Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Wie Deutschland im Kampf gegen Waldbrände versagt | 61 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 G.8, Schwandorf / Bayern | 850481 |
Datum | 07.07.2019 20:52 MSG-Nr: [ 850481 ] | 2534 x gelesen |
Infos: | 06.07.19 Mit schwerem Gerät: Bergeausbildung bei der Bundeswehr 04.07.19 Spiegel: Unser Feuer machen wir selber aus
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Tanklöschfahrzeug
Hallo Sebastian,
deine Fragen freuen mich und zeigen, dass du dich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hast.
Deshalb will ich versuchen so genau wie möglich zu antworten.
Eine Dromader M18 benötigt bei maximalem Abfluggewicht von 5,7 Tonnen eine Startstrecke
von weniger als 500 Metern.
Sogar für eine Waldbrandübung wurde von der zuständigen Landesluftfahrtbehörde angeboten, anstatt
von einem Flugplatz von einem Feld oder einer gesperrten Straße zu operieren.
Im Ernstfall ist also eine Außenstartgenehmigung unmittelbar am Einsatzort keine Problem.
Bei mehreren Übungen haben sowohl Mitglieder der Feuerwehr als auch Beamte der Bundespolizei die Dromader über zwei B Schläuche und B- Stützkrümmer in weniger als einer Minute mit 2200 Litern Löschwasser befüllt.
Die Quellen waren Hydranten, TLF, Bach und ein Wasserwerfer der Bundespolizei.
Die Befüllung erfolgte bei laufendem Motor über Anschlüsse der Dromader hinter der Tragfläche, so dass kein Risiko für die Kameradinnen und Kameraden bestand und besteht.
Der Flugbetrieb der Hubschrauber bei Waldbrandeinsätzen wird aktuell von einer mobilen Flugsicherungseinheit (Feuerwehr oder Bundeswehr) koordiniert.
Die Dromader fügt sich problemlos in diesen Flugbetrieb ein. Das wurde bei Waldbrandübungen,
an denen die DLFR mit einem Löschflugzeug beteiligt war, nachgewiesen.
Bei Waldbrandeinsätzen mit Waldbrandbekämpfung aus der Luft und auch bei großen Übungen wird grundsätzlich von der Deutschen Flugsicherung ein Flugbeschränkungsgebiet für alle anderen Luftfahrzeuge eingerichtet. Dies ist auch sinnvoll und notwendig.
Im Preis von 3700 Euro pro Flugstunde sind alle von dir angesprochenen Kosten enthalten.
Anschaffung, Betriebs- und Wartungskosten, Personalkosten inklusive Lohnnebenkosten für Piloten und Mechaniker (Festanstellung), Finanzierungskosten u.s.w.
Die Piloten sind Berufspiloten mit vielen Tausend Flugstunden und großer Einsatzerfahrung bei der Waldbrandbekämpfung aus der Luft.
Die Stationierung der ersten zwei Löschflugzeuge ist in der Mitte Deutschlands geplant um jeden Ort in Deutschland innerhalb zwei Flugstunden zu erreichen.
Für weitere Fragen rufe mich doch einfach mal an, meine Nummer findest du im Internet.
Grüße
Michael Goldhahn
DLFR
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