Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Wie Deutschland im Kampf gegen Waldbrände versagt | 61 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 G.8, Schwandorf / Bayern | 850477 |
Datum | 07.07.2019 19:09 MSG-Nr: [ 850477 ] | 2711 x gelesen |
Infos: | 06.07.19 Mit schwerem Gerät: Bergeausbildung bei der Bundeswehr 04.07.19 Spiegel: Unser Feuer machen wir selber aus
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www.dlfr.de Der Entwickler des Amphibienlöschflugzeuges CL 415, das Unternehmen Bombardier,
hat das Konzept an die Firma Viking verkauft.
Viking modernisiert die Flugzeuge und bietet sie für viele Millionen Euro pro Flugzeug an.
Aus meiner Sicht macht dieses Löschflugzeug bei einer Kapazität von maximal 6000 Litern Löschwasser bei uns keinen Sinn.
Die Kosten pro Flugstunde stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zur Löschwasssermenge.
Dazu kommt, dass der große Vorteil dieses Amphibienflugzeuges, die Wasseraufnahme im Flug, aufgrund
fehlender Wasserflächen in Deutschland nicht zum Tragen kommt.
Viel sinnvoller sind als Ergänzung zum bestehenden System "Hubschrauber mit Außenlastbehältern" die Dromader M18 und der Airtraktor.
Die Entwicklung der letzten Jahre lässt eine Zunahme der Flugstunden bei der Waldbrandbekämpfung aus der Luft erwarten.
Sowohl die Anzahl der geflogenen Stunden zu Übungszwecken als auch die Flugstunden
bei Waldbrandeinsätzen werden in Zukunft zunehmen.
Ein Hubschrauber EC 135 kostet pro Flugstunde 4000 Euro bei maximal 500 Litern Löschwasser.
Bei hohen Außentemperaturen und vollem Kerosintank fliegt dieser Helikopter oft nur mit 200 Litern Löschwasser.
Jeder Flughelfer der Feuerwehr kennt dieses Problem.
Eine EC 155 mit maximal 2000 Litern kostet 13.500 Euro pro Flugstunde.
Ein Löschflugzeug Dromader kostet 3700 Euro pro Flugstunde und trägt 2200 Liter Löschwasser,
Löschmittelzusatz (Retardent) kann wie bei den Hubschraubern beigemischt werden.
Die DLFR würde bei Abschluss eines Vertrages mit einem oder mehreren Bundesländern
sofort in die Anschaffung und den Betrieb von Löschflugzeugen investieren.
Ein Angebot liegt den Ländern vor.
Waldbrandübungen, bei denen die DLFR mit einem Löschflugzeug beteiligt war haben gezeigt,
dass der gemeinsame Einsatz von Hubschraubern und Löschflugzeug problemlos funktioniert.
Das Löschflugzeug Dromader M18 kann, wie die Hubschrauber auch, in der Nähe des Einsatzgebietes operieren
und ist nicht zwingend auf einen Flugplatz angewiesen.
Dadurch ist die Umlaufgeschwindigkeit genauso hoch wie beim Hubschrauber, bei wesentlich geringeren Kosten.
Die Befüllung mit 2200 Litern Löschwasser durch die Feuerwehr dauert weniger als eine Minute.
Wie für die Hubschrauber sollte an den Feuerwehrschulen auch ein Lehrgang "Flughelfer Löschflugzeug" angeboten werden.
Auf der Webseite www.dlfr.de könnt ihr euch in einem Video die Dromader bei einer Waldbrandübung ansehen.
Ich hoffe, dass die Politik jetzt handelt.
Die meisten Mitglieder der Feuerwehren opfern für den Dienst ihre Freizeit und arbeiten ehrenamtlich.
Aus diesem Grund wird die Unternehmensform der DLFR
eine gemeinnützige GmbH ohne Gewinnerzielungsabsicht sein.
Michael Goldhahn
Fluglehrer,
DLFR
Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel
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