kritische Infrastrukturen ihre Selbsthilfeeinheiten. Oftmals im Rahmen einer Aktion "Heldenklau" wurden Mitarbeiter für den Dienst in diesen Einheiten verpflichtet, auf einen Crash-Kurs zur Ausbildung geschickt und die beschaffte Ausrüstung meistens in einer Garage oder irgendeiner Abstellkammer eingelagert. Dazu kam eine üblicherweise einmal im Jahr durchgeführte Übung dieser Selbsthilfeeinheiten.
    Auch in Industriebetrieben waren derartige Löschkarren vorhanden. So gab es beispielsweise vor der Einführung von Werkfeuerwehren an Siemens-Standorten solche Löschkarren zum innerbetrieblichen abwehrenden Brandschutzes (meist in der Aufbauphase von neuen Betriebsteilen). Derartige Löschkarren in der Industrie scheinen anscheinend im Zusammenhang mit dem Empfehlungen für die Stärke, Gliederung und Ausrüstung von Werkselbstschutzkräften gestanden zu haben, die im Juni 1964 vom Bundesverband der Deutschen Industrie herausgegeben wurden.

    Basierend auf den traumatischen Erfahrungen der Bombennächte des zweiten Weltkrieges sollte so eine Organisation geschaffen werden, die bei der Bombardierung von Städten und Industriebetrieben mit Selbstschutzmitteln eine Brandbekämpfung in der Frühphase erlaubte, so dass das Entstehen von Großbränden bis hin zu Flächenbränden erschwert werden sollte. Die Erfahrungen des Hausluftschutzes des zweiten Weltkrieges hatten immer wieder gezeigt, dass der Totalverlust von Häusern und Betrieben verhindert werden konnte, wenn es gelang in der Frühphase die Entstehungs- oder Kleinbrände zu löschen.

    Entsprechend sah das Selbstschutzkonzept ein vierstufiges Einsatz- und Ausrüstungskonzept vor.

    Definition: Entstehungsbrand
    Umfang: Teile einer Zimmer - oder
    Werkstatteinrichtung
    vorgesehene Selbstschutzausrüstung: SE-Brandschutztrupp 1:2 mit Kübelspritze oder Einstellspritze

    Kleinbrand
    Zimmereinrichtung, oder Teile des Dachbodens / Treppenhaus oder Kellerraum
    SE-Brandschutztrupp 1:2 mit Tragkraftspritze TS 0,5/5


    Mittelbrand
    Wohnung, Dachboden, Stockwerk, Keller oder Werkstatt
    SE-Brandschutzstaffel 1:5 mit Löschkarren und TS 2/5 oder Brandschutzgruppe 1:8 mit TSA und TS 8/8

    Großbrand
    Ganze Häuser oder mehrere benachbarte Häuser
    mehrere SE-Brandschutzgruppen 1:8 mit TSA und TS 8/8

    Größere Brande wurden als nicht mehr löschbar betrachtet und zum Beispiel beim Brand mehrerer Häuserblocks angedacht das Feuer an strategischen Linien durch Großeinsätze aufzuhalten. Ein Löschen von Einzelbränden und die Rettung von Sachwerten war als nicht mehr möglich angesehen.

    Im einfachsten Fall sollte eine "Hausfeuerwehr" - die es in jedem Haus geben sollte - aus einem Selbstschutz (SE)-Brandschutztrupp bestehen. Er sollte ausgerüstet sein mit einer Kübelspritze oder Einstellspritze, 4 Eimern für den Wassertransport, je einer Fangleine bzw. Axt und ggfs. noch einer Handleuchte. Der Truppführer sollte löschen, während seine beiden Helfer die Kübelspritze bedienen und den Wassernachschub in Eimern herbeischaffen sollten. Ein Verfahren das bei entsprechendem persönlichen Einsatz der Beteiligten und bei Entstehungsbränden durchaus funktionieren konnte. Es wäre aber auch ein körperlich anstrengender Einsatz geworden wie jeder bestätigen kann, der "im Dauerbetrieb" mehrfach den Inhalt einer Kübelspritze herausgepumpt hat. So manches Haus konnte aber so im zweiten Weltkrieg auf diese Weise vor dem Totalverlust gerettet werden (der Vater des Verfassers konnte so beispielsweise im April 1945 so das von ihm bewohnte Haus vor dem Niederbrennen nach Brandbombentreffern retten).

    Das Selbstschutzkonzept fing auf der untersten Stufen bei der sog. Selbstschutzgemeinschaft an. Sie sollte einen größeren Häuserblock oder meherer Privathäuser umfassen und eine Größenordnung von bis zu 125 bewohnern umfassen. Sie sollte unter der Führung eines selbstschutzwartes stehen der im Ernstfall für alle einsatzfähigen Hausbewohner zuständig gewesen wäre. Alleine schon bei der Wortwahl des Selbstschutzwartes drängen sich die vergleiche mit dem Blockwart der unseeligen früheren Zeiten auf. Soweit es heute nachvollziehbar ist, wäre auf dieser Stufe des Selbstschutzes mehrere SE-Brandschutztrupps mit Kübelspritzen, Einstellspritzen, und Einreißhaken das vorgesehene Einsatzmittel gewesen.

    Die nächste Stufe sollte der Selbstschutzblock sein. Darunter kann man sich als räumlichen Umfang ein von Straßen umschlossener Häuserblock einer Stadt vorgestellen, der sich wiederum aus den hierin enthaltenen Selbstschutzgemeinschaften zusammensetzte. Als Richtgröße sollte für diesen Selbstschutzblock von 500 bis 1.000 Einwohnern ausgegangen werden. Hier gab es als Leiter der Selbstschutzkräfte einen Leiter des selbstschutzblockes dem auch zwei Melder zur Verfügung stehen sollten. Vermutlich sollte auf der Ebene solche Selbstschutzblocks auch die kleinste Tragkraftspritze des Zivilschutzes, die TS 0,5/5 vorgehalten werden und zusätzlich zum Einsatz kommen, die natürlich wesentlich leistungsfähiger und komfortabler gewesen wäre als die Schufterei an den Kübel- oder Einstellspritzen Sie war eine kleine, handliche TS mit 14 kg Betriebsgewicht und konnte bequem von 1 Mann getragen und bedient werden. Erste Serienmodell dieser kleinen TS wurden ab1959 zunächst als TS 0,5/4 von Magirus für die Firma Minimax gebaut (Bezeichnung "Motomax") mit einer Dauerleistung des Ilo-Motörchens von 0,85 PS. Ab 1962 schließlich zwei stärkeren Varianten mit 1,7 PS Ilo-Motor in der endgültigen Variante als TS0,5/5: die Bundeswehrvariante auf einer 5 eckigen Grundplatte und Tragegriff in 9590 Exemplaren oder die nur 1965 gebaute Zivilschutzvariante von Ziegler mit einem umlaufenden Rohrrahmen. Eine letzte Version der TS 0,5/5 wurde 1994 auf der Interschutz gezeigt. An den geringen Zahlen der gebauten TS 0,5/5 ist erkennbar, das das Konzept niemals auch nur annähernd in der Praxis umgesetzt wurde, weil sonst mindestens 60.000 solcher kleinen TS0,5/5 benötigt worden wären.

    Anhänger der Temperaturdifferenz-Methode bei der Brandbekämpfung rümpfen heute verächtlich die Nase über die geringe Leistung dieser kleinen TS, mit der sich keine Wasserschlachten veranstalten lassen. Sie vergessen dabei aber, dass diese Pumpe nur für ein sehr begrenztes Szenario gedacht war. Das wiederum konnte die kleinste Tragkraftspritze des Zivilschutzes durchaus abdecken. Bei dynamischer Rohrführung und eingedenk der bei 25l/min recht zielgenau aufzubringenden Löschwassermenge (von den 100l/min eines CM-Rohres tragen oftmals nur 5% zur wirklichen Brandbekämpfung bei, der Rest wird an der Glut vorbeigespritzt..) konnte pro DM-Strahlrohr unter optimalen Bedingungen ein rechnerisches Wärmebindungsvermögen in der Größenordnung von 600kW erreicht werden und wäre damit einem CM-Rohr in den Händen eines ungeübten Strahlrohrführers mindestens ebenbürdig gewesen. Druckseitig hatte sie einen D-Abgang und arbeitete nur mit D-Material, üblicherweise sollte auch ein Verteiler D-DD eingesetzt werden um 2 Strahlrohre gleichzeitig vornehmen zu können. Verstaut wurde sie bisweilen oft in einer hölzernen Gerätebank in der alle Ausrüstungsgegenstände Platz fanden. Dem Verfasser ist aber keine solche heute noch existierende Gerätebank bekannt.

    Die dritte Stufe des Selbstschutzkonzeptes stellte der Selbstschutzbezirk dar, der wiederum mehrere Selbstschutzblocks umfassen sollte und auf eine Richtzahl von ca. 5.000 Einwohnern zugeschnitten sein sollte. Hier gab es als Führungskraft den Leiter des Selbstschutzbezirkes, der wiederum über drei Melder und einen zusätzlichen Selbstschutzzug verfügen sollte, der von ihm eingesetzt werden konnte. So ein Selbstschutzzug bestand aus drei Staffeln die als Kraftspritzenstaffel (mit Löschkarre), Rettungsstaffel (Rettungsausrüstung als Trageausrüstung) und Laienhelferstaffel (Erste-Hilfe-Ausrüstung als Trageausrüstung) eingesetzt werden sollten. Größenordnungsmäßig scheinen um die 10.000 Löschkarren über die Jahre von verschiedenen Herstellern gebaut worden zu sein - wobei genau Zahlen sich heute nicht mehr ermitteln lassen. Bezieht man das auf die Zielgröße von einer Löschkarre pro 5.000 Einwohner hätte dies rechnerisch fast eine flächendeckende Ausstattung in der alten Bundesrepublik ergeben. Sie waren jedoch schwerpunktmäßig an größeren Bahnhöfen, Postämtern sonstigen Ämtern und Verwaltungen, Krankenhäusern und auch in Kasernen stationiert. damit standen sie in der Fläche dann nicht wirklich zur Verfügung, weil sie primär dem Schutz von Infrastrukturobjekten dienten. Aber auch in Industriebetrieben waren solche Löschkarren anzutreffen; so gibt es z.B. in den Akten der Siemens AG in Hinweise auf solche Löschkarren die als erste Stufe eines organisierten abwehrenden betrieblichen Brandschutzes in Aussenstellen oder bei Neugründungen von Zweigwerken.

    Was bedeute dies in Summe an Ausrüstung für einen "normgerechten" Selbstschutzbezirk? Eine TS2/5, vielleicht 5 bis10 kleine TS0,5/5 und eine größere Anzahl von Kübel- und Einstellspritzen. Als alleinige Komponente für den Brandschutz ist dieser Umfang unzweifelhaft zu wenig. Doch man muß sich vor Augen halten, das dies als Ergänzung durch den Selbstschutzes zu sehen war. Dazu gab es noch die primär zuständige Feuerwehr, die Kräfte des Zivilschutzes (z.B. mit Unimog 404 als TLF8) Wäre all' dies konsequent umgesetzt worden, so hätte eine durchaus signifikante Verstärkung der kommunalen Feuerwehren entstehen können. Ob dies im Ernstfall bei den Horrorszenarien eines dritten Weltkrieges ausgereicht hätte sei dahingestellt. Glücklicherweise mußte ein soclhes Konzept nie seine Tauglichkeit unter beweis stellen.

    Für größere Schadensfeuer war die Brandschutzstaffel mit der TS 2/5 und der Löschkarre gedacht. Die TS 2/5 wurde unter Verwendung von 5,5 PS Ilo-Motoren von den Firmen.gebaut und auch heute noch befindet sich mit einem moderneren Viertakt-Motor im Lieferprogramm der Firma Jöhstadt. Die dazugehörenden Löschkarren wurden in großer Stückzahl von den Firmen Ziegler (Zivilschutzvariante) und anderen Firmen wie z.B. .. für Bundeswehrzwecke gebaut. Die Zivil-Version der TS 2/5 lässt sich recht einfach durch die Orginallackierung in Rot und die elektrische Beleuchtung der Pumpe am Rohrrahmen erkennen. Saugseitig mit einem B-Sauganschluß und druckseitig mit einem C-Abgang ausgestattet sollte der Löschangriff entsprechend der FwDV4 und nachfolgendem C -DCD Verteiler aufgebaut werden. Das mit einer Förderleistung von 200 l/min durchaus ernsthafte Feuer (= 2 C-Rohre) bekämpft werden können liegt auf der Hand.

    Im Gegensatz zu manchen heutigen Tragkraftspritzen war beide Typen bewußt einfach und robust gehalten, also wenig störanfällig und dank Seilzugstarter auch immer ohne zusätzlich erforderliche Batterie startfähig also ein echtes Notfalltauglichkeits-feature.

    Interessant ist auch die Konzeption der Löschkarre selbst. Bewußt einfach gehalten, so das auch wenig geübte Kräfte mit der Ausrüstung zurecht kommen. Es gab vereinzelte Unterschiede inm Umnfang der Beladung betreffend das Schlauchmaterial und in eltenen Fällen bei Löschkarren in der Indstrie waren auch Mittelschaumpistolen als Beladung anzutreffen. Das Schlauchmaterial war aber im Umfang so gehalten, das es ausreichte um an einem Gebäude´einen sinnvollen Löschangriff durchzuführen und ohne durch zu hohe Druckverluste die Leistungsfähigkeit der Pumpe zu überfordern. Der Charakter der Notfallausrüstung unter widrigen Einsatzbedingungen wird auch an den Beleuchtungsmitteln deutlich: neben Taschenlampen gehörten auch Fackeln und Petroleumlampen dazu. Ebenso gab es serienmäßig genügend Schlauchschellen, um Undichtigkeiten von Schläuchen provisorisch beheben zu können. Die großen Räder mit Hartgummibereifung waren unempfindlich gegen Beschädigungen und daher einer kleineren Luftbereifung in Trümmerbereichen überlegen. Der Einreißhaken diente auch als Stütze für die Abdeckplane der Löschkarre. Und diese Abdeckplane war gleichzeitig als Bergetuch ausgebildet. Alles in allem eine wohl durchdachte und zusammengestellte Ausrüstung, mit der Praktiker durchaus leistungsfähig gewesen wären und besser als nichts war es allemal. Würde man heute eine solche Löschkarre neu bauen und mit der damaligen Normbeladung ausrüsten, so wäre mit einem Preis von rund 8.500,- zu rechnen. das ist auf der einen Seite kein geringer Preis, aber gemessen an der möglichen Leistunsgfähigkeit durchaus akzeptabel.

    Die Selbstschutzzüge wurden irgendwann in den 1970er Jahren vom BVS nicht mehr weiterverfolgt. Anscheinend hatte man die konsequente Einführung des Ursprungkonzeptes aufgegeben und beschränkte sich nur noch auf den Selbstschutz wichtiger Infrastrukture bis auch dort der Elan verstummte. Lediglich die Werbung für den Bau von Schutzräumen in Wohnhäusern und allgemeine Aufklärungsarbeiten wurden vom BVS noch weiterverfolgt. Der Verfasser erinnert sich selber noch an die 1980er Jahre, als er angesprochen wurde in seinem Heimatlandkreis dem defacto nur noch auf dem Papier existierenden BVS im Landkreis wieder etwas Leben einzuhauchen. Was wurde aus den Gerätschaften des BVS nach seiner ersatzlosen Auflösung Ende 1997 ? Innerhalb kürzester Zeit hat die Mehrzahl der Ausrüstungen seine Liebhaber gefunden, die sie für private Zwecke verwenden konnten. Es soll teilweise nur wenige Stunden gedauert haben, bis die nunmehr überflüssigen Gerätschaften neue Besitzer gefunden hatten. Nur in sehr seltenen Einzelfällen wird in einer dunklen Ecke einer Behörde oder einer Feuerwehr sich noch altes BVS-Material zu finden sein. Einige solcher Löschkarren wurden Jugendfeuerwehren übergeben, wo sie heute für Übungen genutzt werden. Dafür eignet sich die leichtere Ausrüstung sehr gut und ein taktischer Unterschied zum Löschangriff "in Groß" ist auch nicht gegeben. In einigen wenigen Fällen scheinen Löschkarren noch bei Feuerwehren oder Löschgruppen an besonderen Einzelobjekten vorhanden zu sein, wie seltene Hinweise im Feuerwehrmagazin oder Recherchen im Internet ergeben haben.

    ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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    Geändert von Volker L. [05.09.17 19:40] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar =

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     05.09.2017 19:36 Volk7er 7L., Erlangen  
     10.09.2017 01:04 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
     11.09.2017 10:14 Volk7er 7L., Erlangen
     12.09.2017 20:13 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
     12.09.2017 22:23 Henn7ing7 K.7, Dortmund
     02.10.2017 10:05 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     02.10.2017 08:33 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     02.10.2017 19:29 Volk7er 7L., Erlangen
     15.04.2018 22:05 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     19.09.2017 15:03 Rain7er 7K., Altenholz
     19.09.2017 15:50 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     19.09.2017 18:05 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     20.09.2017 11:37 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     19.09.2017 16:07 Thom7as 7E., Nettetal
     20.09.2017 12:04 Ulri7ch 7V., Berlin
     20.09.2017 19:09 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     20.09.2017 19:10 Volk7er 7L., Erlangen
     20.09.2017 12:02 Klau7s R7., Ballrechten-Dottingen
     20.09.2017 19:02 Volk7er 7L., Erlangen
     23.09.2017 12:05 Klau7s R7., Ballrechten-Dottingen
     23.09.2017 12:10 Klau7s R7., Ballrechten-Dottingen
     23.09.2017 14:08 Volk7er 7L., Erlangen
     09.10.2020 13:07 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     11.10.2020 09:55 Klau7s R7., Ballrechten-Dottingen
     11.10.2020 10:12 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
     11.10.2020 10:27 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     11.10.2020 20:48 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
     12.10.2020 22:46 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)

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